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Wagner-Klub greift durch

SpVgg Unterhaching: Knallhart-Kurs - Wer nicht verlängert, darf nicht spielen

  • Aktualisiert: 04.03.2022
  • 16:32 Uhr
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© imago

Die SpVgg Unterhaching zeigt sich äußerst konsequent gegenüber Spielern, die ihren Vertrag auslaufen lassen und nicht verlängern. Auf sie wartet künftig die Tribüne. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann favorisiert ein anderes Modell, wie er verrät.

München - Regionalligist SpVgg Unterhaching hat einen knallharten Kurs eingeschlagen: Alle Spieler, die ihren Vertrag auslaufen lassen und auf eine Verlängerung verzichten, werden in den Spielen nicht mehr eingesetzt, sondern sitzen auf der Tribüne.

Grund dafür ist die Rolle als Ausbilder-Klub, die Unterhaching im Fußball-Geschäft spielt.

"Wir sind ein kleiner Verein, der nur eine Chance hat, finanziell zu überleben, wenn wir Spieler gut ausbilden und verkaufen", wird Haching-Präsident Manfred Schwabel im "Sportbild"-Bericht zitiert. Demnach trägt auch SpVgg-Trainer Sandro Wagner das Modell mit.

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Julian Nagelsmann: "Würde ich immer spielen lassen"

Auch der FC Bayern München hat mit Niklas Süle eine ähnliche Personalie: Der Abwehrmann wechselt im Sommer ablösefrei zum Konkurrenten Borussia Dortmund. FCB-Coach Julian Nagelsmann äußerte sich zu dem Thema im Rahmen einer Pressekonferenz: "Wenn der Spieler weiterhin die Lust und Power hat und alles dafür tut, dass der aktuelle Arbeitgeber erfolgreich ist, würde ich die Spieler immer spielen lassen".

Denn, so Nagelsmann, "am Ende arbeitest du immer noch mit Menschen zusammen, das ist das alles entscheidende. Du musst authentisch sein, denn es geht auch um eine gewisse Beziehung, die du zum Spieler entwickelst. Wenn sie echt ist, versucht man ihn so lange auf seine Seite zu bringen, dass er weiter alles für dich gibt."

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Manfred Schwabl: "Es geht immer um die armen Spieler"

Schwabl wiederum erklärte im Bericht weiter: "Wir sind nicht der härteste Verein, aber einfach nur konsequent. Mich stört es, dass es immer nur um die ach so armen Spieler geht. Es gibt für beide Seiten Pflichten."

In der Vergangenheit brachte Unterhaching einige Spieler in den Profi-Bereich. Unter anderem Karim Adeyemi, Florian Niederlechner und Janik Haberer wurden allesamt bei der Spielvereinigung ausgebildet.

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Talent gab den Ausschlag bei der SpVgg

Einen aktuellen Fall gibt es bei den Hachingern übrigens schon: Das 19 Jahre alte Innenverteidiger-Talent Felix Göttlicher darf, nachdem er beschlossen hat, seinen Vertrag auslaufen zu lassen, bei SpVgg-Spielen nur noch zuschauen. "Wir gehen mit Spielern offen um, das wusste auch Felix. Wir haben unsere Prinzipien sogar dahingehend aufgeweicht, dass er auf Wunsch des Trainers noch bis zum Winter spielen durfte. Als es dann aber keine Lösung gab – keinen Transfer und auch keine Verlängerung –, haben wir entschieden, dass er nicht mehr für uns aufläuft", so Schwabl.

Die deutliche Schwabl-Ansage: "Ablösefrei ist für uns nicht zu machen, dann geht der Verein kaputt!"

Göttlicher hingegen sagte demnach, dass ihm ein Vertrag vorgelegt wurde, "der nicht verhandelbar war". Schwabl wollte den Spieler angeblich zwar weiter binden, allerdings zu geringeren Bezügen. Gespräche seien laut Göttlicher abgeblockt worden: "Es gibt aus meiner Sicht nur Verlierer in dieser Situation."

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