Nationalstürmer heiß begehrt
Niclas Füllkrug trifft und trifft: Holt der FC Bayern den Mittelstürmer von Werder Bremen?
An Niclas Füllkrug führt im Moment kein Weg vorbei. Der Stürmer von Werder Bremen führt nicht nur die Bundesliga-Torschützenliste an, sondern knipst auch in der Nationalmannschaft wie er will. Klar, dass das Begehrlichkeiten weckt - auch an höchster Stelle.
Vom DFB-Team berichtet Tobias Hlusiak
"Wenn man über so einen Stürmer verfügt, ist es natürlich das Ziel, ihn zu halten!"
Als Werder Bremens Leiter Profi-Fußball Clemens Fritz im Gespräch mit dem vereinsnahen Portal "Deichstube" diesen Satz sagte, wird er selbst gewusst haben, dass er ihn ohne Einschränkung nicht würde stehen lassen können. Also schob der frühere Nationalspieler eben eine nach.
Man müsse "aber immer auch die wirtschaftliche Seite berücksichtigen", meinte der 42-Jährige. Und schon wurde das Dilemma deutlich, in dem sich der Bundesligist aus dem Norden dieser Tage befindet.
Denn in Werders Kader steht derzeit das heißeste Eisen im deutschen Fußball: Niclas Füllkrug. Der Mittelstürmer durchlebt die beste Phase seiner Karriere.
Mit 15 Treffern führt er die Torschützenliste der Bundesliga an. Zudem traf er in seinen ersten fünf Länderspielen fünf Mal. Erst am vergangenen Samstag gelang ihm gegen Peru ein Doppelpack.
Klausel wird Füllkrug zum Nachteil
Eigentlich eine Phase, in der Profi-Fußballer und andere Arbeitnehmer beim Chef vorstellig werden, um eine Gehaltserhöhung zu fordern. Bei Füllkrug allerdings droht exakt das Gegenteil.
Der Vertrag des 30-Jährigen an der Weser läuft noch bis 2025. Im Sommer soll allerdings eine Klausel greifen: Dann büßt der Angreifer angeblich 20 Prozent Gehalt ein.
Demnach würde Füllkrug in der neuen Saison bei Werder "nur" noch rund zwei Millionen Euro verdienen. Kein Wunder, dass Fritz bald das Gespräch mit seinem Ausnahmespieler suchen will. Dann allerdings könnte er längst auf verlorenem Posten stehen.
Füllkrug nämlich steht bei finanziell deutlich potenteren Vereinen auf dem Zettel. Neben West Ham United soll besonders der FC Bayern gesteigertes Interesse an einer Verpflichtung haben.
Niclas Füllkrug zu Bayern würde Sinn ergeben
Und ein Wechsel an die Isar würde durchaus Sinn ergeben. Für beide Seiten. Oder besser gesagt, für alle drei.
Der Rekordmeister hat nämlich ganz offensichtlich ein Problem in der Sturmmitte.
Zwar trifft Eric-Maxim Choupo-Moting nicht schlecht, ein Neuner von internationalem Format ist er dennoch nicht - und obendrein schon 34 Jahre alt. Es ist ja kein Zufall, dass seit Monaten Gerüchte um eine Verpflichtung von Superstar Harry Kane kursieren.
Dass man den im Sommer auch bekommt, ist allerdings - angesichts des Preisschildes von über 100 Millionen Euro - eher unwahrscheinlich. Da auch Jungstar Mathys Tel noch Zeit braucht und Sadio Mane eher auf Außen gebraucht wird, täte eine Verpflichtung des derzeit besten deutschen Mittelstürmers niemandem weh.
Füllkrug wäre für kleines Geld zu haben. Jedenfalls, wenn man in Bayern-Dimensionen denkt. Ab 20 Millionen Euro soll Bremen gesprächsbereit sein. Eine Finanzspritze, die dem Tabellen-Elften enorm helfen würde.
Und Füllkrug? Der könnte sich durch den späten Karriersprung zu einem Top-Klub nicht nur einen Traum erfüllen, sondern ganz nebenbei auch sein Salär deutlich steigern. Win-Win-Win also.
Baggern Bayerns Stars schon an Füllkrug?
Der 30-Jährige selbst hält sich vornehm zurück. Er bedient diese Themen nicht öffentlich. Lieber lässt er Leistung sprechen.
Besonders in der Nationalmannschaft hat er einen steilen Aufstieg hinter sich. Kurz vor der WM in Katar debütierte der Bremer im Test gegen den Oman. Das ist etwas mehr als vier Monate her. Mittlerweile ist "Lücke" Stamm- und Führungsspieler, vielleicht sogar das Gesicht der DFB-Elf.
Und er geht voran.
Selbstbewusst brachte er ein System mit zwei Stürmern ins Gespräch - und traf zwei Mal gegen Peru, als Flick ihm diesen Wunsch erfüllte.
Niclas Füllkrugs Art macht es ihm leicht
"Niclas macht das im Stile eines Torjägers, im Stile einer 9, die alle immer gefordert haben. Er hat was Besonderes", lobte der Bundestrainer prompt. Füllkrug selbst begründete seinen derzeitigen Lauf schlicht mit "gerechtfertigtem Selbstvertrauen".
Mit seiner trockenen Art kommt er gut an. Nicht nur bei Fans und Beobachtern. "Er ist, wie er ist und verstellt sich nicht. Ein sympathischer Typ mit Ecken und Kanten", findet Clemens Fritz. Und steht mit dieser Meinung nicht alleine da.
Gerade die Stars des FC Bayern wie Joshua Kimmich suchen im Kreise der Nationalmannschaft häufig die Nähe des Stürmers. Ob da bereits an einer Verpflichtung gearbeitet wird, wie manch einer interpretiert?
"Das sind einfach Jungs, die mich sehr gut aufgenommen haben. Wir saßen auch in Katar viel zusammen am Tisch und haben zusammen Zeit verbracht, da wir häufig im Hotel waren“, sagte Füllkrug schon vor einigen Tagen.
Gut möglich, dass man sich schon bald noch öfter sieht...
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Tor: Manuel Neuer (FC Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Antonio Rüdiger (Real Madrid), Niklas Süle (Borussia Dortmund), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Thilo Kehrer (West Ham United), David Raum (RB Leipzig), Christian Günter (SC Freiburg), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg)
Mittelfeld und Angriff: Leon Goretzka (FC Bayern München) Joshua Kimmich (FC Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Serge Gnabry (FC Bayern München), Jamal Musiala (FC Bayern München), Thomas Müller (FC Bayern München), Leroy Sané (FC Bayern München), Kai Havertz (FC Chelsea), Karim Adeyemi (Borussia Dortmund), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Mario Götze (Eintracht Frankfurt)