In Zeiten der Coronakrise
Transfermarkt-Revolution? Berater schlägt gezieltes Scouting vor
- Aktualisiert: 25.04.2020
- 23:09 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Der Transfermarkt ist erheblich von der Coronakrise betroffen. Ein Berater bringt nun einen revolutionären Vorschlag ins Spiel, der Fehlgriffe minimieren soll.
München - Die Corona-Pandemie hat den Fußball zunächst lahmgelegt, bevor sie ihn nun - zumindest in einigen Bereichen - komplett verändern wird.
Besonders betroffen: Der Transfermarkt. Dort, wo in den vergangenen Jahren immer neue Rekordsummen gezahlt wurden, wird Corona mutmaßlich für einen erheblichen Umsatzrückgang sorgen. Doch nicht nur die Abwicklung eines Transfers wird sich verändern, auch die Suche nach neuen Spielern wird in Zeiten von pausierenden Ligen und Reiseverboten zur schier unlösbaren Aufgabe.
Spielerscouting in Coronakrise schwer
So bleiben elementare Fragen unbeantwortet. Wie wird der Spieler in einem neuen Land und in einem neuen System funktionieren? Und wie viel der aktuellen Leistungen liegt am momentanen System? Dies sind nur zwei Fragen, die ohne intensives Scouting nicht beantwortet werden können.
Ein Berater bringt nun eine gleichsam revolutionäre und einfache Lösung ins Spiel.
"Wenn Spieler ihr Team wechseln, stehen sie vor verschiedenen Herausforderungen, auf und abseits des Platzes: ein neues Zuhause, neue Teamkollegen, manchmal eine neue Sprache und einen neuen Trainer", sagte Omar Chaudhuri, Besitzer der Agentur "21st Club", bei "ESPN".
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Berater mit revolutionärem Vorschlag
Chaudhuri führte seinen Gedanken weiter aus: "In der Lage zu sein, die Veränderung im Vergleich zu dem Zustand, der einen Spieler erfolgreich und interessant gemacht hat, gering zu halten erhöht die Chance, dass er in das neue Team passt."
Oder einfacher ausgedrückt: Der Berater empfiehlt, dass die Klubs nach Spielern suchen, die bei ähnlichen Klubs mit ähnlichen Systemen herausstechen, da die Chance größer ist, dass diese bei einem Wechsel in ähnliche Klubs gleichwertige Leistungen bringen können, obwohl es außerhalb des Platzes einige Änderungen gab.
Mithilfe des schier unerschöpflich vorhandenen Videomaterials von nahezu jeder Begegnung der Welt kann mit dieser Methode nun gezielt nach idealen Spielern für das eigene Team gesucht werden und gleichzeitig das Risiko minimiert werden, dass der Neuzugang kein Volltreffer wird oder zumindest nahe an seine bis dato gezeigte Top-Leistung herankommt.
Gerade in Zeiten von finanziellen Problemen bei zahlreichen Klubs eine sicherlich gerne genommene Variante, um das Team zu verstärken.
Verbindung zwischen Manchester City und dem FC Barcelona
Doch welche Klubs könnten, zumindest auf dem Papier, ein solches Paar bilden? "ESPN" nennt einige Premier-League-Teams und deren Partnerteam in einer anderen europäischen Topliga.
Sicherlich wenig überraschend kommt es dabei zu einer Verbindung zwischen Manchester City und dem FC Barcelona. ManCity-Coach Pep Guardiola hat schließlich als Spieler und Trainer jahrelang bei den Katalanen gewirkt und eine der erfolgreichsten Perioden in der langen Historie des Klubs geprägt. Seine Spielidee, die in Grundzügen noch immer in Barcelona gelehrt wird, hat er nun auch bei Manchester City implementiert. Ein Wechsel von Spielern zwischen beiden Klubs wäre somit zumindest aus taktischer Hinsicht wenig problematisch.
Auch der FC Liverpool wird mit einem Team in Verbindung gesetzt. Durchaus überraschend handelt es sich um Bayer Leverkusen. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz sei die "Puristen-Version" der Reds, heißt es bei "ESPN".
Festgemacht wird dies am intensiven Pressing und dem höheren Ballbesitz. Auch beim Thema Konter ist das Bayer-Team die Extremvariante. Die Bosz-Elf erinnere an die frühen Klopp-Jahre an der Anfield Road, als Liverpool noch die ideale Balance zwischen Offensive und Defensive fehlte.
Profitiert Havertz von Berater-Idee?
Interessant ist diese Verbindung vor allem für Bayer-Supertalent Kai Havertz, der von zahlreichen Top-Klubs aus Europa umworben werden soll. So müsste er, bei einem Wechsel nach Liverpool, unter Klopp nicht seine komplette Spielweise umstellen, sondern könnte seine Stärken direkt im Reds-Spiel einbringen.
Dies sind nur zwei Beispiele, die zeigen, wie der Transfermarkt in Zeiten der Coronakrise kein Stochern im Nebel wird, sondern zumindest etwas sicheren Boden bieten kann. Angesichts der geschrumpften Budgets bei vielen Klubs ist Chaudhuris Vorschlag wohl mehr als eine Notlösung und könnte gleichzeitig für den einen oder anderen Überraschungs-Transfer sorgen.
Denn eines ist bereits jetzt klar, die Zeit der nahezu achtlos ausgegeben Millionen scheint selbst in der Premier League vorbei zu sein.
Markus Bosch
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