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U21 Länderspiel: Deutschland - Frankreich live auf ProSieben MAXX und ran.de

U21-Nationalmannschaft - Schalkes Tom Krauß im ran-Interview: "Habe Moukoko schon ein paar Sprüche gedrückt"

  • Aktualisiert: 23.09.2022
  • 17:40 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© Imago Images
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Vor den beiden Härtetests der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Frankreich (Freitag, ab 17:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und auf ran.de) und England (Dienstag, 20:15 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) spricht Führungsspieler Tom Krauß im ran-Interview über seine jüngste Derby-Erfahrung im Trikot des FC Schalke 04, zieht eine erste (kleine) Saisonbilanz und blickt mit der U21 auf spannende Wochen - inklusive Ausblick auf die A-Nationalmannschaft. 

ran.de: Tom Krauß, Sie haben am vergangenen Wochenende das Derby mit dem FC Schalke 04 bei Borussia Dortmund knapp mit 0:1 verloren. Mit welchen Gefühlen und Emotionen sind Sie nun zur deutschen U21-Nationalmannschaft gereist?

Tom Krauß: "Erstmal mit nicht so guten Gefühlen. Denn so ein Derby willst du natürlich gewinnen oder zumindest einmal punkten. Deswegen tat diese Niederlage extrem weh. Vor allem, wenn ich jetzt auch noch meinen U21-Teamkollegen Youssoufa Moukoko jeden Tag hier sehe, der das entscheidende 1:0 für den BVB gemacht hat. Ich habe ihm auch schon den einen oder anderen Spruch gedrückt (grinst). Aber das gehört ja auch dazu. Und letztlich ist das Spiel jetzt auch schon wieder ein paar Tage her und ich konzentriere mich ab sofort nur noch voll und ganz auf die U21."

ran.de: Haben Sie sich also Ihren U21-Teamkollegen Youssoufa Moukoko schon zur Brust genommen …

Krauß: "Ja, natürlich. Als wir uns hier im U21-Quartier begrüßt haben, habe ich ihm schon gesagt: ‚Hey Kollege, das hätte jetzt aber nicht sein müssen…' (lacht). Natürlich alles mit einem Augenzwinkern. Ich verstehe mich generell sehr gut mit Youssoufa. Am Wochenende waren wir Gegner, jetzt sind wir wieder Teamkollegen. So ist das halt im Fußball."

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Krauß: Derbys der Grund, "warum man angefangen hat, Fußball zu spielen"

ran.de: Für Sie selbst war es das erste Revierderby. Wie haben Sie dieses besondere Spiel erlebt?

Krauß: "Für mich ist es das größte Derby der Welt. Und als Schalke-Fan, der ich ja schon immer bin, ist es total geil, so ein Spiel für meinen Verein spielen zu dürfen und dadurch natürlich auch etwas ganz Besonderes. Da waren schon viele Emotionen dabei. Wenn man beide Fanlager sieht, vor allem unsere Anhänger im Gästeblock, da bekommt man Gänsehaut und das ist letztlich ja auch der Grund dafür, warum man angefangen hat, Fußball zu spielen."

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ran.de: Was hat Schalke am Ende gefehlt, um etwas Zählbares aus Dortmund mitzunehmen?

Krauß: "Wir haben 80 Minuten lang defensiv sehr gut gestanden, allerdings in der Offensive kaum etwas zustande gebracht. Vor allem in den Umschaltmomenten hatten wir viele Fehlpässe und haben unsauber agiert. Deswegen konnten wir Dortmund auch nicht wirklich ärgern. Es hat einfach dieser eine Nadelstich gefehlt, mit dem wir vielleicht selbst mit 1:0 hätten in Führung gehen können. Und so konnte der BVB selbst immer mehr Druck aufbauen und das entscheidende Tor erzielen. Wir konnten in dieser Phase nicht mehr für Entlastung sorgen. Das war aus meiner Sicht das entscheidende Problem."

ran.de: Schalke steht als Aufsteiger nach sieben Spieltagen und mit sechs Punkten auf dem Konto auf dem 14. Tabellenplatz. Wie sieht Ihr erstes, persönliches Zwischenfazit aus?

Krauß: "Für uns als Team geht es einzig und allein um den Klassenerhalt. So ehrlich muss man sein und das haben wir vor der Saison auch genau so klar kommuniziert. Wir gehen trotzdem in jedes Spiel und wollen es gewinnen. Oder zumindest jeden Punkt mitnehmen, den wir bekommen können. Das ist unsere Devise. Jede Woche aufs Neue. Und für mich persönlich ist es bislang auch sehr gut gelaufen. Ich durfte alle Spiele von Anfang an bestreiten und mich stetig weiterentwickeln. Deswegen bin ich auch zufrieden mit meinem persönlichen Weg, wenngleich es natürlich immer Dinge gibt, die man verbessern kann. Da ist also definitiv noch Potenzial nach oben vorhanden."

