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WM 2022: Grünen-Politikerin fordert Reformen

  • Aktualisiert: 26.01.2014
  • 11:19 Uhr
  • SID
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Die Grünen-Politikerin Barbara Lochbihler, die Vorsitzende des EU-Menschenrechtsausschusses, hat nach den neuen Schreckensmeldung aus Katar die FIFA in die Pflicht genommen.

Brüssel - Barbara Lochbihler, die deutsche Vorsitzende des EU-Menschenrechtsausschusses, hat nach den neuen Schreckensmeldung aus dem WM-Ausrichterland Katar den Fußball-Weltverband FIFA in die Pflicht genommen und die Vergabe der Endrunde 2022 an den Wüstenstaat kritisiert. 

"Von der positiven Macht der Weltmeisterschaft spricht die FIFA. Der Verband hätte diese Macht nutzen müssen, bevor hunderte Migranten ums Leben kamen", sagte die Grünen-Politikerin: "Doch davor schreckte die FIFA offenbar zurück."

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"Tiefgreifende Reformen notwendig"

Die neuen Opferzahlen, von denen die britische Tageszeitung Guardian berichtete, "beweisen auf traurige Weise, wie dringend notwendig tiefgreifende Reformen tatsächlich sind", sagte Lochbihler: "Zu Recht weist die FIFA darauf hin, dass Gesetzesänderungen schnellstens umgesetzt werden müssen. Allerdings hätten sich die Fußballfunktionäre das auch vor der Vergabe überlegen können."

Der Weltverband mit Präsident Joseph S. Blatter solle "konkrete Forderungen stellen und klare Deadlines definieren, bei deren Überschreitung vorab definierte Konsequenzen greifen. Unverbindliche Versprechungen helfen niemandem weiter", sagte sie. 

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Am 13. Februar gibt es eine Anhörung zum Thema Katar

Vor dem EU-Ausschuss wird es am 13. Februar eine Anhörung zum Thema Katar geben - Blatter hat seine Teilnahme ebenso zugesagt wie Theo Zwanziger, ehemaliger Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee. "Wir sind derzeit mit Blick auf die Anhörung, die von der FIFA sehr begrüßt wird, dabei, die Faktenbasis zu verbessern", sagte Zwanziger der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Der Guardian hatte sich in seiner Berichterstattung auf Regierungsdokumente aus Nepal berufen - in den vergangenen Monaten hat es angeblich mindestens 36 weitere Todesfälle unter den ausländischen Arbeitern gegeben, insgesamt soll sich die Zahl der Toten aus Nepal laut des Berichts bereits auf 185 summiert haben. In den letzten beiden Jahren seien 382 Arbeiter aus Nepal ums Leben gekommen.

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"Vergabepolitik grundlegend ändern"

"Langfristig muss die FIFA ebenso wie alle anderen Sportverbände ihre Vergabepolitik grundlegend verändern", forderte Lochbihler: "Bewerberstaaten dürfen nur dann einen Zuschlag erhalten, wenn menschenrechtliche Bedingungen erfüllt sind."  Dort, wo "Reformen nötig sind, um den Menschenrechten zu entsprechen, müssen verbindliche Politikversprechen gemacht und umgesetzt werden", sagte die Politikerin: "Wer sich weigert oder seine Versprechen nicht hält – der muss leider ohne sportliches Großereignis auskommen!"