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Finale ohne Sieger: Wie es zu kuriosen Pannen bei der Formel E in Monaco kam

  • Aktualisiert: 11.05.2023
  • 13:03 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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Die Formel E hat sich und die Fans wieder einmal verwirrt: Im Qualifying-Finale von Monaco gab es keinen Sieger und zuvor gab es Kontroversen um eine rote Ampel.

Die Verwirrung beim Qualifying zum Formel-E-Rennen in Monaco war groß. Denn gleich bei zwei Duellen gab es große Unklarheit darüber, welcher Fahrer denn jetzt eigentlich gewonnen hat und wieso: einmal im Viertelfinale zwischen Maximilian Günther und Sergio Sette Camara - und prekärerweise auch im Finale zwischen Sacha Fenestraz und Jake Hughes.

Die Konfusion im Finale hatte zur Folge, dass es eigentlich keinen Sieger im Duell gab und somit auch keinen Polesetter, weil beiden Fahrern die Runde gestrichen wurde. Die Formel E wusste zunächst auch nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollte, denn einen solchen Fall hatte es bislang noch nicht gegeben - und er ist auch nicht vom Reglement gedeckt.

Doch was war passiert? Hughes und Fenestraz standen sich im Finale gegenüber und machten die Pole Position und die drei Bonuspunkte unter sich aus. Hughes legte vor, kam aber in der Hafenschikane von der Strecke ab und ließ dadurch die Schikane aus - somit war die Zeit des McLaren-Piloten ungültig.

Fenestraz musste seine Runde also nur sauber beenden, um sich die Pole Position im Fürstentum zu sichern. Das tat der Nissan-Pilot auch und wurde zunächst als Polesetter gewertet.

Doch rund eine Stunde später folgte eine folgenschwere Entscheidung: Auch Fenestraz' Runde wurde gestrichen, da er mehr als die maximal erlaubten 350 kW verwendet hatte.

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Kuriosum im Qualifying

Somit hatte kein Fahrer im Finale eine gültige Rundenzeit. Einen solchen Fall hatte es zuvor bereits gegeben: Beim Qualifying in Hyderabad wurden Edoardo Mortara und Rene Rast aufgrund von Tracklimits die Runden gestrichen. Somit gab es dort keinen Sieger, und Jean-Eric Vergne hatte im Halbfinale keinen Gegner und kam kampflos ins Finale.

Im Finale muss es allerdings einen Sieger geben, denn einer der Fahrer muss ja auf Pole stehen. Einen der beiden Halbfinal-Verlierer zum Polesetter zu erklären, wäre jedenfalls auch unlogisch.

Normalerweise reicht für sowas ein Blick ins Sportliche Reglement. Dort ist unter Artikel 33.7 aber nur geregelt, dass bei einem "Dead Heat", also wenn beide Fahrer die gleiche Zeit haben, derjenige vorne steht, der die Zeit früher gefahren ist - in dem Fall hatte aber kein Fahrer eine Zeit gefahren.

Daher herrschte auch zunächst Unklarheit, welcher Fahrer auf Pole stehen würde. Am Ende entschieden die Kommissare, das Hughes Platz eins zugesprochen bekommt. Der Brite hatte in dem Fall das Glück, dass er im Halbfinale die langsamere Zeit gefahren hatte und somit als Erster auf die Strecke "musste".

Er hatte somit als Erster keine Zeit gefahren und damit die Pole.

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Rote Ampel überfahren und trotzdem gewonnen

Eine Kontroverse gab es aber auch im Duell zwischen Günther und Sette Camara. Günter wurde zum Sieger erklärt, obwohl er das Duell gegen den Brasilianer eigentlich verloren hatte. Doch die Zeit des NIO-Piloten wurde gestrichen, während Bilder eingespielt wurden, wie Günther an der Boxenausfahrt über eine rote Ampel fuhr - eigentlich ein No-Go im Motorsport.

Trotzdem wurde Günther nicht bestraft und zum Sieger erklärt, was Sette Camara absolut nicht verstehen konnte. In Aufnahmen war zu sehen, dass Sette Camara an einer ersten roten Ampel weiter vorne gehalten hatte und dann bei Grün zur zweiten Ampel am Ende der Boxengasse weitergefahren war.

In der Folge wurde der NIO-Pilot aufgrund eines Ablauffehlers vom Duell disqualifiziert. Denn Sette Camara hätte nicht an der ersten Ampel halten dürfen. Als diese auf Grün sprang, hätte er schon lange an der zweiten Ampel stehen müssen, um seinen Slot beim Rausfahren aus der Box zu erwischen. Stattdessen nutzte er den Slot von Günther, der hinter ihm auf die Strecke gehen wollte.

Strafversetzung gegen Günther

Der Maserati-Pilot war davon verwirrt und fuhr schließlich über die rote Ampel, weil sein Slot schon von Sette Camara besetzt worden war. Allerdings hielt er kurz darauf noch einmal in der Boxenausfahrt an.

Für diese Aktion bekam Günther eine Strafversetzung um drei Startpositionen, die allerdings bis zum Saisonende auf Bewährung ausgesetzt wurde, weil die Kommissare der Ansicht waren, dass er von Sette Camara behindert worden war. Mildernd wurde zudem der Umstand angerechnet, dass er nach dem Überfahren der roten Ampel noch einmal anhielt, weil die Situation für ihn unklar war.

Die Formel E und die Zuschauer sind aber mal wieder um zwei Verwirrungen reicher.


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