Diskussion über einen Drive im Patriots-Spiel artet aus
"Dümmste Frage": Frustrierter Mayfield teilt aus und lässt Reporter einfach stehen
- Aktualisiert: 30.10.2019
- 23:16 Uhr
- ran.de
Bei den Cleveland Browns liegen die Nerven schon zur Saisonmitte blank. In einer Fragerunde vor Reportern legt sich Baker Mayfield mit einem Journalisten an und beendet den Termin schließlich abrupt - um sich auf Twitter noch einmal zu Wort zu melden.
Cleveland/München - Der Hype Train ist längst aus Cleveland abgefahren, die Browns stolpern ihren hochtrabenden Zielen mit einer 2-5-Bilanz deutlich hinterher. Entsprechend mies ist die Laune bei den Protagonisten. Baker Mayfield hat vor dem achten Saisonspiel bei den Denver Broncos nun sogar eine Pressekonferenz abgebrochen, weil ihm die Nachfragen eines "ESPN"-Reporters nicht gefallen haben.
Wie "USA Today" berichtet, hatte der Quarterback bereits mehr als sieben Minuten Auskunft rund um die Probleme seines Teams gegeben, als Journalist Tony Grossi den letzten Drive der ersten Hälfte aus dem Spiel bei den New England Patriots sezieren wollte. Dabei wies er darauf hin, dass es keinen Grund gegeben habe, den Snap so rasch auszuführen. Bei drei der letzten sechs Spielzüge vor dem Gang in die Kabine bildeten die Browns keinen Huddle.
Mayfield verweist auf Penalty und weite Distanz
Mayfield konterte, wegen eines Penaltys - nach einem Fehlstart durch O-Liner Justin McCray - hätte die Offense hinter den Chains gestanden, also mehr als zehn Yards für einen neuen Versuch zurücklegen müssen.
Der Reporter unterbrach Mayfield und erklärte, die Uhr sei angehalten gewesen. Darauf intervenierte der First-Overall-Pick des Draft 2018: "Nein, nein, nein - hör auf damit, 'aber' zu sagen. Ich habe euch erklärt, die Uhr lief runter und wir hatten den Penalty. Willst du ihnen den Ball zurückgeben? Nein! Du spielst nicht, also kannst du das auch nicht wissen. So einfach ist das."
Es brodelte bereits in Mayfield. Doch zum Ausbruch brachte ihn Grossis Nachfrage, ob er glücklich mit der Entscheidung gewesen sei. "Ob ich glücklich mit dem Drive war? Nein! Wir haben nicht gepunktet", fauchte der Signal Caller und schimpfte: "Das ist die dümmste Frage, die du stellen kannst." Nach einem weiteren ungläubigen "Was? Jesus, Tony" verließ der angefressene Mayfield die Szenerie.
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Mayfield gesteht: "Ja, ich bin frustriert"
Doch beendet war der Auftritt für ihn damit noch lange nicht. Via Twitter legte Mayfield nach: "Alle wollen immer die Wahrheit hören, bis sie sie vorgesetzt bekommen… Ich bin so, wie ich bin und schon immer war. Nennt es nicht emotional, wenn es euch praktisch erscheint, und leidenschaftlich, wenn es euch passt. Mir geht es ums Gewinnen, also ja, ich bin frustriert."
Weiter schrieb er: "Falls ich so tun soll, als wäre es mir egal zu verlieren, dann würdet ihr sagen, ich wäre selbstzufrieden geworden. Ich hatte es noch nie so eilig. Und wenn ich jemanden in diesem Zusammenhang beleidige…dann ist das zu schade."
Eine neue Männerfreundschaft ist an diesem Mittwoch in Cleveland zwischen Mayfield und Grossi offenbar nicht entstanden. Der 24-Jährige, nach einer starken zweiten Saisonhälfte 2018 ein Kandidat für den Rookie-of-the-Year-Award, steht in dieser Saison bei sechs Touchdowns und zwölf Interceptions. Bei diesen Zahlen kann der Frust beim gebürtigen Texaner schonmal tief sitzen.
Reporter Grossi erklärt den Hintergrund der Auseinandersetzung
Grossi sagte auf dem Radiosender "ESPN 850", für den er arbeitet: "Ich wollte keine Konfrontation mit dem Quarterback der Cleveland Browns, aber er hat in den vergangenen Wochen so oft respektlos auf einfache Fragen von mir geantwortet."
Die Abneigung soll auf einen Bericht des Reporters aus dem Frühjahr 2018 zurückzuführen sein. Damals hatte Grossi geschrieben, Mayfield habe bei seinem Besuch in Cleveland vor dem Draft um einen bevorzugten Flugpreis gebeten. "Ich denke, es geht darauf zurück, was ich damals gesagt und geschrieben habe", mutmaßte Grossi: "Okay, in Ordnung, aber das musst du doch irgendwann hinter dir lassen."
Er habe zweimal mit Mayfield allein darüber sprechen wollen, "aber er will das einfach nicht. Und dann muss ich meinen Job eben so gut machen, wie ich kann."