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Neustart für den Weltmeister

Mesut Özil: Was ihn bei Fenerbahce Istanbul erwartet

  • Aktualisiert: 23.01.2021
  • 22:57 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago images/Depo Photos
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Mittelfeldspieler Mesut Özil wagt bei Fenerbahce Istanbul einen Neustart im Fußball. In der Bosporus-Metropole wird er unter dem Brennglas beobachtet werden. Ein Beispiel aus der Vergangenheit dürfte Warnung genug sein.

Istanbul/München - Für Mesut Özil brechen andere Zeiten an. Nachdem er zuletzt am 7. März des Vorjahres für den FC Arsenal in der Premier League auflief, hofft der Weltmeister von 2014 nun auf einen Neuanfang beim türkischen Traditionsklub Fenerbahce Istanbul.

Dorthin wechselte Özil in der vergangenen Woche, um endlich wieder für sportliche Schlagzeilen zu sorgen. Nach absolvierter Quarantäne, soll er in der kommenden Woche endgültig seine Unterschrift unter den Vertrag setzen.

In den vergangenen Monaten glänzte Özli lediglich mit Aktivitäten in den sozialen Netzwerken. Aber für sein Comeback auf dem Rasen hat sich der 32-Jährige ein höchst emotionales, gleichzeitig aber auch spannendes Projekt ausgesucht.

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Von Özil selbst wird berichtet, dass er schon von Kindesbeinen an Fan von Fenerbahce gewesen sei. Die Erwartungen an ihn sind enorm, auf und abseits des Platzes. 15 Millionen Euro soll der Mittelfeldspieler bis 2024 in Istanbul verdienen. Und das, obwohl der Klub mit über 520 Millionen Euro Schulden tief in den roten Zahlen steckt. Zuletzt löste Max Kruse dort seinen Vertrag auf und musste sein ausstehendes Gehalt einklagen. Doch um Özil zu finanzieren, hat sich der Klub etwas Neues ausgedacht.

"Wir haben eine Bitte an unsere Fans. Bitte unterstützt uns weiterhin, wir sind auch auf eure finanzielle Unterstützung angewiesen. Am Tag der Unterschrift werde ich euch auffordern, einen Rekord zu brechen. Mit einer SMS-Kampagne. Vielleicht kommen dabei 300.000, 500.000 oder vielleicht sogar eine Million SMS zusammen. Diese Unterstützung wird uns sehr guttun", sagte Klub-Präsident Ali Koc.

Jede SMS im Rahmen der Kampagne "Mesutol" (Sei Mesut ; Anm .d. Red.) kostet umgerechnet 2,20 Euro. Der Klub hofft also, im Idealfall, auf bis zu zwei Millionen Euro aus den Taschen seiner Fans, um den früheren Real-Star teilweise zu finanzieren. Außerdem plant der Klub offenbar mit bis zu einer Million verkauften Özil-Trikots allein bis zum Saisonende.

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Hype um Özils Ankunft in Istanbul

Dass diese Zahlen nicht komplett aus der Luft gegriffen sind, zeigt der Hype in den sozialen Medien rund um Özils Verpflichtung. Millionenfach wurde die Meldung von Fenerbahce zur Verpflichtung des ehemaligen DFB-Nationalspielers angeklickt. Özils Landung in Istanbul übertrug der Klub live und sammelte damit in den ersten zwölf Stunden danach fast eine halbe Million Zuschauer. Nur auf die obligatorischen Menschenmassen am Flughafen musste Özil verzichten, die Corona-Pandemie verhinderte einen Gänsehaut-Empfang des 32-Jährigen.

Der technisch hochbegabte 32-Jährige muss sich in der Türkei allerdings auf einen anderen Fußball einstellen. "In der Türkei wird viel gebolzt und getreten. Die Gegner werden versuchen, Özil mit harten Zweikämpfen aus dem Spiel zu nehmen", meint Erdem Ufak, Mitinhaber des türkischen Fußballportals "Gazete Futbol", im Gespräch mit dem "Sportbuzzer".

Zudem kommt der ehemalige Schalker in ein Team, das im Sommer einen Komplettumbruch erlebte. Gleich 20 neue Spieler wurden geholt und machen Fenerbahce damit zu einem der am tiefsten besetzten Teams in der Süper Lig. Trotzdem ist Özil natürlich der Königstransfer beim Bosporus-Klub und soll Fenerbahce zum 20. Titel verhelfen. Momentan liegt "Fener" punktgleich mit Stadtrivale Besiktas an der Spitze der Süper Lig.

Auf internationalem Parkett wird Özil jedoch nicht zu sehen sein, da Fenerbahce das internationale Geschäft nach Platz sieben in der Vorsaison klar verpasste.

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Der Druck auf Özils Schultern wird bei Fenerbahce wieder zunehmen, allein schon aufgrund seiner bisherigen Karriere, die ihn unter anderem bei Real Madrid auflaufen ließ. Sollte er nicht von Anfang an voll da sein, wird das hitzige Umfeld aus Medien und Fans schnell zur Last.

Ein mahnendes Beispiel ist die Geschichte von Daniel Guiza, der für 14 Millionen Euro 2008 zu Fener wechselte. Im Februar 2010 wurde er in der 71. Minute ausgewechselt, nachdem die Fener-Fans ihn zuvor die komplette Spielzeit über ausgepfiffen hatten. Auf der Bank brach Guiza dann in Tränen aus, während die TV-Kameras auf ihn gerichtet waren.

Ein ähnliches Horror-Erlebnis wird Özil aufgrund der Corona-Pandemie und des fehlenden Publikums zwar vorerst erspart blieben, doch in den sozialen Medien und in der türkischen Presse werden Özils Leistungen sicherlich genau beobachtet werden.

Der Neustart von Özil wird unter dem Brennglas erfolgen, hält er den Erwartungen stand winkt ihm der Sprung zurück auf die große Bühne. Andernfalls droht das unrühmliche Ende einer zwischenzeitlich so grandiosen Karriere.

Markus Bosch

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