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Vorspielen für neuen Vertrag

FC Bayern München: Niklas Süle - von der Notlösung zum Stammspieler?

  • Aktualisiert: 18.08.2021
  • 23:04 Uhr
  • ran.de/Sebastian Kratzer
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© getty

Wie schon beim Liga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach kann Innenverteidiger Niklas Süle auch im Supercup gegen Borussia Dortmund überzeugen. Während er für einen neuen Vertrag beim Rekordmeister spielt, erinnert er dabei an einen ehemaligen Bayern-Star.

München - Beim Supercup-Triumph der Bayern in Dortmund stand eine Szene sinnbildlich für den neuen Aufschwung von Niklas Süle unter Julian Nagelsmann. 

In der 59. Minute schnappte sich der Innenverteidiger den Ball in der eigenen Hälfte und lief nach vorne. Und lief. Und er lief immer weiter, bis er nur noch Axel Witsel als letzten Gegenspieler vor sich hatte. Mit einer Körpertäuschung wollte er seinen wuchtigen Körper auch noch am Belgier vorbeischieben, blieb letzten Endes dann aber doch hängen.

Die Bayern-Fans zeigten sich von der Aktion begeistert und belohnten Süle mit Applaus. Was zunächst wie eine hanebüchene Aktion wirkte, unterstreicht jedoch das wiedergewonnene Selbstvertrauen des zuvor viel gescholtenen Bayern-Stars. 

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Niklas Süle zahlt Vertrauensvorschuss zurück

So waren schon beim Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach einige Fans überrascht, dass Julian Nagelsmann von Beginn an auf den 25-Jährigen vertraute. Eigentlich galt Abwehr-Talent Tanguy Nianzou als der große Gewinner der Vorbereitung, doch Nagelsmann entschied sich mit Süle für einen "gestandenen Bundesligaspieler". 

Neben Neuzugang Dayot Upamecano performte Süle in bislang beiden Pflichtspielen tatsächlich wie ein gestandener Bundesligaspieler. Ruhig, mit Übersicht und ohne Hektik absolvierte er seine Aufgaben nahezu fehlerfrei. Besonders an seiner Fitness scheint der Hüne gearbeitet zu haben. 

"Sie haben sich gut bewegt, auch ohne den Ball in der Rückwärtsbewegung", erklärte Nagelsmann nach der Partie gegen Dortmund: "Insgesamt war das sehr stabil. Auch mit Ball hatten beide sehr gute Aktionen. Wie ich es gehofft habe, war es bei den beiden ein Schritt nach vorne", zeigte sich der neue Bayern-Trainer zufrieden.

Dass gegen Erling Haaland nicht jede Aktion erfolgreich bestritten werden kann, wusste der 34-Jährige einzuordnen: "Natürlich gibt es paar Situationen für Dortmund, aber die kann man nicht wegverteidigen", sagte er weiter. 

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Interne und externe Kritiker verstummen

Die vergangene Saison war für Süle keine leichte, weshalb sein Start in dieser Spielzeit umso überraschender ist. Immer wieder musste er sich Vorwürfe anhören, er würde nicht fit genug für den deutschen Rekordmeister sein. Ex-Trainer Hansi Flick vertraute zumeist auf die abgewanderten David Alaba und Jerome Boateng, sodass Süle häufig zum Zusehen verdammt war. 

Nur 20 Spiele absolvierte der gebürtige Frankfurter in der Bundesliga-Saison 2021. Wenn er dann mal ran durfte, war er schnell das Ziel von verbalen Attacken von außen. Nach einem vermeintlichen Fehler gegen Eintracht Frankfurt wurde er vom ehemaligen Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge öffentlich gerüffelt. 

Dies ließ er jedoch nicht auf sich sitzen: "Manche Tore wie in Frankfurt muss ich mir auch nicht ankreiden lassen – als Sündenbock dafür, dass wir da verlieren", schoss er damals deutlich zurück in Richtung Rummenigge. 

Auch Nagelsmann machte ihm bei seiner Ankunft klar: "Er muss was tun, das weiß er, aber ich halte sehr, sehr viel von ihm". Gleichzeitig forderte er ihn heraus: "Wenn er die Einsicht hat, an seinen Baustellen zu arbeiten und dazu jetzt noch einen Trainer bekommt, der ihn seit der U16 kennt, bin ich zuversichtlich, dass er seine PS wieder auf die Straße bringt."

Wie es scheint, hat Süle an den richtigen Stellschrauben gedreht und den Motor wieder angeworfen. Aufgrund seiner Vertragssituation kommt der Aufschwung gerade rechtzeitig. 

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Niklas Süle: Vertrag bis 2022 - Situation erinnert an Boateng

Wenn Süle so weiterspielt, dürften die Bayern sehr daran interessiert sein, seinen Vertrag über 2022 hinaus zu verlängern. Die Situation um den Innenverteidiger erinnert dabei an seinen direkten Vorgänger. Auch Jerome Boateng wurde in der Öffentlichkeit häufig angegriffen und von Uli Hoeneß sogar zum Wechsel aufgefordert. 

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Stattdessen blieb der 32-Jährige in München und kämpfte sich unter Hansi Flick zur alten Stärke zurück. Dass er nach Ablauf seines Vertrags die Bayern schließlich doch verließ, hatte auch mit finanziellen Einbußen aufgrund der Corona-Pandemie zu tun. Viele Bayern Fans wunderten sich dennoch, warum der Vertrag des zweimaligen Triple-Siegers nicht verlängert wurde. 

Damit bei Süle kein ähnliches Szenario droht, könnten die Vertragsgespräche in Zukunft wieder Fahrt aufnehmen. Anders als Boateng ist Süle im besten Fußball-Alter und stellt auch eine Option für die längerfristige Zukunft dar. Mit Nagelsmann hat er ohnehin einen Fürsprecher innerhalb des Vereins. 

Interessant wird es, wenn der verletzte 80-Millionen-Mann Lucas Hernandez zurückkommt. Eines ist jedoch klar: Auf einen Süle in dieser Form wird Julian Nagelsmann auf lange Sicht nur schwer verzichten können.

Sebastian Kratzer

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