Tabellenführer im ran-Check
Peter Bosz in Dortmund gefeuert - warum es jetzt in Leverkusen klickt
- Aktualisiert: 16.12.2020
- 00:19 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Der aktuelle Tabellenführer in der Fußball-Bundesliga heißt nicht etwa Bayern München oder Borussia Dortmund, sondern Bayer Leverkusen. Die Gründe dafür sind vielfältig, ran.de hat den aktuellen Tabellenprimus der Liga vor dem Derby in Köln (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de) unter die Lupe genommen und die Stärken des Teams herausgestellt.
München/Leverkusen - 2.284 Tage, so lange ist es her, dass der TSV Bayer 04 Leverkusen nach einem Spieltag an der Spitze der Bundesliga stand. Damals grüßte Bayer 04 nach dem 3. Spieltag 2014/15 von dem Platz an der Sonne. ran.de zeigt, was die Truppe von Peter Bosz so stark macht.
Der Trainer: In Dortmund gescheitert, in Leverkusen erfolgreich
Auf der Bank sitzt seit Januar 2019 der Niederländer Peter Bosz. Es ist seine zweite Station in Deutschland, nachdem er bereits in der Spielzeit 2017/18 für 15 Bundesliga-Spiele in der Verantwortung von Borussia Dortmund war und dort im November entlassen wurde.
In Leverkusen trat er die Nachfolge von Heiko Herrlich an und führte Leverkusen in die Champions League, in 17 Spielen siegte er elf Mal (ein Remis, fünf Niederlagen). In der kommenden Saison reichte es zwar nur für Platz fünf und die Europa League, jedoch zeigt sich in dieser Saison, wie stark Bayer 04 unter seiner Führung ist.
Die Abwehr: Ein guter Rückhalt und ein stabiles System
Dass Leverkusen in dieser Saison neben Wolfsburg das einzig ungeschlagene Team der Bundesliga ist, liegt vor allem an der stabilen Defensive. Mit 32 Schüssen, die Leverkusen AUFS Tor zuließ, liegen sie an der Spitze der Liga, nur RB Leipzig (neun Gegentore) hat eine bessere Abwehr als die Werkself (zehn Gegentore).
Leverkusen agierte bereits in den vergangenen Jahren unter Bosz mit einer Viererkette, dabei fällt besonders die Breite auf. Jede Position ist dabei doppelt besetzt, ohne großen Leistungsverlust beklagen zu müssen.
Dabei schafft es Jonathan Tah, immerhin deutscher Nationalspieler, meistens nicht mal in die Startelf. Ob Bender oder Weiser, ob Wendell oder Sinkgraven, ob Tah oder Dragovic: Die Leistung stimmt stets in dieser Saison.
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Das Mittelfeld: Vom jungen Wilden über alte Hasen
Die Sorgen in Leverkusen waren groß, als Charles Aranguiz sich verletzt abmelden musste. Mittlerweile sechs Wochen fehlt der Chilene, der eigentlich der Chef unterm Bayer-Kreuz ist. Seine Rolle nahm jedoch Julian Baumgartlinger ein, der mittlerweile 32-Jährige stand seit dem 5. Spieltag stets in der Startelf und zieht dort die Fäden.
Flankiert wird der Österreicher von Florian Wirtz. Der jüngste Debütant der Leverkusener BL-Historie hat sich in der Mannschaft von Peter Bosz festgespielt und glänzte in dieser Saison mit neun Torbeteiligungen in allen Pflichtspielen. Auch Kerem Demirbay und Nadiem Amiri überzeugen in allen Wettbewerben.
Der Angriff: Eine Renaissance und zwei Top-Stürmer
Leon Bailey war in Leverkusen fast schon unten durch. In der vergangenen Saison schaffte es Bailey, in zwei aufeinanderfolgenden Derbys gegen Mönchengladbach und Köln jeweils vom Platz zu fliegen. Bailey spielte teils lustlos und war außer Form.
In dieser Spielzeit jedoch ist Bailey eine Bank. Beim jüngsten 4:1 gegen die TSG Hoffenheim schnürte er einen Doppelpack, 15 Torbeteiligungen in 16 Spielen stehen für ihn zu Buche. Auf der anderen Seite der Flügelzange wirbelt Moussa Diaby, der gerade in der Europa League mit sechs Scorerpunkten in sechs Spielen glänzen konnte.
In der Sturmspitze hat Lucas Alario nach äußerst langsamer Anlaufzeit endlich das konstante Toreschießen für sich entdeckt. Acht Tore in acht BL-Spielen, elf Tore in 13 Pflichtspielen stehen für den argentinischen Nationalstürmer zu Buche. Zum Vergleich: In der gesamten Vorsaison war es nur ein Tor mehr.
Der Sportdirektor: Es funktioniert auch ohne Havertz und Volland
Dass in der Saison 2020/21 für Bayer Leverkusen ein konkurrenzfähiger Kader zur Verfügung steht, darf sich Sportdirektor Simon Rolfes auf die Fahne schreiben. Trotz der Abgänge von Kai Havertz und Kevin Volland steht Bayer 04 an Rang eins und durch jene Verkäufe ist auch das Bankkonto der Werkself potent genug, um theoretisch sogar im Winter personell noch nachlegen zu können.
Der FC Bayern lauert - und wartet am Samstag
Komfortabler Tabellenführer ist Leverkusen übrigens nicht, nur einen Punkt trennt die Werkself vom FC Bayern auf Rang zwei. Und am letzten Spieltag vor Weihnachten kommt der deutsche Rekordmeister in die BayArena. Dann kommt es zum wahren Härtetest für die Rheinländer, nachdem am Mittwoch das Derby in Köln (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de) ansteht.
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