• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
ranSicht

Pro und Contra: Kaufen oder ablehnen - Wie gut tut Ronaldo dem BVB?

  • Aktualisiert: 19.08.2022
  • 20:39 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel/Daniel Kugler
Article Image Media
© 2022 imago images
Anzeige

Superstar Cristiano Ronaldo will zu Borussia Dortmund. Was eigentlich völlig absurd klingt, ist für den BVB entweder eine einmalige Chance, sportlich und wirtschaftlich in andere Dimensionen aufzusteigen oder die größte Gefahr im Hinblick auf eine erfolgreiche Zukunft des Klubs. In der ran-Redaktion wird heftig diskutiert. Ein Pro und Contra.

München - Tun sie's oder tun sie's nicht? Gehen die Dortmunder tatsächlich den völlig untypischen Schritt und verpflichten Superstar Cristiano Ronaldo? Oder ist das Experiment zu verrückt, um es zu riskieren? Was ist die beste Lösung für den BVB, bei dem der Vorstandsvorsitzende von einem CR7-Transfer zunächst Abstand nahm? In der ran-Redaktion wird heiß diskutiert. Die ran-Autoren Daniel Kugler und Carolin Blüchel liefern sich einen Schlagabtausch. 

Anzeige

PRO: BVB, worauf wartest du noch?

Cristiano Ronaldo will in die Bundesliga! Nicht etwa zum Branchenprimus FC Bayern München, sondern zu Borussia Dortmund. Kein Witz. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke nennt die jüngsten Spekulationen um CR7 "eine charmante Idee". Doch es ist viel mehr als das.

Es ist DIE Chance für Schwarz-Gelb, nach zehn langen Jahren aus dem Schatten des übermächtigen Rekordmeisters zu treten und, was vielleicht noch wichtiger ist, wirtschaftlich abzusahnen wie nie zuvor. Deshalb MUSS der BVB die Gelegenheit beim Schopfe packen. Sie kommt nicht wieder.

Für alle, die jetzt abwinken und wasserfallartig Gründe gegen einen Ronaldo-Kauf herunterrattern: Es sind genau diese Argumente, die eben FÜR eine Verpflichtung sprechen.

1908

"BVB ist letzte Hoffnung": Die witzigsten Tweets zu Ronaldo

Die Thematik um den wechselwilligen Superstar Cristiano Ronaldo reißt nicht ab. Wir zeigen euch die witzigsten Tweets über seinen Wechselwunsch zum BVB.

  • Video
  • 01:47 Min
  • Ab 0

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Pfeif' auf das Gehaltsgefüge

Mit einer Ablöse von 15 Millionen Euro ist der fünfmalige Ballon d'Or-Gewinner nur dank seines fortgeschrittenen Alters ein Schnäppchen – und trotzdem noch fitter und gesünder als so mancher Mitt-Zwanziger. 

Würde sein kolportiertes Netto-Gehalt von 29 Millionen Euro das Gehaltsgefüge in Dortmund sprengen? Natürlich. Ist das relevant? Nur auf den ersten Blick, auf den zweiten überhaupt nicht.

Denn mit dem Portugiesen würde einer der besten Fußballer der Geschichte in der Bundesliga kicken. Dieser Fakt allein würde TV-Quoten in der ganzen Welt in die Höhe schießen lassen. Sponsoren würden dem BVB die Türe einrennen. Und die Trikot-Hersteller würden mit der Merchandising-Produktion wahrscheinlich kaum hinterherkommen.

Als Ronaldo im vergangenen Sommer zu Manchester United gewechselt war, erzielten die "Red Devils" allein in den ersten zehn Tagen 15 Millionen Euro Einnahmen durch Trikot-Verkäufe. Dasselbe in Dortmund, und die Ablöse hätte sich schon amortisiert.

Messi beschert PSG Rekordeinnahmen

Einen vergleichbaren Effekt hatte Lionel Messis Unterschrift vor einem Jahr bei Paris St. Germain. Der französische Hauptstadtklub generierte Rekordeinnahmen von sage und schreibe 700 Millionen Euro, staunte selbst Vereins-Präsident Nasser Al-Khelaifi.

Anzeige

Hinzu kamen zehn neue Sponsorenverträge, wie PSG-Partnerschaftschef Marc Armstrong im Interview mit "Goal" verriet. Die Social Media-Kanäle wuchsen um ein Drittel ihrer Follower an. Erstmals ginge in einer Saison eine Million Trikots über die Theke, die Hälfte davon trugen Messis Namen.

