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Nach erneuter Blamage bei WM

DFB: Hans-Joachim Watzke ist der mächtige Strippenzieher im deutschen Fußball

  • Aktualisiert: 07.12.2022
  • 18:36 Uhr
  • SID
Article Image Media
© Getty
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Hans-Joachim Watzke wird immer mehr zur Schlüsselfigur im deutschen Fußball. Auch bei der Nationalmannschaft soll der DFB-Vize mehr Einfluss bekommen.

Frankfurt/Main - Erst die Weichen beim DFB für eine erfolgreiche Heim-EM stellen, dann den "Putsch" bei der DFL durchziehen: Hans-Joachim Watzke hatte schon deutlich weniger Stress auf Dienstreisen als am Mittwoch.

Der krisenerprobte Top-Manager wird inmitten der Chaostage im deutschen Fußball immer mehr zur Schlüsselfigur. Ohne die Zustimmung des 63-Jährigen wird keine wichtige Entscheidung getroffen.

In seiner Funktion als Vizepräsident lauscht Watzke in Frankfurt/Main zunächst gemeinsam mit DFB-Boss Bernd Neuendorf nach der WM-Blamage der Analyse von Bundestrainer Hansi Flick. Die geplante Viererrunde wurde durch den vorzeitigen Abschied von Oliver Bierhoff gesprengt. Watzke galt nie als Freund Bierhoffs, sah ihn stets kritisch.

Schon beim Abschaffen des umstrittenen Begriffs "Die Mannschaft" spielte er erfolgreich Doppelpass mit Neuendorf. Auch bei der Personalie des Bundestrainers war das Duo jetzt gefragt - und entschied sich für die Fortsetzung der Flick-Amtszeit.

Doch das ist nicht der einzige Brandherd, den der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Watzke löschen muss. Der Plan für die Krise bei der Deutschen Fußball Liga: Watzke und die anderen fünf Aufsichtsräte entziehen der DFL-Chefin Donata Hopfen das Vertrauen. Dann werden Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) und Oliver Leki (SC Freiburg) von ihren Klubs freigestellt, um den Profiverband interimsweise zu führen. Bis zum kommenden Sommer soll dann die Nachfolge geregelt sein.

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Frings über Bierhoff
News

Frings-Kolumne zum DFB-Beben: "Bierhoff hat sich geopfert"

Der DFB befindet sich in spektakulären Zeiten. Nach dem Aus vom langjährigen Teamdirektor Oliver Bierhoff steht eine Neuausrichtung bevor. In seiner Kolumne ordnet ran-WM-Experte Torsten Frings die aktuellen Ereignisse ein und erklärt, warum er Bierhoff ein Stück weit als "Opfer" sieht. Zudem spricht der 46-Jährige über mögliche Nachfolger und die Zukunft von Bundestrainer Hansi Flick.

  • 07.12.2022
  • 12:33 Uhr

Watzkes Einfluss wächst

Watzke gewinnt immer mehr an Macht und Einfluss. Schon während der verkorksten WM in Katar sollen sich mehrere Nationalspieler für eine größere Beteiligung des Geschäftsführers von Borussia Dortmund ausgesprochen haben - beispielsweise bei der am Ende nervigen Debatte um die "One Love"-Binde. Watzke hatte zuvor klar Stellung bezogen und den Weltverband kritisiert. So wie die FIFA sich momentan zeige, sei das eine einzige Katastrophe, sagte Watzke.

Das CDU-Mitglied gilt als Mann deutlicher Worte. Er schreckt vor Konfrontationen nicht zurück, wie Thomas Tuchel in Dortmund leidvoll erfahren musste. Bei der Basis ist der Vorsitzende des Landesligisten SV Rot-Weiß Erlinghausen, für den er im Amateurbereich selbst 30 Jahre lange spielte, dennoch beliebt. Bei vielen der mächtigen Landesverbände gilt Watzke als bodenständig, er sei einer für "die Kärrnerarbeit", hört man.

Doch was plant er genau? Nach der Entscheidung für Flick könnte ihm ein Teammanager zur Seite gestellt werden. Auch bei dieser Personalie geht nichts ohne Watzkes Zustimmung.


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