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Deshaun Watson: Trade zu den Miami Dolphins gescheitert - die Hintergründe

  • Aktualisiert: 03.11.2021
  • 13:50 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/Icon SMI

Der wegen des Vorwurfs sexueller Belästigungen angeklagte Deshaun Watson soll mit seinem Anwalt bis zuletzt darum gekämpft haben, sich mit den Klägerinnen zu einigen und einen Trade zu den Miami Dolphins zu ermöglichen. Offenbar aber zu spät.

Houston/München - Lange wurde darüber spekuliert, nun herrscht Klarheit: Deshaun Watson wird die Houston Texans in diesem Jahr nicht verlassen.

Dabei schien ein Trade zu den Miami Dolphins kurz bevorzustehen. Wie der "Houston Chronicle" berichtet, waren sich die Dolphins und die Texans vor zwei Wochen über die Wechselmodalitäten einig.

Die rechtliche Situation um den Quarterback brachte das Vorhaben allerdings zum Scheitern.

Der 26-Jährige wird von 22 Frauen wegen sexueller Belästigung zivilrechtlich verklagt. Zehn dieser Frauen sollen zudem Strafanzeige bei der Polizei gestellt haben.

Stephen Ross, der Besitzer der Dolphins, wollte dem Trade nur zustimmen, wenn Watson mit den Klägerinnen eine Einigung erzielt und das Verfahren somit beendet ist.

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Die Bemühung einer finanziellen Einigung begann zu spät

Entsprechende Bemühungen fanden offenbar statt. Tony Buzbee, der Anwalt der Klägerinnen, sagte gegenüber "Fox 26 Houston": "Es gab offensichtlich viele Anstrengungen von deren Seite, um den Fall beizulegen, damit es anscheinend einen Trade geben könnte."

Und weiter: "Ich weiß nicht, ob die Bemühungen von Watson kamen oder von den Dolphins. Aber es gab ein Beharren auf einer sehr, sehr robusten Geheimhaltungsvereinbarung. Wir haben das sehr entschieden zurückgewiesen." 

Laut dem Zeitungsbericht hatte Watson bislang stets eine finanzielle Einigung ausgeschlossen, weil er dies als Schuldeingeständnis empfunden hätte. Als die Trade-Deadline näher rückte und sich das Interesse der Dolphins intensivierte, soll er seine Meinung allerdings geändert haben.

Dies geschah allerdings erst Ende der vergangenen Woche. Somit bestand für seinen Anwalt Rusty Hardin und für den Anwalt der Gegenseite zu wenig Zeit, um sich zu einigen.

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Acht Teams waren an Watson interessiert

Eines scheint klar zu sein: Watson, der im September 2020 einen Vierjahres-Vertrag über 156 Millionen Dollar unterzeichnet hatte, wollte unbedingt nach Miami.

Als der Passgeber im Januar den Texans mitteilte, nicht mehr für das Team spielen zu wollen, sollen mindestens acht Franchises an ihm interessiert gewesen sein: die Miami Dolphins, die Philadelphia Eagles, die Carolina Panthers, die Denver Broncos, die San Francisco 49ers, die New England Patriots, das Washington Football Team und die New York Jets.

Watson hat eine No-Trade-Klausel in seinen Vertrag schreiben lassen und soll gegenüber den Texans klargestellt haben, zu keinem anderen Team wechseln zu wollen als zu den Dolphins.

Allerdings ist es keineswegs sicher, dass die "Fins" sich auch im kommenden Jahr um einen Trade von Watson bemühen werden.

Tua Tagovailoa kann die restliche Saison nutzen, um sich zu beweisen. Auch wenn Miami die vergangenen sieben Spiele verloren hat, zeigte der Nummer-5-Pick des NFL Draft 2020 zumindest bei den knappen Niederlagen gegen die Atlanta Falcons und die Jacksonville Jaguars gute Ansätze. 

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Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Prozess um Watson in die Länge ziehen dürfte. Laut Buzbee soll der Texans-Star im Februar seine Aussage machen. Bereits am 16. März 2022 beginnt die Free-Agency-Periode.

Sollte das Verfahren bis dahin nicht eingestellt oder abgeschlossen sein, dürften sich die Dolphins und auch andere interessierte Teams umorientieren.

10,54 Millionen Dollar für ein tägliches Workout

Und was macht Watson bis dahin?

Der wird weiterhin Tag für Tag am NRG Stadium auftauchen, sein Workout durchlaufen, an Spieltagen inaktiv sein und sein Grundgehalt von 10,54 Millionen Dollar beziehen.

In der kommenden Saison, wenn sein neuer Vertrag greift, steigt dieses auf 35 Millionen Dollar. Doch niemand weiß, wie sich die Situation dann darstellen wird.

Sicher ist nur, dass es in dieser Angelegenheit bislang nur Verlierer gibt. 

Watson bekam nicht den erhofften Trade und steht möglicherweise vor den Trümmern einer vielversprechenden Karriere, sollte sich der Prozess weiter in die Länge ziehen oder - noch schlimmer - er für schuldig befunden werden.

Die Texans haben einen teuren Quarterback, der hinsichtlich eines möglichen Trades an Wert verliert. Und die Dolphins bekamen nicht den Spieler, der für die sportliche Wende hätte sorgen können.

Oliver Jensen

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