In kürzester Zeit hatte sich die Investition Messi für den Klub rentiert. Und das, obwohl es sportlich gar nicht mal so rund lief, wie erhofft. Schlägt man die Brücke zum BVB, wäre CR7 in der Bundesliga gerade für den börsennotierten Klub (aktueller Kurs: 4,25 Euro) eine Chance, in ganz neue finanzielle Sphären aufzusteigen.

Anzeige

Ronaldo macht sportlich immer noch den Unterschied

Zusätzlich – und an dieser Stelle dürfte die gesamte Bundesliga jubeln – könnte es endlich wieder Spannung im Meisterschaftskampf geben. Ronaldos Fähigkeiten sind unbestritten. Dass sich Manchester United derzeit im freien Fall befindet, ist nicht die Schuld des 37-Jährigen. Im Gegenteil.

In der vergangenen Saison war er mit wettbewerbsübergreifend 24 Toren trotz United-Krise und fehlender Qualität im Kader einer der erfolgreichsten Torjäger auf der Insel. Es versteht sich von selbst, dass Ronaldo dem BVB eben auch sportlich helfen könnte. Er ist und bleibt ein Unterschieds-Spieler.

Ego-Shooter-Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage

Den weit verbreiteten Vorwurf, er sei ein Ego-Shooter, entkräftigen übrigens sämtliche ehemalige Kollegen, die jemals mit dem Portugiesen in einem Team spielten. Wer's nicht glaubt, kann ja mal bei Toni Kroos nachfragen.

Unvergessen ist auch, als er im EM-Finale 2016 nach seiner Verletzung leidenschaftlich an der Seitenlinie coachte und somit seinem Land zum großen Triumph über Frankreich verhalf.

Dass Ronaldo jetzt mit allen Mitteln das sinkende Schiff Manchester United verlassen will, kann man ihm kaum übel nehmen, stinkt der Fisch hier doch vom Kopf. Ein Fakt, gegen den selbst einer der mächtigsten Fußballer ohnmächtig ist. 

Der BVB hat nichts zu verlieren

Die Sorge, Ronaldo würde womöglich Unruhe in den BVB-Kader bringen und Hierarchien zerstören, hätte nur seine Berechtigung, wenn wir über eine funktionierende Mannschaft sprechen würden, die in den vergangenen Jahren zu einer Einheit gewachsen ist und Titel gewonnen hat. So ist es aber nicht.

Seit zehn Jahren hecheln die Schwarz-Gelben den Bayern hinterher, wechseln Trainer wie Unterwäsche und mussten sich immer wieder die ungeliebte Mentalitätsfrage gefallen lassen. Hin und wieder mal der Sieg im DFB-Pokal, das war's dann aber auch.

Wieso sollte man eine Philosophie, die zehn Jahre nicht bzw. nur in Ansätzen funktionier hat, nicht komplett neu überdenken? Wieso sollte man nicht ein einmaliges Experiment wagen? Was hat der BVB denn zu verlieren?

Im schlimmsten Fall wird er zum elften Mal in Folge nicht Meister und scheidet vorzeitig in der Champions League aus. Wie gehabt quasi. Dann bliebe unter dem Strich zumindest noch der wirtschaftliche Erfolg und die wertvolle Erfahrung für die jungen Spieler im Kader, einmal vom großen CR7 gelernt zu haben. Ein Gedanke, mehr als charmant. Worauf wartest du noch, BVB?

Carolin Blüchel

CONTRA: BVB, bloß nicht Ronaldo!

Cristiano Ronaldo wolle unbedingt zum BVB wechseln. Was auf den ersten Blick wie ein Treppenwitz anmutet, war innerhalb weniger Stunden das Thema in den Sportmedien. Für die Borussia würde der Transfer aber in vielerlei Hinsicht nicht zu den vorgelebten Prinzipien des Vereins passen.

Allein rein sportlich würde die Verpflichtung dem BVB nicht guttun. Ronaldo ist mit seinen 37 über seinen Leistungszenit hinaus und längst nicht mehr so effizient wie in seinen Blütejahren. Seine Torquoten gingen über die Jahre stückweise zurück.

2021/22 erzielte der Superstar sogar nur 18 Treffer in der Premier League - das mag man auch am kriselnden ManUnited festmachen. Aber auch schon in seinen drei Jahren zuvor bei Juventus Turin verpasste es Ronaldo jeweils wettbewerbsübergreifend über 40 Tore in einer Spielzeit zu erzielen.

