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So liefen die 24 Stunden auf der Nordschleife für die 17 DTM-Piloten

  • Aktualisiert: 25.05.2023
  • 14:35 Uhr
  • Motorsport-Total
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© ABT Sportsline
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Crashes, Dramen und Top-Zeiten: Die DTM-Piloten sorgten beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring 2023 für Furore - nur mit dem Sieg klappte es dieses Jahr nicht

Die 51. Ausgabe der 24 Stunden auf dem Nürburgring bestach mit ungewöhnlich gutem Wetter, einer Kulisse mit 235.000 Fans und einem Rennen voller Zwischenfälle . Und wieder einmal schrieben die rekordverdächtigen 17 DTM-Piloten, die sich der Berg-und-Tal-Bahn in der Eifel stellten, die Geschichte des Rennens entscheidend mit und waren in zahlreiche Dramen verwickelt - ob im Lager von Audi, Porsche oder Mercedes-AMG.

Nachdem im Vorjahr DTM-Pilot Kelvin van der Linde zum zweiten Mal triumphierte, klappte es diesmal durch die Ferrari-Sternstunde nicht mit einem Sieg eines DTM-Piloten, obwohl sein Bruder Sheldon van der Linde die Frikadelli-Truppe im Kampf um den Sieg herausforderte.

Und auch die Piloten aus dem DTM-Umfeld schlugen sich wacker: AMG-DTM-Sportdirektor Thomas Jäger holte im Mercedes-AMG GT2 den GT-X-Klassensieg, DTM-Serienmanager Michael Rebhan brachte den Mühlner-Porsche in der Cup2-Klasse ins Ziel und die DTM-Champions Mike Rockenfeller, Martin Tomczyk und Timo Scheider beendeten ein emotionales Rennen auf Platz zwölf.

Wir haben das Rennen jedes Fahrzeugs mit der Beteiligung von DTM-Piloten aus dem Starterfeld 2023 kompakt beleuchtet.

Sheldon van der Linde, Marco Wittmann, Dries Vanthoor (#98 Rowe-BMW): Platz zwei
Nach dem Qualifying-Abflug von Sheldon van der Linde startete man nur von Platz 31, doch nach Marco Wittmanns starkem Startstint machte der DTM-Champion den Fehler wieder gut und kämpfte sich ins Spitzenfeld zurück.

Danach jagte man den führenden Frikadelli-Ferrari und musste sich am Ende um 26,911 Sekunden geschlagen geben. Starke Leistung, auch wenn es für van der Linde und Wittmann wieder nichts wurde mit dem ersten Sieg beim 24h-Klassiker.

Luca Stolz (#4 HRT-Mercedes): Platz drei
Nach der Pole-Runde verteidigte Raffaele Marciello zunächst Platz eins, auf die Dauer hatte man aber nicht wirklich eine Chance auf den Sieg. Stattdessen entspann sich ein Kampf mit dem GetSpeed-Mercedes #2 um den letzten Podestplatz. DTM-Pilot Luca Stolz kämpfte clever und setzte sich am Ende durch.

Auf den Sieg fehlten 1:44.311 Minuten. Ex-DTM-Pilot Edoardo Mortara, der ursprünglich als vierter Fahrer für das Auto nachnominiert worden war, wurde vor dem Rennende wieder abgemeldet, damit die Performance-Fahrer mehr Fahrzeit erhalten.

Dennis Olsen (#96 Rutronik-Porsche): Platz fünf
Wer hätte gedacht, dass Dennis Olsen nach Startplatz 21 bei der Rutronik-Premiere beim 24h-Rennen bester Porsche-Pilot wird? Trotz der zahlreichen Porsche-Reifenschäden hatte die Ex-Audi-Truppe ein problemloses Rennen, hielt sich bewusst aus allen Schwierigkeiten raus und konnte vor allem in der Nacht die Performance steigern.

Einziger Schönheitsfehler: eine 32-Sekunden-Zeitstrafe. Somit erreichte man mit 7:38.378 Minuten Rückstand einen ordentlichen fünften Platz.

Pascal Niederhauser (#39 Land-Audi): Platz sechs
Auch dem Schweizer Audi-Piloten Pascal Niederhauser gelang es mit seinen Teampartnern, mit einer Runde Rückstand für das beste Ergebnis seiner Marke zu sorgen, weil man sich aus allen Schwierigkeiten heraushielt. Dabei war der Land-Audi mit dem Rallye-Retrolook nur von Platz 16 ins Rennen gegangen. In der Startphase verzeichnete Christopher Haase eine kleine Berührung - zum Glück ohne Folgen.

Arjun Maini (#20 HRT-Mercedes): Platz acht
Debütant Arjun Maini ging mit dem zweiten HRT-Mercedes, der in der Pro-Am-Klasse startete, von Startplatz sieben aus ins Rennen und kam auf Platz acht ins Ziel. Das bedeutet Platz zwei in der Pro-Am-Klasse, mit einem Rückstand von 6:40 Minuten auf den Wochenspiegel-Ferrari mit der #20, der für einen weiteren Ferrari-Sieg sorgte. Auf den Sieg fehlte eine Runde.

Kelvin van der Linde (#27 Abt-Lamborghini): Platz neun
Beim Nordschleifen-Comeback und bei der Premiere mit dem Lamborghini zeigte die Abt-Truppe viel Potenzial: Nach Kelvin van der Lindes starkem dritten Startplatz ging Werksfahrer Marco Mapelli schon nach zwei Runden in Führung.

