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Die Formel E live auf ProSieben, P7 MAXX und ran.de

Formel E - Maximilian Günther exklusiv: "Natürlich ist das Ziel der WM-Titel"

  • Aktualisiert: 27.01.2022
  • 08:46 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/NurPhoto
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Maximilian Günther geht nach seinem Weggang von BMW 2022 in seiner vierten Formel E-Saison für Nissan an den Start. Vor dem Saisonstart in Diriyah (vom 27. bis 29. Januar live auf ProSieben, P7 MAXX und ran.de) spricht der 24-Jährige im ran-Interview über seine neue Mannschaft, die Entwicklung und Potenziale der Formel E und Mentaltrainer im Motorsport.

München - Die achte Saison der Formel E steht vor der Tür. Vom 27. bis 29. Januar steigt der WM-Auftakt in Saudi-Arabien (live auf ProSiebenP7 MAXX und ran.de).

Vor dem ersten Rennwochenende hat sich ran mit Nissan-Pilot Maximilian Günther unterhalten.

ran: Maximilian Günther, Sie sind vor der Saison von BMW zu Nissan gegangen. Wie schwierig ist ein Teamwechsel in der Formel E?

Maximilian Günther: Es ist eine große Herausforderung. Die Autos sehen von außen zwar gleich aus, aber was die Teams zum Beispiel machen mit Antriebsstrang, Software und Hardware, ist schon sehr unterschiedlich. Man braucht Zeit, um sich darauf einzustellen und seinen Fahrstil anzupassen.

ran: Wo liegen die Unterschiede zu BMW?

Günther: Jedes Team hat eine andere Philosophie, ist anders aufgestellt, was die Team-Struktur betrifft. Die Strukturen sind bei BMW und Nissan sind ähnlich. Wichtig ist, dass man einen sehr guten Austausch hat und als Team gut harmoniert.

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Günther: "Pushen alle in die gleiche Richtung"

ran: Was zeichnet Nissan aus?

Günther: Die Arbeitsweise ist so, dass alle in die gleiche Richtung pushen, es ist ein sehr junges, ein dynamisches Team, in dem ich mich sehr wohlfühle. Für mich ging es in den vergangenen Wochen auch darum, so viel Zeit wie möglich mit dem Team zu verbringen, um alles zu verstehen. Zum einen das Technische, aber auch die Philosophie und die Arbeitsweise, um - im übertragenen Sinne - die gleiche Sprache zu sprechen. Ich kann aber tatsächlich auch mein Französisch noch verbessern (lacht).

ran: Wie viel Anlauf werden Sie in der neuen Saison benötigen?

Günther: Das ist schwer zu sagen. Ich habe mich im Auto auf Anhieb wohlgefühlt, aber die Formel E ist extrem sensibel. Auf Stadtkursen das Auto zu 100 Prozent zu verstehen, ist noch einmal eine ganz andere Sache. Ich fühle mich sehr gut vorbereitet, aber ich werde an den ersten Rennwochenenden sicher noch einiges lernen, das ich bei den Tests noch nicht lernen konnte.

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ran: Ihr langfristiges Ziel ist der Titel. Was müssen Sie persönlich verbessern, um ihn holen zu können?

Günther: Ich bin immer noch eine der jüngsten Fahrer, habe aber einiges an Erfahrung gesammelt. Mein Ziel ist es, jeden Tag eine bessere Version von mir selbst zu werden. Das sehe ich unabhängig vom Ziel WM-Titel, denn das Paket Auto, Fahrstil und Arbeit mit dem Team ist sehr komplex. Natürlich ist das Ziel der WM-Titel, aber planen kann man so etwas nicht. Ich würde mich deshalb auch nicht auf eine bestimmte Saison festlegen.

ran: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass das Erreichen des Ziels mit Nissan gelingen kann?

Günther: Der Grund für den Wechsel zu Nissan war, dass ich langfristig von dem Projekt überzeugt bin. Es war mir auch wichtig, in einem Werksteam zu sein, um im Hinblick auf die neuen Gen3-Autos den stärksten Partner zu haben. Mit Nissan als großem Hersteller und e.dams als Rennteam haben wir die richtigen Zutaten, um das Paket so stark zu schnüren, um Ende dann den Titel einzufahren.

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Günther: "Relevanz der Formel E ist sehr groß"

ran: Sie sind schon länger Bestandteil der Formel E. Wie sehen Sie die Entwicklung und das Standing der Serie im Motorsport generell?

Günther: Die Entwicklung ist sehr gut, und die Formel E hat vor allem mit dem WM-Siegel einen hohen Stellenwert. Aber die Corona-Krise ist für so eine junge Serie nicht ideal. Ich sehe für die Formel E aber eine sehr gute Zukunft, denn im Rennsport geht es darum, die Technologien für den Straßenverkehr zu entwickeln. Da ist die Relevanz der Formel E sehr groß, außerdem ist sie immer noch die Rennserie mit den meisten Herstellern.

ran: Es haben sich aber auch Audi und BMW verabschiedet, Mercedes wird nach Saison 8 folgen. Ist der Ausstieg der deutschen Hersteller ein Alarmzeichen?