Anzeige
Anzeige

Ronaldo passt nicht zur Neuausrichtung unter Terzic

Zudem passt der fünfmalige Gewinner des Ballon d'Or nicht zum vorgelebten Mantra und Spielstil von Dortmunds Neu-Trainer Edin Terzic. Die Einheit der Mannschaft und das Kollektiv stehen dabei über allem, reine Ego-Shooter sind im Team nicht vorgesehen.

Ein auf sich selbst fokussierter Individualist wie Ronaldo, der sich über die Mannschaft stellt, würde dabei nicht ins Bild passen. Und mit dem laufintensiven, hohen Pressingsystem, wie es auch Terzic bevorzugt, kam Ronaldo schon in Manchester überhaupt nicht zurecht.

Es muss sich auch die Frage gestellt werden, ob CR7 die Entwicklung der Mannschaft nicht eher sogar ausbremsen würde. Im Schatten des Superstars verkäme der restliche Kader nur noch zu Nebendarstellern. Jedes Spiel würde zur absoluten Zirkusshow.

Und junge Spieler wie das 17-jährige Juwel Youssoufa Moukoko bekämen einen neuen Platzhirsch vor die Nase gesetzt, der deren Spielzeit noch weiter schmälern würde.

Will unbedingt wechseln: Cristiano Ronaldo
News

Cristiano Ronaldo zum BVB? Watzke bezieht Stellung!

Der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo wird nicht zum Bundesligisten Borussia Dortmund wechseln.

  • 19.08.2022
  • 14:13 Uhr
Anzeige
Anzeige

Ronaldo-Transfer zum BVB: Finanziell entgegen jeglicher Vernunft

Ein Ronaldo-Transfer liefe zudem entgegen der Strategie des BVB auf dem Transfermarkt weiterhin bevorzugt auf junge, formbare Talente zu setzen. "Wir müssen noch mehr in die Jugend investieren und setzen weiter auf die Top-Talente. Das ist sicher eine Strategie", betonte Watzke im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz des BVB.

Und auch rein finanziell wäre der Transfer für die Borussia nur schwer vorstellbar zu stemmen. Das kolportierte, astronomische Gehalt in Manchester von 29 Millionen Euro NETTO pro Saison sprengt jeglichen Rahmen.

Selbst wenn Ronaldo für deutlich weniger beim BVB unterschreiben sollte, würde eine Verpflichtung das Gehaltsgefüge der Borussia dennoch komplett aus den Angeln heben – zu groß wäre das Gefälle zu den derzeitigen Spieler-Verträgen. Denn "für einen Apfel und ein Ei aufdribbeln" wird der Portugiese nicht, wie selbst Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf Nachfrage unterstrich.

Sollte der BVB sich wider Erwarten dennoch zur Zahlung eines Mondgehalts für Ronaldo entscheiden, droht mit großer Wahrscheinlichkeit weiteres Ungemach in der Mannschaft. So dürfte es nicht lange dauern, bis der ein oder andere Spieler für eine Gehaltsnachbesserung vorsprechen würde.

Nur zum Vergleich: Marco Reus gilt mit kolportierten 12 Millionen Euro BRUTTO als Topverdiener.

Ronaldos Umgang mit Team sollte BVB abschrecken

Abseits der finanziellen Bedenken sollte dem Team auch das Verhalten des Spielers in den vergangenen Monaten deutlich zu denken geben.

Im Testspiel gegen Rayo Vallecano verließ Ronaldo nach Auswechslung bereits während des Spiels das Stadion. Bei der Auftaktniederlage der Saison gegen Brighton & Hove Albion saß der Superstar zunächst nur auf der Bank und witzelte mit Teamkollege Raphael Varane. Trainer Ten Hag bezeichnete das Verhalten als "inakzeptabel".

Auch die Mannschaft sei von Ronaldos Handlungen, um offensichtlich einen Wechsel zu erzwingen, laut "Sun" mittlerweile komplett entnervt und der Spieler immer mehr isoliert. Ob sich der BVB einen Spieler an Bord holen will, der ein derartiges Verhalten an den Tag legt? Wohl kaum.

Ein Ronaldo-Wechsel würde aus den angeführten Gründen schlicht keinen Sinn für die Dortmunder ergeben, wie auch Watzke abschließend noch mal unterstrich. "Bitte hört auf, darüber zu schreiben. Denn das würde auch dem Spieler nicht gerecht werden."

Der BVB und Weltstar CR7. Ein auf den ersten Blick netter Gedanke, bei dem es aber auch bleibt.

Daniel Kugler

Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group