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24 Stunden von Le Mans

24 Stunden von Le Mans: Das Rennen der acht DTM-Piloten

  • Aktualisiert: 13.06.2022
  • 16:24 Uhr
  • Motorsport-Total
Article Image Media
© IMAGO/PanoramiC
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Die 24 Stunden von Le Mans sorgen für Dramen bei den DTM-Stars: Vor allem bei Rene Rast geht beim Start alles schief, während es nur einer auf das Podest schafft.

München - Trotz insgesamt acht Teilnehmern, von denen einige sogar als Mitfavoriten auf den Klassensieg galten, wurden die 24 Stunden von Le Mans dieses Jahr nicht zur Sternstunde für die DTM-Stars. Dafür gab es viel Action, Dramen und Zwischenfälle - und eine Achterbahnfahrt der Gefühle, für die der Klassiker an der Sarthe ja gefürchtet ist.

Am Ende gelang mit Nicki Thiim nur einem aktuellen DTM-Piloten der Sprung auf das Siegerpodest - und das, obwohl am Ende doch sieben von acht Piloten mit ihren Teampartnern das Ziel erreichten.

Wir lassen die 90. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans Revue passieren - und blicken in den Rückspiegel der DTM-Stars:

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Rene Rast (Ausfall)

Nach Teampartner und Ex-DTM-Pilot Robin Frijns' sensationeller Qualifying-Runde, bei der er die Konkurrenz um über eine Sekunde abhängte, durfte sich Audi-Werksfahrer Rene Rast berechtigte Hoffnungen auf den LMP2-Klassensieg machen. Doch dann ging für den 35-Jährigen, der beim Le-Mans-Comeback nach fünf Jahren Pause als WRT-Startfahrer nominiert wurde, bereits auf den ersten Metern alles schief.

Beim Start kam es im leichten Rechtsknick hin zur ersten Schikane zum Beschleunigungsduell mit Will Owen im Oreca-LMP2-Boliden von United Autosports. Was Rast nicht wusste: Links neben Owen fuhr auch noch sein WRT-Kollege Ferdinand Habsburg, der nicht weiter nach rechts konnte.

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Es kam zur Dreierkollision. "Rast ist plötzlich aggressiv nach links gezogen", so Owen bei "Sportscar365". "So etwas macht man nicht, wenn es geradeaus geht. Und so sorgt man für Unfälle." Rast warf währenddessen einigen Konkurrenten vor, sich nicht an die Abmachung gehalten zu haben, dass erst bei Grünlicht beschleunigt wird. "Als es grün war und ich beschleunigte, waren links und rechts schon Autos neben mir. Die hätten da gar nicht sein dürfen."

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Rasts Teamkollege Frijns wirft Rennen endgültig weg

Der Zwischenfall hatte schwere Folgen: Während Owen im Kiesbett landete, wurde Rast eine 60-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt, wodurch er rund eineinhalb Minuten verlor. Und Rasts Teamkollege Habsburg musste im WRT-Oreca mit Reifenschaden um den 13 Kilometer langen Kurs humpeln.

Doch Rast und seine Teampartner kämpften sich zurück und lagen nach Mitternacht schon wieder in den Top 3 der LMP2-Klasse. Doch am Morgen folgte der nächste Rückschlag, als Gelael in Nico Müllers Vector-Oreca - Sebastien Bourdais war zu diesem Zeitpunkt im Cockpit - rutschte, Durchfahrtsstrafe erhielt und auf Platz sieben zurückfiel.

Ganz vorbei war es dann kurz vor 11:00 Uhr, als Frijns mit dem Boliden ausgangs Indianapolis aufs Gras kam, beschleunigte und sich mit voller Wucht in die Leitplanken drehte. Der Niederländer blieb unverletzt, das Rennen war aber für die Nummer 31 vorbei.

"Das war leider nicht unser Rennen", so Rast. "Die Dinge begannen bereits vor der ersten Kurve schiefzugehen - und so ging es weiter. Wir hatten viele Zwischenfälle, Probleme und Strafen." Sein Fazit: "Es hat einfach nicht sollen sein."

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Mirko Bortolotti, Rolf Ineichen (Gesamt: P15, LMP2: P11, Rückstand LMP2: +3 Runden)

Der italienische Lamborghini-Werksfahrer und Le-Mans-Debütant Mirko Bortolotti, der sich den dritten WRT-Oreca in der LMP2-Klasse mit seinem Schweizer Grasser-Kollegen Rolf Ineichen und Dries Vanthoor teilte, hielt sich beim Start aus allen Schwierigkeiten raus. Er lag stets in den Top 5 und teilweise sogar auf Platz zwei.

Doch auch für das Trio lief es nicht perfekt. "Das Rennen war sehr fordernd", sagt Ineichen. "Wir haben ein paar Fahrfehler gemacht und hatten technische Probleme, die uns am Ende an die Box zwangen. Die Kupplung hat aufgegeben." Das Auto wurde repariert - und Ineichen zeigte sich nach der zweiten Le-Mans-Zielankunft im zweiten Anlauf durchaus "zufrieden, obwohl ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre".

Und auch Bortolotti ist nach Platz elf alles andere als frustriert: "Ich bin happy mit meiner Performance im Rennen, und ich fuhr meine beste Rundenzeit gegen Ende - ich denke, es war die zweitschnellste."

Nico Müller (Gesamt: P27, LMP2: P22, Rückstand LMP2: 12 Runden)

Vor dem Rennen sah es für die Truppe düster aus: Im Qualifying schaute nach einem Technikproblem für die britische Mannschaft nur der letzte LMP2-Startplatz heraus, dann setzte Debütant und Audi-Werksfahrer Nico Müller den Boliden im Qualifying auch noch ins Kiesbett. Das Auto blieb unbeschädigt - und Müller machte seinen Fehler mit einer bärenstarken Anfangsphase wieder gut.

