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Angriff auf Barca und Real

La Liga: Athletic Bilbao mit Geschick und Millionen der neue Topklub?

  • Aktualisiert: 16.04.2020
  • 15:07 Uhr
  • ran.de/ Markus Bosch
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© imago
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Die Coronakrise zwingt die spanischen Topklubs zu großen Einsparungen. Davon könnte nun ein Klub profitieren, der einen dreistelligen Millionenbetrag auf dem Konto hat.

Bilbao/München - Die Coronakrise bringt auch die millionenschweren Fußball-Klubs in Not.

Ausbleibende TV-Gelder und fehlende Zuschauereinnahmen haben viele Teams veranlasst, ihre Stars zu einem Gehaltsverzicht zu bewegen. Teils ohne Getöse, wie bei vielen Klubs, teils mit öffentlichen Schuldzuweisungen und Gezanke, wie beim FC Barcelona.

Während dem katalanischen Spitzenklub eine erhebliche Finanzlücke droht und auch bei Real Madrid die Profis auf ein Teil ihres Gehalts verzichten, kann ein Ligakonkurrent, trotz Krise, noch immer aus dem Vollen schöpfen. Die Rede ist vom baskischen Klub Athletic Bilbao.

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Athletic Bilbao der dritterfolgreichste Verein in Spanien

Dort, im Norden Spaniens, spielen mit Bilbao, Real Sociedad, SD Eibar, CA Osasuna und Deportivo Alaves gleich fünf baskische Klubs in Spaniens erster Liga. Doch während die regionale Konkurrenz Ausnahmen zulässt, spielen bei Athletic nur Profis mit baskischen Wurzeln oder Spieler, die im Baskenland die fußballerische Ausbildung absolviert haben.

Trotz dieser strikten und stark einschränkenden Vorgabe können sich die Erfolge von Bilbao durchaus sehen lassen. So ist das Team mit 34 Titeln im Lauf der Klubgeschichte hinter dem FC Barcelona und Real Madrid, mit jeweils über 90 Trophäen im Schrank, der dritterfolgreichste Klub in Spanien.

Durch die Krise könnte Bilbao zumindest mittelfristig wieder auf Augenhöhe mit Spaniens Top-Duo kommen. Denn im Unterschied zur spanischen Elite ist Athletic frei von Schulden und hat ein prall gefülltes Festgeldkonto in Höhe von knapp 190 Millionen Euro, wie die letzten Finanzberichte des Klubs zeigen. Zudem haben sie mit dem San Mames eines der modernsten Stadien in Spanien in ihrem Besitz.

Verkäufe bescheren Bilbao Millionenregen

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Doch wie kommt ein solch kleiner Klub zu einem solch hohen Millionenbetrag auf seinem Konto? Die Erklärung ist eng verbunden mit dem sportlichen Erfolg des Teams. 2010 wurden mit Javi Martinez und Fernando Llorente zwei Bilbao-Spieler Weltmeister mit Spaniens Nationalteam und trumpften anschließend auch im heimischen Baskenland auf. Beide Spieler hatten zu diesem Zeitpunkt eine Ausstiegsklausel in ihren Verträgen, auf deren Einhaltung Bilbaos Verantwortliche mit allen Mitteln pochte.

So wurde Athletic der Abschied von Martinez (FC Bayern) und Llorente (Juventus Turin) mit einem warmen Geldregen versüßt, den die Verhandlungspartner zähneknirschend akzeptierten. "Auf der einen Seite ärgert es mich, dass wir es nicht geschafft haben bisher, auf der anderen Seite gefallen mir Leute, die Prinzipien haben", erklärte der damalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß über die Verhandlungen mit Bilbaos Bossen wegen Martinez. Schlussendlich kam der Transfer aber doch zustande und der baskische Neuzugang holte mit den Münchnern 2013 das Triple.

Zahlreiche weitere Spieler verließen Bilbao und spülten dem Verein im Gegenzug Millionen in die Kasse – dank klar definierter Ausstiegsklauseln, deren Summe von Interessenten immer zu entrichten war. Und obwohl die größten Stars regelmäßig in die weite Fußball-Welt auszogen und neue Spieler den strengen regionalen Vorgaben stand halten müssen, blieb Bilbao immer erstklassig.

Bilbao nicht nur als Verkäufer tätig

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"Wenn ein Spieler geht, steht dahinter bereits ein anderer Spieler, der sich freut das Trikot von Athletic zu überstreifen", schilderte Bilbaos technischer Direktor, Andoni Ayraza, beim Portal "The Athletic" den Grund für die Konstanz des Teams. So wurde Torhüter Kepa für 65 Millionen Euro an den FC Chelsea verkauft, doch mit Unai Simon stand bereits der nächste Spieler parat, der nun unumstritten in Bilbaos Gehäuse steht.

Doch anders als beispielsweise der FC Porto legt es Bilbao nicht auf den Verkauf seiner Top-Spieler an. So ist Stürmer Inaki Williams, einer der Top-Verdiener des Teams, bis 2028 an die Basken gebunden mit einer Ausstiegsklausel in Höhe von 135 Millionen Euro.

Diese Mischung aus Sturheit und enormen Geschäftssinn könnte nun, nach der Coronakrise, zu Bilbaos Trumpf werden.

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Goldene Zukunft winkt

Denn während bei Real und Barca vor allem auf die großen Namen und weniger auf das Budget geschaut wird, wirtschaftet Athletic im Rahmen seiner Möglichkeiten clever und vorausschauend. Und auch sportlich zeigt die Tendenz wieder nach oben. So steht der Klub im Pokalfinale, wo es gegen Lokalrivale Real Sociedad geht und ist in der Liga in der oberen Tabellenhälfte zu finden.

Durch die gute Finanzsituation gibt es nun im Klubumfeld Diskussionen, ob man nicht doch einmal richtig Geld in die Hand nehmen soll für einen Neuzugang. Bislang waren 32 Millionen Euro für Inigo Martinez die größte Transferausgabe in Bilbaos Geschichte. Dies scheint jedoch nicht zwingend notwendig, denn auch der Nachwuchs liefert starke Resultate ab. So stehen die zweite und dritte Mannschaft jeweils auf Aufstiegsplätzen in ihren Ligen.

Egal welchen Weg die Verantwortlichen von Athletic einschlagen werden, die Zukunft schimmert momentan golden und könnte die Vormachtstellung von Barca und Real ins Wanken bringen.

Es wäre die logische Konsequenz ihrer Taten der vergangenen Jahre. 

Markus Bosch

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