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ranSicht von Andreas Reiners

DFB-Team: Eine Hand am Panikknopf - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 27.09.2022
  • 20:13 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© IMAGO/Matthias Koch
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Die deutsche Nationalmannschaft zeigt im letzten Pflichtspiel vor der WM, warum das Ziel Weltspitze ambitioniert ist. Stand jetzt zu ambitioniert, findet ran-Redakteur Andreas Reiners.

München/London – Zurück in die Weltspitze soll es gehen.

Das hatte DFB-Direktor Oliver Bierhoff gesagt. Mehrfach. Ja - das Ziel ist ernst gemeint. Offenbar immer noch. Auch nach einem am Ende glücklichen 3:3 in Wembley gegen den großen Rivalen England.

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DFB-Team: An den Zielen wachsen - eigentlich

Und ja – man sollte sich immer ambitionierte Ziele setzen, um weit zu kommen. Um an den Aufgaben zu wachsen, ungeachtet der Herausforderungen. Um als Mannschaft den nächsten Schritt zu machen, taktisch und spielerisch, auch und vor allem kämpferisch. 

Um dann auf eine besondere Art und Weise in ein großes Turnier zu finden, einen Flow zu erreichen, eine Stimmung zu erzeugen, die ein Team tragen kann. Und eine ganze Nation gleich mit. Wie 2006. Oder 2014.

Doch während die Zweifel am Realismus der Zielsetzung für die deutsche Nationalmannschaft mit jedem weiteren Spiel wachsen, fällt das bisschen Euphorie, das angesichts der umstrittenen WM in Katar in Deutschland eh auf Sparflamme vor sich hin köchelt, schon jetzt ein Stück weit in sich zusammen.

Den Panikknopf muss beim DFB rund zwei Monate vor Turnierstart noch niemand drücken. Eine Hand schon mal draufzulegen kann aber nicht schaden. Denn Bundestrainer Hansi Flick sieht sich mit einer gefährlichen Mischung konfrontiert, einer hochexplosiven Lage: Viele eigene Baustellen, eine negative Grundstimmung, kombiniert mit einer selbst geschürten, hohen Erwartung.  

3:3 nach 2:0-Führung! Deutschland mit Remis im Wembley-Stadion gegen England

Einzelkritik: Havertz als Lichtblick - Schlotterbeck zahlt Lehrgeld

Zum Abschluss der UEFA Nations League hat die DFB-Elf im Londoner Wembley-Stadion gegen England zunächst einen 2:0-Vorsprung verspielt, aber letztlich durch einen späten Havertz-Treffer noch zum 3:3 ausgeglichen. ran zeigt die Einzelkritik zur deutschen Pleite im Klassiker.

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Probleme wie eine wacklige Defensive oder ein nicht vorhandener Mittelstürmer sind bekannt, blutleere, uninspirierte, fehlerhafte und am Ende sogar chaotisch-vogelwilde Darbietungen wie gegen England sind allerdings bedenklich. 

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Deutschland gegen England: Ohne Intensität und Dynamik

Vieles wirkte mutlos, ohne Intensität oder Dynamik, viel zu behäbig, ohne Spielwitz oder Durchschlagskraft. Dabei hatte Flick das Gegenteil gefordert: "Absolute Präsenz, Dominanz, Selbstvertrauen." Davon war mal wieder zu wenig zu sehen.

Alarmierend sind vor allem die 15 Minuten nach dem 2:0 durch Kai Havertz. Gegen einen angeknockten Gegner, der sich in einer ausgewachsenen Krise befindet, wurde die DFB-Elf in Führung liegend fast widerstandslos in ihre Einzelteile zerlegt, an die Wand gespielt und von einer Emotionalität überrollt, die dem DFB-Team über weite Strecken fehlte. Dass es am Ende zum 3:3 reichte, ist der englischen Tradition geschuldet, dass die Torhüter der "Three Lions" immer für einen Patzer gut sind.

Dass Bundestrainer Hansi Flick "einen Schritt nach vorne", "viele positive Dinge" und auch "ein paar negative" gesehen hat, wirkte angesichts des Auftritts dann doch ein wenig bemüht. Recht hat er natürlich, wenn er sagt: "Wir sind optimistisch. Sonst könnten wir auch zuhause bleiben."

Trotzdem: Der Weg zurück in die Weltspitze - im Moment ist er noch lang und beschwerlich.

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