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DFB-Team testet gegen Peru und Belgien

DFB-Kader: Joshua Kimmich hat Hansi Flick nicht verstanden - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 22.03.2023
  • 15:23 Uhr
  • ran.de / Jonas Rütten
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© Imago Images
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Joshua Kimmich war "überrascht" angesichts der Kaderzusammenstellung von Hansi Flick für die anstehenden Testspiele gegen Peru und Belgien. Das zeigt: Ausgerechnet der Kapitän dieser zusammengestellten Mannschaft hat den Bundestrainer nicht verstanden. Ein Kommentar.

Von Jonas Rütten

Auf den ersten Blick haben viele Fachleute, Experten und jene, die sich als solche sehen, beim Blick auf den von Hansi Flick zusammengestellten DFB-Kader für die kommenden Testspiele ähnliche Gefühle gehabt, wie sie Joshua Kimmich nun in einem Interview mit der Mediengruppe "Merkur/TZ" zum Ausdruck brachte. Überraschung. 

Etablierte Spieler wie Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Marco Reus, Antonio Rüdiger, Leroy Sane, und Niklas Süle bleiben zu Hause. Zumindest die drei Letztgenannten habe er "erwartet", sagte Kimmich. Stattdessen aber kommen Neulinge wie Mergim Berisha, Kevin Schade, Marius Wolf, Josha Vagnoman oder Malick Thiaw mit auf Länderspielreise.

Mit ein paar Tagen Abstand ist das eine nachvollziehbare sowie konsequente Entscheidung Flicks, der ja vor wenigen Wochen angekündigt hatte, jungen Spielern eine Chance geben zu wollen. Flick nutzt die Testspiele als das, was sie im Vorfeld der Heim-EM sind: eine Gelegenheit, ohne Druck die nächste Generation zu testen. 

Eine Herangehensweise, die Weitsicht und Mut bezeugt. Mut, weil Flick nach dem WM-Desaster auch an jedem Testspielergebnis gemessen werden wird. Weitsicht, weil er die Stärken, Schwächen und das Verhalten von Süle, Sane und Rüdiger im Kreise der Nationalmannschaft ja bereits kennt. Die von Berisha, Wolf oder Thiaw eben noch nicht. 

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  • 22.03.2023
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Hansi Flick und sein DFB-Kader: Optionen finden. Testen. Einspielen.

Natürlich könnte man Flick entgegenhalten, dass jedes einzelne Spiel auf dem Weg zur so wichtigen EM 2024 in puncto Team-Chemie und Eingespieltheit zählt. Schließlich hatte man Flick nach dem WM-Debakel vorgeworfen, das einzige Testspiel vor der Endrunde in Katar gegen den Oman fahrlässig und zu experimentierfreudig verschenkt zu haben. 

Doch es sind nicht wie damals nur noch wenige Tage bis zum Turnierbeginn, sondern noch über ein Jahr. Die Devise lautet: Erst testen, dann einspielen und eine Achse finden.  

Nun ist die Zeit für Experimente und neue Gesichter, die es sich wie beispielsweise Marius Wolf redlich verdient haben, mal dabei zu sein und sich auf einer "Bauchschmerzposition", welche die Außenverteidigung seit Jahren ist, anzubieten.  

Flick geht seinen angekündigten (und verständlichen) Weg. Einen Weg, den Kimmich – ausgerechnet der Kapitän dieser neu zusammengestellten Nationalmannschaft – offensichtlich nicht verstanden hat. Der Bundestrainer bat Kimmich am Dienstag nach dessen kritischer Kaderanalyse gleich mal zum Einzelgespräch, ob es dabei um dessen Aussagen ging, blieb zunächst offen.  

Gut möglich aber, dass jetzt auch Kimmich verstanden hat, worum Flick es in den kommenden beiden Spielen und generell bis zum September geht. Optionen finden. Testen. Einspielen. In dieser Reihenfolge. 


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