Doch dann schlug das Pech zu: Nachdem van der Linde übernommen hatte, gab es den ersten Reifenschaden, wenig später den zweiten, wodurch man auf P35 zurückgeworfen wurde. Der Rest des Rennens war eine Aufholjagd, die auf P9 mit zwei Runden Rückstand endete.

Tim Heinemann (#44 Falken-Porsche): Platz zehn
In der Anfangsphase stellte die von Platz sechs gestartete Truppe den besten Porsche und lag teilweise auf Platz drei - und auch Tim Heinemann hielt den Porsche in den Top 5. Gegen Mitternacht passierte ihm aber bei der Überrundung von Volker Stryceks Opel Manta ein Malheur: Er wurde nach einer Berührung vom Randstein ausgehebelt, verzeichnete einen Highspeed-Dreher berührte die Leitplanken.

Nach dem Reparaturstopp arbeitete man sich zurück in die Spitzengruppe, ehe Heinemann im ersten Streckendrittel auch noch einen Reifenschaden hatte. Mehr als Platz zehn mit zwei Runden Rückstand war nicht drin.

Ricardo Feller (#16 Scherer-PHX-Audi): Platz elf
Ricardo Feller, der auf zwei Autos genannt war, fuhr mit dem etwas schwächer besetzten Audi als Elfter die bessere Position ein. Dabei hätte er noch weiter vorne landen können, denn die Truppe wurde nach Startplatz neun schon früh durch einen Reifenschaden zurückgeworfen, ehe bei Feller eine Stunde vor Schluss auf Platz neun erneut ein Reifenschaden auftrat. Dadurch verlor das Team zwei Plätze und kam auf Platz elf ins Ziel.

Luca Engstler (#22 Car-Collection-Audi): Platz 13
Von Startplatz 22 losgefahren, setzte es wegen des Unterschreitens der Mindeststandzeit beim Stopp eine 32-Sekunden-Strafe. Dennoch gelang der Truppe, die mit dem Le-Mans-Retro-Design unterwegs war, der Sprung in die Top 10. Doch am Sonntag rutschte Gilles Magnus beim Überrunden aufs Gras und dann mit der rechten Seite des Fahrzeugs in die Leitplanken. Zwei Spurstangen mussten gewechselt werden - es reichte noch für Platz 13 mit drei Runden Rückstand.

Laurin Heinrich, Ayhancan Güven, Christian Engelhart (#54 Dinamic-Porsche): Kollision
Durch den Pirelli-Reifen und Startplatz 23 galt das Fahrzeug mit drei DTM-Piloten ohnehin nicht als Favorit, aber dann ging am frühen Sonntagmorgen alles schief: Laurin Heinrich krachte mit seiner "Biene Maja" vor dem Stefan-Bellof-S dem Dacia Logan #118 von Maximilian Weissermel mit voller Wucht ins Heck, wodurch beide Autos Schrott waren.

Das Rennen war für die Mannschaft vorbei. Heinrich, der sich entschuldigte, muss 3.000 Euro Strafe zahlen.

Mattia Drudi, Ricardo Feller (#1 Scherer-PHX-Audi): Unfall
Von Platz acht gestartet, gelang es dem Titelverteidiger-Audi in den ersten Rennstunden sogar, in Führung zu gehen. Ricardo Feller glänzte mit Topzeiten und lieferte Sheldon van der Linde einen tollen Kampf, auch wenn Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf wenig begeistert war und ihn als "Bekloppten" bezeichnete.

Doch dann setzte es wegen der mehrfachen Missachtung von Flaggensignalen durch Frederic Vervisch kurz vor Mitternacht eine Dreifachstrafe, die 4:36 Minuten kostete. In den Morgenstunden dann das endgültige Scherer-PHX-Drama: Gleichzeitig rutschten Vervisch und Frank Stippler im ebenfalls topbesetzten Schwesterauto #5 auf der Grand-Prix-Strecke auf einer nicht angezeigten Ölspur in die Streckenbegrenzung. Das war's.

Thomas Preining (#911 Manthey-EMA-Porsche): Aufgabe
Kevin Estre fuhr im "Grello" nur von Platz 20 los und holte auf, doch nach zwei Stunden begannen die Probleme: Der Franzose überholte gerade auf der Döttinger Höhe den Wochenspiegel-Ferrari, als links hinten ein Reifenschaden auftrat.

Estre rutschte ausgerechnet im Stefan-Bellof-S in die Leitplanken, wo der "Grello" schon im Vorjahr crashte. Kurz nach Mitternacht folgte dann das endgültige Aus: Nach dem Unfall traten weitere Reifenprobleme auf, weshalb man das Auto aus Sicherheitsgründen zurückzog.

Maro Engel (#3 GetSpeed-Mercedes): Aufgabe
Von Platz zwei ins Rennen gestartet, fiel Maro Engel in der Anfangsphase durch harte Duelle gegen seinen Mercedes-AMG-Kollegen Raffaele Marciello auf. Er hielt sich stets im Spitzenfeld, ehe er kurz vor 23 Uhr beim Überrunden im Stefan-Bellof-S mit der rechten Seite einen Porsche Cayman streifte. "Er ist rechts und dann links gefahren", so Engel über das Missverständnis. Wegen der Schäden wurde das Auto zurückgezogen.


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