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Formel 1

297 Runden gestrichen: Der Formel 1 droht ein unangenehmes Szenario im Titelkampf

  • Aktualisiert: 03.06.2021
  • 16:13 Uhr
  • ran.de / Franziska Wendler
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Sage und schreibe 297 Runden werden an den ersten fünf Renn-Wochenenden in der Formel 1 wegen Missachtung der Tracklimits gestrichen. Auch weil der Titelkampf dadurch beeinflusst wird, müssen nun Lösungen her.

München - 297. Diese Zahl sorgt aktuell in der Formel 1 für Aufregung. So viele Rundenzeiten nämlich wurden in den ersten fünf WM-Rennen wegen Missachtung der Tracklimits gestrichen.

Die meisten davon wurden von den Piloten in den Trainingseinheiten absolviert, fallen also nicht allzu sehr ins Gewicht. Doch dies gilt nicht für alle. Alleine in den fünf bisher gefahrenen Qualifyings ließen die Rennkommissare 27 Rundenzeiten nicht gelten, weil die Piloten mit ihren Boliden über die markierten Streckenbegrenzungen gefahren sind. Was zunächst noch nicht nach einem großen Problem klingt, wird aber immer mehr zu einem.

In der Königsklasse des Motorsports hat sich in den vergangenen Jahren vieles verändert. Kiesbetten sind verschwunden, die Auslaufzonen wurden asphaltiert und Randsteine abgeflacht. Das verändert auch das Fahrverhalten der Piloten. Diese ignorieren mehr und mehr die Begrenzungen, neben der Strecke bilden sich neue Ideallinien.

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Verstappen wurden Zeiten aberkannt

Der Automobil-Weltverband FIA versucht dies tunlichst zu verhindern, weil die Sicherheitsbestimmungen der einzelnen Strecken dafür überhaupt nicht ausgelegt sind. Und doch trägt es die Fahrzeuge immer wieder raus, die Boliden fahren jenseits der markierten Linien.

Dies und die dazugehörige Aberkennung der Rundenzeiten wird vor allem an der Spitze des Fahrerfeldes zum Problem. Schon seit Jahren war der Kampf in der Formel 1 nicht mehr so spannend.

Red-Bull-Pilot Max Verstappen und Lewis Hamilton im Mercedes liefern sich einen harten Fight, bei dem der Niederländer aktuell knapp die Nase vorne hat. Es kommt auf jeden Punkt an.

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Dass Verstappen im Qualifying zum Portugal-GP aufgrund der Tracklimits die schnellste Runde gestrichen wurde, schmerzte Mad Max sehr. Sie hätte nämlich für Pole gereicht Auch im Rennen wurde es nicht besser. Weil er in einer Kurve zu weit raus kam, wurde ihm die schnellste Rennrunde, die einen Punkt mehr in der WM-Wertung bedeutet hätte, auch noch entzogen.

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Red Bull wütete gegen Tracklimits

Die Problematik sorgt aber auch inoffiziell für Probleme. Beim Rennen in Bahrain überholte Verstappen seinen Konkurrenten abseits der Streckenmarkierung – wieder gab es Konsequenzen.

Zwar nicht in Form einer aberkannten Rundenzeit, damit fällt der Vorfall auch in keine Statistik, wohl aber insofern, als dass der Red-Bull-Pilot seine Position an Hamilton zurückgeben musste.

Für seinen Rennstall ein Unding. "Man muss auch mal die Sinnhaftigkeit dieser Regel hinterfragen", wütete Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko bei "F1-insider.com". "Wozu zieht man Linien, wenn genug Platz ist? Was mich am allermeisten stört, ist die mangelnde Konstanz in der Bestrafung. Mal gibt es fünf Sekunden, mal zehn Sekunden, mal eine Durchfahrtsstrafe", so der Österreicher weiter.

Rennleiter weißt Kritik zurück

"Grundsätzlich stellt sich mir die Frage: Ist es notwendig, dass man Tracklimits hat? Nein. Was ich verstehe: Es braucht entsprechend Zeit, um die Rennstrecken zu adaptieren."

Auch wenn die Beispiele darauf hindeuten, dass vor allem Verstappen unter der Regelung leidet, ist dies mitnichten der Fall. Auch Lewis Hamilton wurde bereits dreimal eine Zeit im Qualifying gestrichen, bei Verstappen lediglich bei der verpassten Portugal-Pole.

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Die Formel-1-Führung muss sich ob der Tracklimits immer wieder Kritik gefallen lassen, allzu einfach ist die Thematik aber nicht. "Idealerweise hätten wir gerne überall eine harte Grenze. Aber wir fahren natürlich auf unterschiedlichen Streckentypen. Wenn wir es mit dem Sicherheitsaspekt sehen, dann müssen wir in jeder Situation die beste Balance aus allem finden", erklärt dazu Rennleiter Michael Masi.

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Arbeitsgruppe soll Problem lösen

Und selbst auf Strecken mit vielen Mauern und Leitplanken bleibt das Problem bestehen. Beim Monaco-GP in den engen Gassen von Monte Carlo wurden ganze 100 Rundenzeiten aberkannt – alle in ein und der selben Kurve. 70 davon in den Trainingseinheiten, acht in der Qualifikation und ganze 22 im Rennen. Beim Portugal-GP in Portimao zählten sogar ganze 113 Umläufe nicht.

Bei der Frage nach einer Problemlösung setzt man in der Königsklasse nun auf eine Arbeitsgruppe. Diese soll sich der Thematik nicht nur annehmen, sondern auch durch eine praktikable Lösung dafür sorgen, dass der Kampf zwischen Hamilton und Verstappen nicht aufgrund von Streckenbegrenzungen entschieden wird.

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