Günther: Ausstiege sind nie gut, und jeder Hersteller hat seine Beweggründe. Aber am Beispiel Maserati sieht man, dass das Interesse nach wie vor groß ist.

ran: Wie viel Potenzial schlummert noch in der Formel E, vor allem in Deutschland?

Günther: Ich sehe sehr viel Potenzial. Der Schritt zu SAT.1 beziehungsweise jetzt ProSieben ist toll für die Serie, man hat einen Partner, der es schafft, die Formel E der breiten Masse näherzubringen. Und das mit einer echten Berichterstattung, auch vor und nach den Rennen. Es ist wichtig, die verschiedenen Charaktere, die Rivalitäten und die Faszination Formel E herauszuarbeiten.

ran: Was macht die Faszination für Sie als Fahrer aus?

Günther: Dass es im Moment kein komplexeres Auto gibt als das Formel-E-Auto. Zum einen die Herausforderung im Qualifying, am Limit alles perfekt hinzubekommen. Im Rennen kommt dann eine komplett neue Art des Rennfahrens hinzu, da musst du andere Qualitäten entwickeln für das filigrane Energiemanagement. Das komplexe Zusammenspiel im Rennen, was die Performance betrifft, kann man von außen oft gar nicht sehen.

ran: Hat die Formel E für die neue Saison, zum Beispiel mit dem neuen Qualifying-Format, an den richtigen Stellschrauben gedreht?

Günther: Auf jeden Fall, es war ein wichtiger Schritt, um mehr Konstanz und Berechenbarkeit in die Serie zu bekommen. Es ist gut, nicht immer den gleichen Sieger zu haben. Aber wenn du die Helden herausarbeiten willst, ist es schwierig, wenn man sich aufgrund des Formats kaum vorne etablieren kann, sondern bis zum Ende 15, 16 Fahrer im Titelkampf sind. Der Mittelweg ist richtig, und mit dem neuen Format wird sich die Qualität an Teams und Fahrern konstanter durchsetzen.

ran: Was glauben Sie, wie das Kräfteverhältnis aussehen wird?

Günther: Die üblichen Verdächtigen werden weiter vorne sein. Mercedes und Venturi schätze ich sehr stark ein, Jaguar und Techeetah muss man sowieso immer auf der Rechnung haben. Wobei es auch mit dem neuen Quali-Format weiterhin so sein wird, dass auch andere Teams immer wieder vorne reinfahren können. Was uns betrifft: Die letzte Saison war schwierig, und wir wollen langfristig wieder ganz nach vorne. Dass ich ohnehin immer alles herausholen möchte, ist sowieso klar.

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Die Schwachstelle des Perfektionisten

ran: Sie betonen immer wieder, perfektionistisch zu sein. Kann das bisweilen auch hemmen?

Günther: Ein Perfektionist hat viele Vorteile, eine Schwachstelle ist, dass man sich selbst manchmal im Weg steht und es zu kompliziert macht. Ich versuche, das ideale Mittelmaß zu finden aus akribischer Arbeit, Lockerheit und meinem Talent. Meine Philosophie ist, meinen eigenen Weg zu gehen und den Fokus auf mich zu richten.

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ran: Arbeiten Sie deshalb auch mit einem Mentaltrainer zusammen?

Günther: Ganz klar. Der Motorsport ist sehr komplex. Die Zeiten, nur ins Fitnessstudio zu rennen, sind vorbei. Ich versuche deshalb, in allen Bereichen an allen wichtigen Stellschrauben zu drehen, um alles auszureizen.

ran: Wie wichtig ist so ein Mentaltrainer im Motorsport?

Günther: Es ist im Leistungssport generell wichtig, seine Leistung auf den Punkt abzuliefern, denn man hat sehr viele Einflussfaktoren um sich herum, die die Leistung beeinflussen könnten. Jeder versucht auf andere Art und Weise, sein Performance-Fenster zu finden. Es gibt da keine goldene Formel, weil jeder Charakter anders ist. Mein Weg ist der, mich auf mich selbst zu konzentrieren und nüchtern an die Sache heranzugehen.

ran: Sie haben auch einen Personal Trainer. Welche Vorteile bringt er Ihnen?

Günther: Das körperliche Training ist die Basis für alles andere. Du musst fit sein, die Stabilität ist ein großes Thema, Koordination, Reaktion und Ausdauer sind das A und O in jedem Sport. Ich sehe Dinge wie das Mentale oder das Körperliche als Puzzlestücke, ich versuche, in der Summe mit der ganzen Arbeit den Unterschied zu machen.

Das Interview führte Andreas Reiners

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