Irres 3:1 nach Nervenkrimi gegen City
Real zaubert sich ins Finale: "Der Glaube ist das Magische"
- Aktualisiert: 05.05.2022
- 08:25 Uhr
- ran.de/Ruben Stark
Dank Edeljoker Rodrygo, Torgarant Karim Benzema und einer Aufholjagd für die Geschichtsbücher hat Real Madrid an einem denkwürdigen Abend das Endspiel der Champions League erreicht. Die Königlichen haben nun die Chance auf den 14. Henkelpott der Klubhistorie.
Toni Kroos und Co. sprinteten freudetrunken über den Rasen und feierten ausgelassen mit den Fans im Hexenkessel Estadio Bernabeu. Carlo Ancelotti winkte stolz und sichtlich gerührt ins Publikum. Und der angeschlagene David Alaba wusste gar nicht wie ihm geschieht. "Wahnsinn, mir fehlen die Worte", sagte der Österreicher ungläubig bei "DAZN". "Es sind die puren Emotionen, die pure Erleichterung. Unfassbar, was die Mannschaft geleistet hat."
Was den doch sonst so abgezockten Profis von Real Madrid schier den Atem nahm, war abermals eine denkwürdige Aufholjagd. 3:4 hatten die Königlichen das Hinspiel gegen Manchester City verloren, das 0:1 im Rückspiel kassierten sie in der 73. Minute durch Riyad Mahrez - alles schien vorbei. Doch dieses Real ist anders, ist besonders und findet offenbar immer einen Weg.
Dieser führte den stolzen Klub aus Spaniens Hauptstadt diesmal ins Champions-League-Finale nach Paris (28. Mai). Der Brasilianer Rodrygo mit einem Last-Minute-Doppelpack (90., 90+1) und Torjäger Karim Benzema (95./Elfmeter) hatten mit ihren Treffern dafür gesorgt und das Bernabeu in ein Tollhaus verwandelt. "Wir haben gewusst, dass im Bernabeu das Dach brennen wird."
City dagegen stand ernüchtert auf dem Rasen und Pep Guardiolas Halbfinal-Fluch hält weiter an. "Wir waren nah dran, aber haben es nicht geschafft. So einfach ist es", kommentierte der Ex-Bayern-Coach. "Wir haben nicht besonders gelitten im Spiel, aber Fußball ist nicht vorherzusehen."
Real bejubelte seine Comebackqualität. "Wir waren schon 26-mal raus und haben uns 26-mal zurückgekämpft", sagte Mittelfeldmetronom Kroos, der nach knapp 70 Minuten vom Feld ging und die zauberhafte Wende des Spiels an der Seite seines Coaches erlebte, mit Blick auf vergleichbare Nächte in dieser Königsklassen-Saison etwa gegen Paris St. Germain.
"Der Glaube ist das Magische", ergänzte Kroos und meinte damit auch Ancelotti, der diesen enormen Willen und die unzerstörbare Überzeugungskraft immer wieder stärkt. Dies äußerte sich auch in einer aufopferungsvollen Defensivarbeit, die den Citizens nahezu jeden Spielwitz nahm. Alaba bezog sich ebenso darauf, in dem er den "sehr speziellen Charakter" der Mannschaft hervorhob. "Wir haben gezeigt, wozu wir fähig sind", sagte er.
Insbesondere der oft so exzentrische Benzema lebt den Teamgeist vor und glänzt dazu mit den häufig entscheidenden Aktionen. In 43 Pflichtspielen dieser Saison hat der Franzose 43 Mal getroffen, allein zehn Tore bereits in der K.o.-Runde der Champions League erzielt. Alle 64 Minuten ist der Routinier an einem Treffer beteiligt. Und wenn es nach Real geht, auch im Endspiel.
Diese Begegnung in St. Denis wird zu einer Wiederauflage des Finals von 2018. Der FC Liverpool und Jürgen Klopp waren damals in einem ereignisreichen 1:3 unterlegen und sind nun erneut der Gegner. "Es ist noch bissel hin bis zum Finale, aber es wird alles andere als leicht", betonte Alaba, sich "heute ein Bier" gönnen wollte, während Kroos einräumte: "Ich habe mir bisher nicht viele Gedanken über Liverpool gemacht." Und wer wollte es ihm verdenken.
Ruben Stark
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