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DFB-Spieler in der Krise

Am Scheideweg! Die seltsame Karriere des Amin Younes

  • Aktualisiert: 08.02.2018
  • 23:13 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
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© imago/Pro Shots
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Amin Younes hat schon eine Menge erlebt, Höhen, aber auch viele Tiefen. Aktuell läuft mal wieder eine Menge schief. Der deutsche Nationalspieler und ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach steht am Scheideweg seiner Karriere.

München/Amsterdam – Ein gut organisierter Fußballer überlässt heutzutage nichts mehr dem Zufall. Karriere-Planung ist das A und O, ein guter Berater das Mindeste. Am Reißbrett geplant. Trotzdem kann eine Laufbahn auch mal einen Umweg nehmen, eine Talsohle durchschreiten, in einer Sackgasse feststecken.

Amin Younes kennt das.

Es hatte ihn ja gut getroffen. Mit sieben Jahren ging er zu Borussia Mönchengladbach. Fohlenstall. Eine Nachwuchsschmiede mit einem formidablen Ruf. Ein Klub, der auf Eigengewächse setzt, weil er auf die Früchte der eigenen Ausbildung angewiesen ist.

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Ein echtes Fohlen

Younes galt als eines dieser Talente mit einer besonderen Gabe. 1,68 Meter klein. Dribbler, Edeltechniker, schnell. Beidfüßig. Instinktfußballer. Ein Juwel. Eine Eins-gegen-Eins-Maschine. Und dann hat der Kerl auch noch Lucien Favre als Trainer. Der Schweizer hat ein Händchen für Talente, fördert und fordert sie. Achtet aber auch darauf, sie nicht zu verheizen, ließ sich auch mit Younes viel Zeit.

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Der ging damals auch immer mit einem Lächeln zum Training. Es lief. Profi-Debüt im April 2012, ein Jahr später stand er fünfmal in Folge in der Startformation. Den Durchbruch schaffte er aber trotzdem nicht, die Karriere stockte, ehe sie richtig an Fahrt aufnahm. In zwei Jahren kam er auf 26 Ligaspiele, davon ganze sechs von Anfang an. Überschaubar.

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Horror-Leihe nach Lautern

Die Leihe zu Zweitligist Kaiserslautern sollte im Sommer 2014 den nächsten Schritt bringen. Stattdessen wurde es der reinste Horror. Younes wurde sogar zwischenzeitlich in die zweite Mannschaft abgeschoben. Regionalliga gegen Elversberg und Pirmasens. Provinz, 450 Zuschauer. "Mein Glaube war es, der mir über diese harte Zeit hinweg geholfen hat", sagt er. Und Horst Hrubesch.

Der Trainer der deutschen U 21 setzte auf Younes, auch wenn der seine größte Krise als Profifußballer durchlebte. Doch die Zeit machte ihn reifer und härter, er machte den nächsten Schritt, wenn auch nur als Persönlichkeit.

Hrubesch half Younes wieder auf die Beine, bei der U 21-EM im Sommer 2015 bekommt er das Vertrauen, das er so sehr benötigt. Umgekehrt ist der heutige DFB-Sportdirektor mehr als nur ein Trainer.

U 21-EM als Startschuss

Die EM ist dann auch das Sprungbrett, der so sehnlichst erhoffte Karriere-Beschleuniger. Er wechselt zu Ajax Amsterdam und startet dort durch: 83 Pflichtspiele in zwei Jahren, 15 Tore, 22 Vorlagen, Europa-League-Finale. Und plötzlich die Einladung zur Nationalmannschaft. Confed-Cup. Überholspur.

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19 Minuten darf er in Russland ran, schießt ein Tor. Das Wichtigste aber: Er darf wiederkommen, steht bis Oktober stets im Kader, bekommt drei weitere Einsätze. Im November aber muss er verletzt passen. Seitdem läuft eine Menge schief.

Die Verletzung, eine Entzündung im Knie, setzt ihn bis Ende 2017 außer Gefecht. Am Montag spielte er eine knappe Stunde für die Zweite von Ajax, am vergangenen Mittwoch konnte er dann erstmals seit dem 5. November wieder in der Liga ran, für sechs Minuten.

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Klub droht DFB-Star mit Klage"

In den Schlagzeilen steht er trotzdem: "Wirbel um Ajax-Star", oder "Klub droht DFB-Star mit Klage". Und der 24-Jährige mittendrin in einer sich anbahnenden Schlammschlacht.

Denn angeblich hat Younes beim SSC Neapel ein ab dem 1. Juli 2018 gültiges Arbeitspapier unterzeichnet, doch er ließ den Deal platzen. "Der Deal ist aus persönlichen Gründen nicht zustande gekommen, es sind ein paar Dinge passiert, aber ich will darüber nicht sprechen", sagte Younes dem Telegraaf: "Ich weiß nicht, ob ich im nächsten Sommer zu Neapel gehe, deswegen kann ich es nicht sagen." Neapel pocht wenig überraschend auf den gültigen Vertrag, Ärger droht.

Es ist mal wieder eine unglückliche Wende in seiner Karriere. Sein Vertrag bei Ajax läuft im Sommer aus, beide Seiten haben eine Option, angeblich soll der FC Bayern Interesse haben. Und dann wäre da noch die WM in Russland, an der Younes gerne teilnehmen würde. Ein halbes Jahr mit Signalwirkung.

Eine Karriere mal wieder am Scheideweg. Aber manchmal gibt es eben diese Umwege oder Sackgassen.

Amin Younes kennt das.

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