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La Liga

FC Barcelona droht Anklage zu Korruptionsvorwürfen - Ex-Schiri soll Klub erpresst haben

  • Aktualisiert: 08.03.2023
  • 19:04 Uhr
  • ran.de
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© Imago
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Aufruhr beim FC Barcelona: Die spanische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Korruptionsverdachts. Im Fokus stehen Millionenzahlungen der Katalanen an einen Schiedsrichter-Boss. Jetzt steht sogar eine Anklage im Raum.

Die vermeintlichen Zahlungen an den früheren Vizepräsidenten des spanischen Schiedsrichterausschusses könnten für den FC Barcelona rechtliche Folgen haben.

Laut mehreren Medienberichten will die spanische Staatsanwaltschaft die Katalanen nun anklagen. Sowohl "El Pais" als auch "El Mundo" bezogen sich in ihren Berichten auf Quellen aus der spanischen Justiz. So soll sich die Klage unter anderem gegen den Klub als juristische Person richten, aber auch gegen den ehemaligen Präsidenten Josep Maria Bartomeu, Mitglieder aus dessen Management sowie den ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär Jose Maria Enriquez Negreira.

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Barcelonas Millionenzahlungen an Negreira

Hintergrund sind Millionenzahlungen, die der FC Barcelona in der Vergangenheit an Negreira überwiesen haben soll. So soll der Funktionär zwischen 1994 und 2018 laut verschiedenen Medienberichten 6,6 Millionen Euro erhalten haben. Dessen Firma "Dasnill 95 SL" haben den Klub mündlich dazu beraten, wie sich Spieler gegenüber gewissen Schiedsrichtern zu verhalten haben. Laut den Katalanen eine gängige Methode.

Problematisch aber war, dass Negreira zu der Zeit als Vizepräsident im Schiedsrichter-Ausschuss saß. Interessanterweise hörten die Zahlungen durch Bartomeu 2018 auf, als Negreira aus dem Ausschuss ausschied.

Sportrechtlich hat Barcelona zwar wegen Verjährung kaum etwas zu befürchten, strafrechtlich drohen aber Konsequenzen. Seit 2010 gibt es in Spanien den Straftatbestand der "Korruption im Geschäftsleben". Dieser könnte laut den spanischen Behörden auf die ab 2010 geflossenen Zahlungen zutreffen. Die Ermittlungen hierzu laufen bereits seit über einem Jahr.

Enriquez Neigreira soll Barcelona erpresst haben

Nach weiteren Informationen von "Cadena SER" sollen die Geschäftsbeziehungen zwischen Barcelona und der Firma des 77-jährigen Enriquez Neigreira bereits zu Beginn des Jahrtausends begonnen haben.

2018, nachdem der Klub die Zahlungen eingestellt hatte, soll Negreira Barcelona zudem erpresst haben. Entsprechende Faxe liegen der Zeitung "El Mundo" vor. In ihnen droht der ehemalige Schiedsrichter damit, dass er "ohne jede Rücksicht die Unregelmäßigkeiten des Vereins, die er aus erster Hand kannte und erlebte, aufdecken will".

Der Klub reagierte auf diese Drohungen nicht und zahlte auch keine weiteren Summen.

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Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf

Barca bestätigte dazu bereits, dass Honorare an einen "externen Dienstleister" gezahlt wurden. Scoutingberichte zu spanischen Nachwuchsspielern und "technische Gutachten" zu Schiedsrichtern der ersten und zweiten Barca-Mannschaft sollen im Gegenzug erbracht worden sein.

Negreira, der die Zahlungen in seiner Steuererklärung aufführte, konnte allerdings hierfür keine Dokumente vorlegen und erklärte gegenüber den Steuerbehörden, die Leistungen an den Welt-Klub seien "mündlich" erfolgt.

Für die Staatsanwaltschaft offenbar wenig glaubhaft, wurden in der Folge doch Ermittlungen aufgenommen.

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FC Barcelona unter Druck

Der La-Liga-Klub unterstrich derweil in einem Statement, dass es sich bei den Vorgängen um eine auch bei anderen Klubs "übliche" Praxis gehandelt habe.

Der spanische Fußballverband zeigte sich dagegen alarmiert. So schrieb der RFEF von "ethisch fragwürdigen Verhaltensweisen". Demnach sei es Schiedsrichtern und Ausschussmitgliedern untersagt, Tätigkeiten durchzuführen, die "zu Interessenskonflikten führen können".

Laporta geht zum Gegenangriff über

Barca-Präsident Joan Laporta reagierte bereits mit einem Gegenangriff. So sei es seiner Meinung nach "kein Zufall", dass die Informationen "jetzt" auftauchen, wo das Team von Cheftrainer Xavi an der Tabellenspitze der spanischen Liga steht.

Enriquez Negreira leitete von 1975 bis 1992 circa 130 Spiele in La Liga, von 1994 bis 2018 war er als Vizepräsident des Schiedsrichterausschusses im spanischen Verband tätig. Zwar konnte er nicht über die Ansetzung von Schiedsrichtern entscheiden, bei Themen wie Auf- und Abstieg von Referees hatte er aber Mitspracherecht.


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