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Coronavirus gefährdet Amateurfußball

Offenbacher-Kickers-Boss Thomas Sobotzik: Dauerhafte Geisterspiele sind existenzbedrohend

  • Aktualisiert: 10.03.2020
  • 21:33 Uhr
  • ran.de
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© 2019 imago
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Wegen der Corona-Krise wird es in Deutschland vermehrt Geisterspiele geben. Für einige Amateur-Vereine könnte ein dauerhafter Wegfall von Zuschauer-Einnahmen jedoch zur Existenzbedrohung werden.

München - Wegen des sich schnell verbreitenden Coronavirus haben einige Bundesländer Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern verboten. Bayern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Bremen folgten bislang der Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Weitere Länder wollen nachziehen.

Geisterspiele im Fußball werden im Zuge dessen in den kommenden Wochen keine Seltenheit sein. Für manche Amateurvereine könnte dies existenzbedrohend werden. Denn einige finanzieren sich zu einem großen Teil über Zuschauereinnahmen, die plötzlich wegbrechen würden.

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Spielabsagen: DFB will sich mit Behörden absprechen
News

DFB: Amateur-Absagen nach Absprache mit Behörden

Wie im Profifußball wird es auch im Amateurbereich Spielabsagen aufgrund der Corona-Krise nur in Absprache mit den Gesundheitsbehörden geben.

  • 10.03.2020
  • 17:32 Uhr

Viertligist Offenbacher Kickers generiert 40 Prozent seiner Erlöse durch Ticketverkäufe, durchschnittlich kommen 6.000 Fans zu den Heimspielen. Dauerhaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu spielen, wäre eine Katastrophe, lässt Geschäftsführer Thomas Sobotzik im Interview mit ran.de durchblicken.

"TV-Einnahmen sind in der Regionalliga gleich null, somit haben wir nur noch Sponsoring-Einnahmen und Zuschauer-Einnahmen. Wenn uns das dauerhaft weg fällt, wüsste ich Stand jetzt nicht, wie das aufzufangen wäre", so Sobotzik.

Geisterspiele: Zwei bis drei hätte massive Probleme

Zwar würde es in der Regionalliga nur wenige Teams treffen, da die meisten Klubs weniger als 1.000 Zuschauer hätten. Aber zwei, drei Mannschaften würden massive Probleme bekommen, "weil sie sich eben daraus finanzieren".

Das Bundesland Hessen hat bislang nur eine Empfehlung ausgesprochen, Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmern abzusagen. Dies betreffe hauptsächlich Events in geschlossenen Räumen. 

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Sobotzik sieht Veranstaltungsverbot kritisch

Ein generelles Veranstaltungsverbot sieht Sobotzik trotz des Coronavirus kritisch. "Was bedeutet das, wenn man das weiterdenkt? Das heißt dann, dass man eigentlich jeden Bahnhof, jeden Flughafen, jede Produktionsstätte schließen müsste. Dann würde quasi alles zum Erliegen kommen. Das ist natürlich immer eine Abwägung, was passieren kann, wie die Bedrohungslage wirklich ist", so der Kickers-Boss weiter. 

Das kommende Regionalliga-Spiel der Offenbacher gegen den FC 08 Homburg wurde von der Gesundheitsbehörde bislang genehmigt. Doch die Unsicherheit schwingt immer mit, die Lage kann sich täglich ändern. 

Risiko bei den Vereinen

Der Verband teilte den Vereinen vorsichtshalber schon einmal mit, dass das Risiko wegfallender Einnahmen allein bei den Klubs liege. Das habe man zunächst akzeptiert.

Sollte es aber tatsächlich zu dauerhaften Geisterspielen kommen, "muss das vielleicht noch ein bisschen weiter oben aufgehängt werden", so Sobotzik. "Es geht ja nicht nur um Fußball, sondern auch um Unternehmen und Arbeitsplätze."

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