Halbfinal-Hinspiel in Manchester
Champions League Real Madrids Helden tanzen zur Zukunftsmusik - nun gegen Manchester City
- Aktualisiert: 25.04.2022
- 18:25 Uhr
- ran.de
Real Madrid steht im Halbfinal-Hinspiel der Champions League eine Mammutaufgabe bevor. Doch der schillerndste Klub der Welt kann sich auf seine etablierten Kräfte verlassen - und auf die neue Generation freuen.
München/Manchester - Vor dem Halbfinal-Hinspiel der Champions League zwischen Manchester City und Real Madrid (Dienstag, ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) richtet sich der Blick schon aufs Rückspiel. Schuld daran ist die Nervenstärke der Madrilenen.
Zweimal schon standen sie in der K.-o.-Runde mit dem Rücken zur Wand in einem Heimspiel. Gegen den FC Chelsea und gegen Paris Saint-Germain liefen sie Rückständen hinterher, das Aus schlich sich gefährlich nahe an sie heran.
Reals Comebacks? "Kannst du nicht stoppen"
Doch beide Male entkamen sie ihrem Schicksal, beide Male strahlte ihre Bilanz danach so blütenweiß wie ihre Trikots. Die Champions League ist eben immer noch ein Wettbewerb, bei dem 32 Mannschaften dem Pokal hinterherjagen - und am Ende Real Madrid gewinnt. So war es schon oft genug.
Die Königlichen sind Rekordsieger mit sieben Trophäen, drei davon holten sie nacheinander. Eine Erfolgsserie, die lange Zeit wegen der Leistungsdichte unter den Topklubs für nicht möglich gehalten wurde.
Dass manche ans Rückspiel denken, bevor das Hinspiel überhaupt angepfiffen ist, verwundert also nicht. Wie man solche Comebacks der Madrilenen stoppe könne, wurde City-Stürmer Gabriel Jesus von der spanischen Sportzeitung "Marca" gefragt. "Du kannst das nicht stoppen", antwortete der Brasilianer. Real Madrid, nicht nur der Klub, sondern fast alle Spieler, hätten viel Erfahrung in solchen K.-o.-Spielen.
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Toni Kroos immer noch Chef im Mittelfeld
Was die einen fürchten, war Kritikern oft ein Dorn im Auge. Denn Erfahrung bringt oftmals auch die Last des Alters mit sich. Über Madrid hieß es deswegen gerne: Ein Umbruch muss her! Oft genug wurden die Kritiker eines Besseren belehrt.
Auch im Etihad Stadium in Manchester wird wieder Toni Kroos, 32, den Takt des spanischen Spitzenklubs trommeln, mit seinen langsamen Beinen und den schnellen Gedanken. Neben ihm wird wieder sein kongenialer Mittelfeldpartner Luka Modric, 36, auflaufen. Der kroatische Zauberer wirbelt immer noch mit einem bemerkenswerten Spielwitz durch gegnerische Abwehrreihen.
Ob der Mann fürs Grobe, Casemiro, auflaufen wird, ist noch fraglich. Er muss genauso wie David Alaba darauf hoffen, rechtzeitig fit zu werden.
Neue Generation drängt in Startelf
In wichtigen Spielen regieren in der königlichen Schaltzentrale immer noch die alten Helden. Es verwundert nicht, denn die drei Könige können ein Spiel kontrollieren wie kaum eine andere Mannschaft, dazu brauchen sie nicht immer unbedingt den Ball.
Und trotzdem befindet sich das Mittelfeld in einem sanften Umbruch. Denn hinter den Etablierten drückt die neue Generation mit größer werdender Dynamik in die Startelf. Federico Valverde, 23, und Eduardo Camavinga, 19, können das Spiel der Königlichen durch ihre dynamischen Läufe in die Spitze beschleunigen, wie es die Alteingesessenen nicht (mehr) beherrschen. Dadurch ergeben sich auch für die Angreifer um Karim Benzema mehr Freiräume.
Umbau von Real nie abgeschlossen
Der französische Stürmer mag mit 34 Jahren nicht mehr der Jüngste sein, aber wenn man das Klischee vom Rotwein zurecht bemüht, dann bei ihm. Wenn Benzema der Rotwein ist, dann ist Vinicius Jr. der Energy-Drink. Der 21-jährige Brasilianer hat aus seinen Startschwierigkeiten gelernt, ist deutlich treffsicherer geworden (17 Saisontore) und mittlerweile ein Stützpfeiler des Erfolgs von Real Madrid.
Gegen den Luxuskader von Manchester City haben die Königlichen aber das Nachsehen - in der Spitze und der Breite sind die Engländer aktuell noch besser aufgestellt. Doch für den Bauunternehmer und Real-Präsidenten Florentino Perez ist die Renovierung seiner Mannschaft ja nie abgeschlossen. Sein Motto: Größer ist besser!
Antonio Rüdiger auf dem Weg nach Madrid
Dass Perez schon lange an Kylan Mbappe von Paris Saint-Germain baggert, ist bekannt. Und die Chancen sollen sehr gut stehen, dass sich der französische Ausnahmestürmer den Madrilenen anschließt.
Noch weiter sind offenbar die Verhandlungen mit Antonio Rüdiger gediehen. Der deutsche Nationalverteidiger steht aktuell in Diensten des FC Chelsea, doch sein Trainer Thomas Tuchel verkündete am Sonntagabend dessen Abschied zum Saisonende. Im Ringen mit der Konkurrenz konnte Chelsea auch aufgrund der Russland-Sanktionen nicht mithalten.
Chance auf Premiere
Es ist schon die Zukunftsmusik, die diese Real-Mannschaft umweht. Doch noch müssen es die etablierten Recken richten. Die famose Rückspiel-Bilanz in dieser Saison mag Selbstvertrauen verleihen, doch die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti muss erst einmal in Manchester bestehen.
Und im City-Stadion tat sie sich schon häufiger schwer. Ein Sieg gelang in den bisherigen drei Partien noch nicht. Auch für die alten Helden gibt es also noch die Chance auf erste Male.
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