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Tom Krauß - ein Fußballromantiker

ran.de: Sie sind vor dieser Saison neu zu den "Knappen" gekommen und haben diesen traditionsreichen Verein nun schon einige Wochen und Monate erlebt. Was macht Schalke 04 aus Ihrer Sicht aus?

Krauß: "Der Verein hat eine riesige Strahlkraft. Wenn wir zu Auswärtsspielen reisen, sind immer mindestens 4000 oder 5000 Schalke-Fans mit dabei. Der Gäste-Block ist immer ausverkauft. Das ist Wahnsinn. Hier lebt und liebt jeder diesen Klub. Das ist schon richtig geil. Zumal ich ein Typ bin, der sowas auch absolut liebt."

ran.de: Also wahrlich ein Verein für Fußballromantiker?

Krauß: "Das kann man wirklich so sagen, ja!"

ran.de: Und wie sind Sie mit Ihrer persönlichen Entwicklung auf Schalke zufrieden? Immerhin haben Sie sich in kürzester Zeit zum Stammspieler in der Bundesliga entwickelt und sämtliche Experten sind voll des Lobes wenn sie über Sie sprechen. Vor allem Ihre Zweikampfstärke sticht dabei immer wieder heraus …

Krauß: "Das ist ja auch mein Spiel und ich freue mich sehr darüber, dass das in den vergangenen Wochen so gut geklappt hat. Dennoch kann ich in meinem Spiel noch sehr viel verbessern und daran arbeite ich Woche für Woche. Diese Schwächen stehen für mich im Fokus, da ich mich als Spieler unbedingt weiterentwickeln möchte. Es reicht mir nicht, drei, vier Mal gut gespielt zu haben. Ich will immer mehr. Ich will mich immer verbessern. Aus diesem Grund habe ich auch immer ein offenes Ohr für Tipps. Wenn beispielsweise meine Eltern mir sagen, dass ich bodenständig bleiben soll, ist mir das sehr wichtig. Ich nehme aber auch Ratschläge von jedem anderen aus dem Verein an. Das hilft mir als Mensch und Fußballer alles extrem weiter."

ran.de: Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Schalker Cheftrainer Frank Kramer?

Krauß: "Eine große Rolle. Er war ja bereits in der deutschen U18-Nationalmannschaft mein Trainer und hat mich dort zum Kapitän gemacht. Deswegen war es natürlich top, dass er jetzt auch auf Schalke mein neuer Coach wurde. Ich kannte ihn somit schon und aus diesem Grund ist er schon ein großer Faktor in meiner Entwicklung."

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Krauß: "Kramer nimmt uns Spieler in die Pflicht"

ran.de: Was macht ihn aus?

Krauß: "Er ist ein Trainer, der uns als Mannschaft mit ins Boot holt. Als wir zuletzt beim Spiel gegen Borussia Dortmund in der Offensive geschwächelt haben, hat er uns direkt gefragt: ‚Was würdet ihr besser machen?' Der Trainer nimmt uns Spieler also in die Pflicht, damit wir gemeinsam erfolgreich sein können. Das finde ich auch richtig gut. Denn es ist wichtig, dass wir miteinander darüber reden, was gut und was schlecht war, und dass wir als Team unsere Meinung sagen dürfen. Das gehört nämlich meiner Ansicht nach auch mit dazu. So versuchen wir auf einen Nenner zu kommen und uns weiterzuentwickeln. Es ist einfach wichtig, dass nicht jeder sein eigenes Ding macht, sondern alle sich dem gemeinsamen Ziel unterordnen. Und das ist der Klassenerhalt."

ran.de: Was bedeutet diese positive Entwicklung in der Liga für Ihre Rolle in der deutschen U21-Nationalmannschaft?

Krauß: "Ich glaube, dass sich an meiner Rolle nichts geändert hat. Denn schon als ich noch in der vergangenen Saison beim 1. FC Nürnberg gespielt habe, habe ich versucht, bei der deutschen U21 eine gewisse Führungsrolle einzunehmen. Ich war zu dieser Zeit auch schon im Mannschaftsrat. Es hat sich diesbezüglich also nichts verändert. Ich habe mein Spiel nicht umgestellt und fühle mich auch bei der U21 immer noch genauso wohl wie in den vergangenen Monaten. Ich komme immer wieder gerne zu dieser Mannschaft, zumal ich hier mit Marton Dardai und Angelo Stiller auch zwei richtig gute Freunde gefunden habe. Da ist die Vorfreude auf die DFB-Lehrgänge also umso größer."

ran.de: Aber haben Sie das Gefühl, als gestandener Bundesligaspieler jetzt ein bisschen anders wahrgenommen zu werden?

Krauß: "Würde ich nicht sagen. Ich bin generell ein sehr offener und lustiger Mensch, was hier eigentlich schon immer ganz gut ankam. Und was das Fußballerische betrifft, spielt es in der Wahrnehmung glaube ich keine Rolle, ob ich jetzt Bundesliga oder Zweite Liga spiele."

ran.de: Die EM-Qualifikation wurde am Ende mit fünf Siegen in Folge souverän geschafft. Davor setzte es noch ein 0:4 gegen Polen im November 2021 in Großaspach. Was ist mit der Mannschaft seit diesem Zeitpunkt passiert?