Der Schweizer kämpfte sich in einem Triple-Stint zuerst durchs GTE-Feld und machte in den ersten fünf Runden 35 Plätze gut. Als er das Auto an Sebastien Bourdais übergab, war er bereits 14. Doch dann schlug Ryan Cullen in den Abendstunden in die Mauer ein und beschädigte das Auto schwer. Die Reparatur kostete sechs Runden.

Und es sollte nicht der letzte Zwischenfall sein. Am Morgen wurde Bourdais von Rast-Teampartner Gelael abgeschossen, konnte aber weiterfahren. Und am Nachmittag brach bei Müller kurz vor Schluss auch noch der rechte vordere Querlenker. Bourdais hatte das Auto bereits übernommen, doch dann musste das Auto erneut zur Reparatur in die Box.

Man verlor insgesamt zwölf Runden und kam auf Platz 22 der LMP2-Klasse ins Ziel. "Wir haben es ins Ziel geschafft - und bis dahin war es kein einfacher Weg", so der Schweizer, der von einer "bittersüßen Angelegenheit" spricht. "Mit einem sauberen Rennen hätten wir um ein gutes Ergebnis kämpfen können."

Laurens Vanthoor (Gesamt P31, GTE-Pro: P4, Rückstand GTE-Pro: +2 Runden)

Nach seinem Nürburgring-Drama sah es lange so aus, als könnte der in der DTM bei SSR tätige Porsche-Werksfahrer in Le Mans mit dem Sieg zurückschlagen, doch auch diesmal war das Glück nicht auf seiner Seite. Sein dänischer Teampartner Michael Christensen drehte sich mit der #92 nach starker Anfangsphase bereits in der Nacht in der Mulsanne-Kurve einmal ins Kiesbett, konnte sich aber befreien.

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Dramatische Szenen ereigneten sich dann aber bei Christensens nächstem Stint kurz vor 8 Uhr, als es nach einem erneuten Verbremser in der Mulsanne-Kurve zur einer Explosion des rechten Vorderreifens kam. Dabei wurde die Front des 911 RSR schwer beschädigt. Die Reparatur kostete drei Runden, wodurch der Sieg außer Reichweite war.

Vanthoor, der sich in der Anfangsphase sehenswerte Zweikämpfe mit der Corvette lieferte und den Schlussstint absolvierte, musste zusehen, wie der andere Werks-Porsche zum Sieg fuhr. Und zeigt sich ebenfalls demütig: "Es hat nicht sollen sein. Wir haben hart gekämpft und brachten uns in eine dominante Position, aber leider hat uns ein Reifenproblem die Party vermiest."

Platz vier sei "sehr bitter, denn ich war davon überzeugt, dass wir hier sind, um zu gewinnen, aber man sagt ja, dass Le Mans seine eigenen Entscheidungen trifft." Dennoch sei er "happy", dass ein Porsche gewonnen habe.

Felipe Fraga (Gesamt P32, GTE-Pro: P5, Rückstand GTE-Pro: +2 Runden)

Direkt hinter Vanthoor erreichte AF-Corse-DTM-Pilot Felipe Fraga als Fünfter der GTE-Pro-Klasse das Ziel - und verschaffte Riley beim Debüt das beste Ergebnis eines Privatteams in der eigenen Klasse. Und Fraga überzeugte teilweise mit den schnellsten Ferrari-Runden im Feld.

Das Team erlebte ein problemloses Rennen, konnte aber trotz des starken Trios mit Formel-E-Pilot Sam Bird und Red Bulls V8-Supercars-Star Shane van Gisbergen gegen die Werksautos von Porsche, Ferrari und Corvette nicht wirklich etwas ausrichten.

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Nicki Thiim (Gesamt P36, GTE-Am: P3, Rückstand GTE-Am: +1 Runde)

Nicki Thiim, der beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ebenfalls kein Glück hatte, musste wie Vanthoor zusehen, wie ein Markenkollege den Klassiker von Le Mans gewinnt. Denn der Däne, der in der DTM im T3-Lamborghini sitzt, wurde im Northwest-AMR-Aston-Martin Dritter, während die TF-Sport-Truppe mit dem Vantage zum Sieg fuhr.

Der ehemalige Le-Mans-Sieger, der von Startplatz fünf losfuhr, rechnete sich lange Chancen auf einen weiteren Triumph aus und befand sich mit seinen Teampartnern stets im Spitzenfeld, ehe einige Slow-Zones und Safety-Car-Phasen viel Zeit kosteten.

Man rutschte sogar aus den Top 3, doch als beim Dempsey-Proton-Porsche Nummer 77 kurz vor Schluss der Querlenker brach, war man wieder Dritter. Und so durfte Thiim doch noch auf das Podest und den Blick in die Menge genießen.

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Nick Cassidy (Gesamt: P39, GTE-Am: P6, Rückstand GTE-Am: +3 Runden)

Nick Cassidy, der in seinem AF-Corse-Ferrari in der Amateur-Klasse den Startstint fuhr, überzeugte ebenfalls mit guten Rundenzeiten. Am Ende kam das Trio mit dem Schweizer Thomas Flohr und dem Italiener Francesco Castellacci aber nicht über Platz sechs hinaus.

Das führt man im Ferrari-Lager auf "Balance-of-Performance-Entscheidungen zurück", durch die man "keine Chance hatte, um das Podest zu kämpfen". Cassidy und seine Teamkollegen sorgten mit drei Runden Rückstand in der Pro-Am-Klasse aber immerhin für die beste Platzierung eines 488 GTE Evo.

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