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Berger geht auf Hersteller zu: Setzt DTM 2021 auf Indy-Start?

  • Aktualisiert: 13.10.2020
  • 11:58 Uhr
  • ran.de / Motorsport-Total.com
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© Hankook
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Wieso Gerhard Berger nun doch bereit ist, ab 2021 in seiner GT-Pro-DTM auf stehende Starts zu verzichten, und wie er über weitere Änderungen an den GT3-Autos denkt.

München - DTM-Boss Gerhard Berger reagiert auf den Widerstand der Hersteller, was stehende Starts angeht. Da diese für die GT3-Autos - wie 'Motorsport-Total.com' berichtete - eine eigene Kohlefaser-Performance-Kupplung entwickeln und andere Änderungen an den Autos vornehmen müssten, ist der Österreicher nun bereit, bei seinem GT-Pro-Konzept Zugeständnisse zu machen.

"Das Format wird das selbe sein", verweist Berger gegenüber 'ran.de' auf die aktuelle DTM. "Beim Start glaube ich aber eher, dass es einen fliegenden Start geben wird, auch wenn wir derzeit den stehenden Start sehr stark prüfen, weil er natürlich sehr DTM-nah ist. Aber es gibt auch die eine oder andere Idee für den fliegenden Start, die uns gefällt. Und die es den Teams viel leichter machen würde, ihre Autos darauf abzustimmen."

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Audi-Sportchef: Indy-Start stand schon 2017 zur Diskussion

Was er damit genau meint? "Wir werden keinen gewohnten fliegenden Start machen", sagt Berger, lässt sich aber keine genauen Details entlocken. Dennoch deutet alles darauf hin, dass der Ex-Formel-1-Pilot nun vorhat, die Rennen ab 2021 mit dem in der DTM 2017 eingeführten Indy-Re-Start in Zweierreihen zu starten, der bislang nach Safety-Car-Phasen angewendet wurde.

Einen Hinweis darauf gab Dieter Gass bereits im Rahmen der DTM-Rennen auf dem Nürburgring. "Wenn stehende Starts nicht möglich sind, dann wird Gerhard wahrscheinlich auch dort auf einen Indy-Start setzen", meinte der Audi-Sportchef. "Wir haben auch in der DTM darüber gesprochen, ob wir gleich auf einen Indianapolis-Start wechseln sollen, als wir den Indy-Re-Start eingeführt haben."

Berger sei damals von der Idee aber weniger begeistert gewesen. "Er war der Meinung, dass ein stehender Start bei einem Sprintrennen die bessere Lösung ist. Ich bin aber sicher, dass er sich die Sache mit der richtigen Herangehensweise anschauen wird", so Gass vor einigen Wochen.

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt warnt davor, dass stehende Starts die Kosten in die Höhe treiben könnten, denn trotz des Verbots der Vorspannung Anfang 2019 seien auch in die aktuellen DTM-Starts zu viele Ressourcen investiert worden.

Stehende Starts: Marquardt warnt vor Class-1-Fehlern

"Es gibt ein paar Dinge, bei denen man vorsichtig sein muss, dass nicht die gleichen Fehler wie in der Class-1-DTM gemacht werden", holt Marquardt aus. "Wenn man sich anschaut, wie viele Hilfen die Fahrer selbst jetzt noch haben, wenn es darum geht, die Drehzahl, die Stellung der Kupplung und des Gaspedals richtig hinzukriegen, dann ist es das nicht wert."

Stehende Starts seien zwar "ein gutes Spektakel, aber man muss klare Grenzen ziehen". Wo diese liegen? Maximal könnte eine Kupplung entwickelt und Änderungen am Antriebsstrang vorgenommen werden, aber man sollte dafür auf keinen Fall eine eigene Elektronik entwickeln, warnt Marquardt.

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GT-Pro-Reglement kann noch geändert werden

Aber wurde das GT-Pro-Reglement, in dem man sich neben der Abschaffung der Fahrhilfen ABS und Traktionskontrolle auch auf stehende Start festgelegt hatte, nicht bereits Ende September beim Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) eingereicht? Das ist richtig, doch der DMSB hat noch bis Ende Oktober Zeit, das Regelwerk vor allem auf Sicherheitsthemen zu prüfen. Bis dahin kann die ITR weitere Änderungen beantragen.

Nachdem die Teams und Hersteller zuletzt vor zu hohen Kosten gewarnt hatten, betont Berger in Hinblick auf weitere Änderungen an den GT3-Autos: "Wir wollen die Autos vielleicht noch ein bisschen schneller, schärfer und interessanter machen, aber das wird sehr im Rahmen bleiben, weil diese Dinge alle mit Entwicklungskosten verbunden sind. Und wir wollen weder den Teams noch den Herstellern irgendwelche Extrakosten zumuten."

Was er damit genau meint? "Man muss schauen, ob man ein bisschen Gewicht herausnehmen und bei den Air-Restriktoren ein bisschen nach oben gehen kann, damit die Autos ein bisschen mehr Leistung haben", konkretisiert der 61-Jährige. Im Grunde würde es sich aber um ein GT3-Reglement handeln.

Hersteller würden Autos lieber nicht ändern

Audi und BMW betonen währenddessen, dass man es vorziehen würde, so wenig wie möglich an den aktuellen GT3-Autos zu ändern. BMW-Motorsportdirektor Marquardt argumentiert das vor allem damit, dass die Ressourcen auf die auch Hochtouren laufende Entwicklung des M4 GT3, der im September 2021 homologiert werden soll, konzentriert werden sollen.

"Mit dem M6 ist das immer ein bisschen schwierig, weil es sich um so ein altes Auto handelt. Da wollen wir nicht viel Geld und große Kapazitäten für die Entwicklung aufwenden, da unsere Kapazitäten und Ressourcen für das neue Auto benötigt werden", so Marquardt.

Und Audi-Sportchef Dieter Gass stellt ebenfalls klar: "Wir werden kein spezielles Auto für diese neue Meisterschaft entwickeln. Wenn kleine Modifikationen notwendig sind, dann kann man sich das anschauen. Das Interesse ist aber klar: Wir würden es bevorzugen, wenn wir die Autos nicht ändern müssen."

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