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Fünf Millionen Euro Ablöse

Xavi zurück beim FC Barcelona: Viele Baustellen warten auf die Legende

  • Aktualisiert: 06.11.2021
  • 12:56 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago images/Xinhua
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Mit Klub-Legende Xavi hat der FC Barcelona nun einen Nachfolger für Ronald Koeman gefunden. Doch auf den einstigen Mittelfeld-Strategen warten eine Vielzahl von Baustellen bei seiner ersten großen Trainer-Station.

Barcelona/München - Eine Legende kehrt zurück! Um 1:45 Uhr am Samstagmorgen hat der FC Barcelona die Verpflichtung von Ex-Spieler Xavi bekannt gegeben.

Nur noch letzte Details sind zu klären, bevor der 41-Jährige bei jenem Klub arbeitet, dessen Erfolgs-Ära rund um 2010 er maßgeblich mitgestaltete – auf dem Platz.

Laut Medienberichten zahlte Barca eine Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro, um Xavi aus seinem Vertrag beim Katar-Klub Al-Sadd freizukaufen. Allerdings stammt die Hälfte des Geldes aus dem Privatbesitz des früheren Mittelfeld-Dirigenten, der unbedingt zu seinem Herzensklub zurückwollte. "Das Camp Nou war immer mein Zuhause", hatte er zuletzt betont.

Die Voraussetzungen dort sind aber komplett andere, als zur aktiven Zeit des 41-Jährigen. Zwischen 1998 und 2015 hatte Xavi für die Blaugrana gespielt und dabei unter anderem vier Mal die Champions League gewinnen können. Mit dem spanischen Nationalteam wurde er Welt- und Europameister.

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Xavi startet unter schwierigen Voraussetzungen

Von diesem Glanz ist nichts mehr übrig. In der Liga rangiert Barca nur auf Rang neun, in der Gruppenphase der Champions League ist der Einzug ins Achtelfinale noch lange nicht gewiss und obendrein plagt ein gigantischer Schuldenberg von etwa 1,3 Milliarden Euro den Klub auch noch finanziell.

Doch damit nicht genug, muss Xavi auch noch gegen Misstrauen ankämpfen. Der ehemalige Mittelfeldspieler weist bisher lediglich die Trainerstation bei Al Sadd in Katar auf, zu wenig wenn es nach Barca-Präsident Joan Laporta geht.

Dieser verwies nach Koemans Entlassung auf Alternativen, ohne Namen zu nennen und ließ klar erkennen, dass die Klub-Legende nicht sein Favorit auf dem Trainerstuhl sei. Natürlich könnte dies auch ein Stück weit Verhandlungstaktik gewesen sein, doch erhält Xavi nicht von Anfang an die Rückendeckung der Klub-Führung, kann es für ihn schnell ungemütlich werden.

Zudem wird die Öffentlichkeit auch genau Xavis Umgang mit den alten Weggefährten vergangener Tage beobachten. Sergio Busquets, Gerard Pique und Jordi Alba spielten noch mit dem neuen Trainer zusammen, bringen aber längst nicht mehr die Leistungen aus jenen Tagen. Doch wer setzt schon gerne alte Freunde, aus gemeinsamen erfolgreichen Tagen, auf die Bank? Hier darf sich der 41-Jährige nicht scheuen, auch einmal ein Exempel zu statuieren.

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Xavi muss Barcas Talente zu Säulen entwickeln

Zudem dürfte auch der ein oder andere Spieler, wie bei Trainerwechseln üblich, eine neue Chance erhalten oder keine Zukunft mehr haben. So dürfte es Luuk de Jong schwer haben, in Xavis Wunsch-System zum Einsatz zu kommen, zu wenig passt der Niederländer dort hinein. Andererseits könnte Samuel Umtiti, bislang noch ohne Einsatzminute, unter Xavi eine neue Chance erhalten

Denn die Erwartungen an den früheren Mittelfeld-Lenker sind gigantisch. Er soll das nächste Element der Trainer-Kette Johan Cryuff – Pep Guardiola sein, schließlich arbeitete er lange mit dem einstigen Barca-Erfolgscoach zusammen, der zuvor unter Cryuff viel gelernt hatte.

In dieser Rolle soll es Xavi auch gelingen, die Ansammlung von Talenten wie Ansu Fati, Pedri, Gavi oder Yusuf Demir an das Team heranzuführen und zu den Säulen der Zukunft zu machen. Gerade Fati wird bereits als "der neue Messi" gehandelt. Hier muss Xavi fördern und gleichzeitig aber auch die Erwartungen ein Stück weit bremsen. Aber auch die etablierten Spieler könnten von den Erfahrungen des ehemaligen Mittelfeld-Regisseurs profitieren, insbesondere Frenkie de Jong, der zuletzt Barcas Spiel quasi alleine schultern musste.

Xavi: Barca "der Klub, den ich am meisten liebe"

Mannschaftstaktisch muss es Xavi vor allem gelingen, die instabile Defensive wieder zu stärken. Viele Ballverluste in der Offensive führen zu Kontern, die die Katalanen überhaupt nicht verteidigen können. Zudem kassierten sie in sechs der vergangenen sieben Partien mit dem ersten Schuss des Gegners einen Gegentreffer – eine Horror-Statistik.

Ohne Frage, bei seiner Rückkehr in die Heimat steht Xavi vor einer Mammut-Aufgabe. Doch im Unterschied zu Vorgänger Koeman trägt er das Barca-Gen tief in sich drin. Barca sei "der Klub, den ich am meisten liebe. Und jetzt komme ich nach Hause", so Xavi in einem 44-sekündigen Video, das der Klub zu seiner Rückkehr postete: "Bis bald, Culers. Forza Barca."

Der Glaube an die Wiederauferstehung des katalanischen Aushängeschildes ist seit der vergangenen Nacht wohl bei vielen Fans deutlich gewachsen. Doch für Xavi beginnt ab jetzt der steinige Weg, um zum zweiten Mal zur Legende des FC Barcelona zu werden.

Markus Bosch

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