Nationalmannschaft
DFB-Team - Marius Wolf nutzt Chance gegen Peru: Wird der BVB-Star zur Dauerlösung?
Bundestrainer Hansi Flick hatte mit seiner überraschenden Kadernominierung für die ersten beiden Länderspiele die Experimentierphase vor der Heim-EM im kommenden Jahr eingeläutet. Beim Sieg gegen Peru nutzte besonders Debütant Marius Wolf die Chance. Der Dortmunder badete im Anschluss an die Partie quasi in Lobeshymnen.
Vom DFB-Team berichtet Tobias Hlusiak
Drei Minuten waren zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Peru in der Mainzer MEWA-Arena gespielt, da machte Marius Wolf zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Auf Höhe des eigenen Sechzehners spielte der 27-Jährige einen Querpass über gut 20 Meter. Raus aus dem Getümmel. Genau in die Füße des Gegners...
Ein Raunen ging durch das pickepackevolle Stadion. Das ging ja gut los.
Debütant Wolf aber ließ sich von diesem ganz offensichtlichen Anflug von Nervosität in seinem ersten Länderspiel nicht aus der Bahn werfen. Der Rechtsverteidiger schüttelte sich und war ab sofort auf der Höhe.
Völlig fehlerfrei drückte er der Partie in der Folge seinen Stempel auf und war einer der stärksten Spieler beim 2:0 (2:0)-Erfolg zum Start ins Jahr 2023.
"Die ersten Minuten war etwas hektisch, aber dann habe ich es genossen und bin zufrieden. Ich genieße es, mit den Jungs zu kicken, es macht riesig Spaß", bilanzierte der formstarke Wolf nach seinen allerersten Auftritt im weiß-schwarzen Dress der DFB-Elf.
Flick hat bei Wolf das richtige Näschen
Nach herausragenden Performances für den BVB hatte Hansi Flick Wolf in seinen bunt durchgemischten Nach-WM-Kader berufen. Der Bundestrainer hofft, dass der ehemalige Kölner eins seiner größten Probleme löst: Die Besetzung der rechten Seite.
"Wir haben gesehen, dass er das unter Kontrolle hat - offensiv wie defensiv", hatte Flick die Startaufstellung Wolfs vor dem Spiel am "ZDF"-Mikrofon begründet. Er sollte richtig liegen.
Füllkrug und Wolf zeigen gutes Verständnis
Der Dortmunder war absoluter Aktivposten, sorgte für den ersten Abschluss, bereitete gleich mehrere Hochkaräter vor und zeichnete schließlich für den direkten Assist beim 2:0 durch Niclas Füllkrug verantwortlich. "Ein tolles Tor der ganzen Mannschaft. Wir haben genau über diesen flachen, scharfen Ball von Marius vor dem Spiel gesprochen", freute sich der Torschütze.
Flick stimmte nur zu gern in das Loblied mit ein. Beide Außenverteidiger hätten ihren Job "sehr gut gemacht mit viel Dynamik", meinte der Bundestrainer. Besonders die vielen Flanken freuten ihn. "Es wird aber auch nach Toren gemessen und da hat Marius Wolf heute den Pluspunkt mehr", fügte Flick hinzu.
Schlotterbeck findet: Wolf ist "immer der Richtige"
Wolf war erstaunlich gut integriert, was sicher auch an der starken Performance seiner Klubkollegen Emre Can und Nico Schlotterbeck gelegen haben dürfte. Das BVB-Trio lieferte mit breiter Tabellenführer-Brust ein starkes Spiel ab.
"Sein Debüt war sehr, sehr gut", freute sich Schlotterbeck, der wegen seiner eigenen verletzungsbedingten Auswechslung Entwarnung geben konnte. "Ich kenne ihn seit Sommer und er arbeitet sehr hart. Er hat es sich verdient, dass er gespielt hat und hat seine Leistung mit der Vorlage gekrönt."
"Der Marius ist immer der Richtige - egal, ob im Verein oder beim DFB. Wir wissen um seine Qualitäten und ich freue mich, dass ich sowohl beim DFB als auch beim BVB mit ihm spiele", fügte der Innenverteidiger hinzu.
So wie es aussieht, dürfte es nicht das letzte Mal gewesen sein. Wolf hat seine Chance genutzt.
Wolfs Karriere ein ständiges Auf und Ab
Ein Umstand, der vor gar nicht allzu langer Zeit noch schwer vorstellbar gewesen wäre. Wegen Herzproblemen musste der gebürtige Coburger im vergangenen Jahr eine längere Pause einlegen.
Er habe gespürt, dass etwas mit seinem Körper nicht in Ordnung sei, erzählte er unlängst der "Welt": "Ein ekeliges Gefühl!"
Aber auch eines, das er überwunden hat. Seit Monaten gehört er zu den stärksten Spielern beim BVB. Er hat dort nach einer unsteten Phase in seiner Karriere mit Leihausflügen nach Berlin und Köln eine sportliche Heimat gefunden.
"Dortmund, das ist mein Verein", sagte er kürzlich. Marius Wolf ist gekommen, um zu bleiben. Nicht nur im Klub. Auch in der Nationalmannschaft.
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Nationalmannschafts-News
Wann findet das Finale bei der WM 2022 in Katar statt?
Das Finale bei der WM 2022 wird am 18.12.2022 in Katar ausgetragen. Um 16 Uhr ist im Lusail Iconic Stadium Anpfiff.
Wie ist Deutschland bei der WM 2022 ausgeschieden?
Deutschland hat den Einzug ins Achtelfinale verpasst. Die deutsche Nationalmannschaft holte in der Gruppe E nur vier Punkte und beendete die Gruppe als Tabellenvierter. Japan und Spanien ziehen in die nächste Runde ein.
Wer überträgt die WM 2022 in Katar live?
Übertragen wird die WM 2022 von ARD, ZDF und von MagentaTV. Dabei sind aber nicht alle Spiele der WM im frei empfangbar zu sehen sein: 48 der 64 WM-Spiele werden im Free-TV zu sehen sein, der Rest nur über ein Abonnement von MagentaTV.
WM 2022: Wie sah der deutsche Kader bei der WM aus?
26 Spieler konnte Bundestrainer Hansi Flick für die WM 2022 in Katar nominieren:
Tor: Manuel Neuer (FC Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Antonio Rüdiger (Real Madrid), Niklas Süle (Borussia Dortmund), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Thilo Kehrer (West Ham United), David Raum (RB Leipzig), Christian Günter (SC Freiburg), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg)
Mittelfeld und Angriff: Leon Goretzka (FC Bayern München) Joshua Kimmich (FC Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Serge Gnabry (FC Bayern München), Jamal Musiala (FC Bayern München), Thomas Müller (FC Bayern München), Leroy Sané (FC Bayern München), Kai Havertz (FC Chelsea), Karim Adeyemi (Borussia Dortmund), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Mario Götze (Eintracht Frankfurt)