Krauß: "Vielleicht war es damals ein Nackenschlag zum richtigen Zeitpunkt. Denn bei diesem Spiel haben wir gesehen, dass es noch viel zu verbessern gibt. Das haben wir dann auch direkt in aller Deutlichkeit beim nächsten U21-Lehrgang angesprochen und klargestellt, dass wir die EM-Qualifikation nicht schaffen werden, wenn wir so spielen wie gegen Polen. Womöglich haben wir so eine herbe Pleite also wirklich gebraucht, um danach souverän die Quali zu schaffen. Natürlich lief in den folgenden fünf Spielen nicht alles perfekt, aber wir haben uns deutlich verbessert präsentiert. Und genau das muss der Weg sein. Wir wollen uns bis zum U21-EM-Start auch weiterhin stetig entwickeln."

ran.de: Inwiefern macht es sich in der deutschen U21 bemerkbar, dass viele Spieler nun regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz kommen und somit Spielpraxis auf höchstem Niveau sammeln können?

Krauß: "Es ist nicht nur für mich, sondern für alle jungen Spieler wichtig, Spielpraxis und zusätzlich viel Erfahrung zu sammeln. Und das am besten auf ganz hohem Niveau. Das erhöht dann auch nochmal die Qualität innerhalb der U21, wenn jeder mit großem Selbstvertrauen hierher kommt und im Verein seine regelmäßigen Einsatzzeiten hatte."

Flick hat noch nicht angerufen

ran.de: Armel Bella-Kotchap ist von Bundestrainer Hansi Flick für den Kader der A-Nationalmannschaft nominiert worden. Wie schätzen Sie diese Nominierung ein und motiviert Sie so eine Entscheidung des Bundestrainers auch selbst, es womöglich ebenfalls schon bald in diesen erlesenen Kreis zu schaffen?

Krauß: "Mich freut es unheimlich für Armel. Er ist ein sehr bodenständiger und lustiger Typ. Ich habe einige Premier-League-Spiele vom FC Southampton gesehen und da hat Armel jedes Mal richtig starke Leistungen gezeigt. Es ist schön für ihn, dass er jetzt bei der A-Nationalmannschaft dabei sein darf. Und natürlich ist das auch für uns U21-Spieler ein großer Ansporn. Denn letztlich schaut jeder nach oben zur A-Nationalmannschaft und jeder hat das Ziel, mal dort eingeladen zu werden. Aber ich persönlich denke da noch nicht dran. Für mich ist es wichtig, meine Leistung zu bringen. Dann kommt das andere von ganz alleine. Das sieht man ja jetzt auch an Armel. Er hat gute Leistungen gebracht, und das wurde honoriert."

ran.de: Flick gilt ja als großer Kommunikator. Hat er Sie in den vergangenen Wochen nach Ihren starken Leistungen auf Schalke vielleicht sogar schon mal kontaktiert?

Krauß: "Nein, hat er noch nicht."

ran.de: Das kommt vielleicht noch. Ihre Telefonnummer sollte er ja haben …

Krauß: "…ich denke schon… (lacht)"

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Krauß: "Vorfreude auf den nächsten Sommer ist riesig" 

ran.de: Mit der deutschen U21 stehen in den kommenden Tagen schwere Aufgaben an – es geht in zwei Länderspielen erst zu Hause in Magdeburg gegen Frankreich und dann in Sheffield gegen England. Was erwarten Sie von diesen beiden Spielen?

Krauß: "Das sind natürlich zwei absolute Top-Nationen. Aber das ist gut für uns, weil wir uns so mit den besten Teams messen können und sehen, wo wir leistungstechnisch stehen. Deswegen freue ich mich riesig auf die beiden Spiele."

ran.de: Mit den Partien gegen Frankreich und England beginnt ja auch schon so langsam aber sicher die Vorbereitung auf die U21-EM im kommenden Jahr. Wenn Sie schon einmal ins nächste Jahr blicken: Wie groß ist schon jetzt die Vorfreude auf diese EM und was werden bis zu diesem Zeitpunkt noch die Aufgaben sein?

Krauß: "Die Vorfreude auf den nächsten Sommer ist natürlich jetzt schon riesig. Wir haben immerhin zehn Qualifikationsspiele lang darum gekämpft, bei der U21-EM dabei sein zu dürfen. Und natürlich gibt es bei uns noch viel zu verbessern, sowohl defensiv als auch offensiv. Wir haben in der EM-Qualifikation zum Beispiel zu viele Gegentore bekommen. Insgesamt neun Stück. Das ist kein guter Wert, und da müssen wir unbedingt besser werden. Auch in der Offensive gibt es noch Abläufe, die wir perfektionieren können und die wir in den Trainingseinheiten auch schon intensiv angehen. Vielleicht sehen wir ja schon gegen Frankreich und in England einige Verbesserungen."

Das Interview führte: Dominik Hechler

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