• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Dschidda

  • Aktualisiert: 06.12.2021
  • 06:45 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFP/SID/GIUSEPPE CACACE
Anzeige

Die beiden WM-Kandidaten sind in der Bewertung nicht zu trennen - nicht nur, weil sie gleichauf ins Saisonfinale gehen.

Dschidda (SID) - LEWIS HAMILTON und MAX VERSTAPPEN: Die beiden WM-Kandidaten sind diesmal in der Bewertung nicht zu trennen - und zwar nicht nur, weil sie gleichauf ins Saisonfinale am kommenden Sonntag in Abu Dhabi gehen. Ihr Zweikampf in Dschidda war spektakulär und beschämend zugleich. Hartes Racing zweier Könner der Extraklasse vermischte sich mit Ränkespielen, mehr oder weniger stillen Anklagen und Vorwürfen. Einer der beiden wird in wenigen Tagen Weltmeister sein. Schön wäre, wenn beide die Saison als gute Sportsmänner beenden würden.

FIA: Den Formel-1-Schiedsrichtern vom Automobil-Weltverband ist der Titelkampf entglitten. In dem Bestreben, die Meisterschaft nicht am grünen Tisch zu entscheiden, haben sie ihre Linie verloren. Wird Mercedes hart bestraft, folgt die Konzessionsentscheidung gegen Red Bull fast auf dem Fuße - und umgekehrt. Dennoch fühlen sich alle Seiten ständig benachteiligt. Wie in einem WM-Finale, in dem die Spieler irgendwann machen, was sie wollen und es in eine wilde Treterei ausartet. Max Verstappen geht oft selbst über die Grenze, doch mit dem Vorwurf, dass in letzter Zeit mehr bestraft als Rennen gefahren wurde, trifft er den Nagel auf den Kopf.

SEBASTIAN VETTEL: Der beste Tag des viermaligen Weltmeisters in Dschidda war der Medientag. Am Donnerstag trug Vettel ein Kartrennen mit acht saudi-arabischen Frauen aus. Ein positives Signal in einem Land, in dem immer noch einiges im Argen liegt, nicht nur was Gleichberechtigung angeht. In seinem Aston Martin war Vettel aber auf verlorenem Posten. Der grüne Rennwagen und der Hochgeschwindigkeitsstadtkurs an der Corniche fanden nie zusammen. Im Rennen musste Vettel deswegen viel riskieren auf einer Strecke, auf der Überholmanöver kaum möglich sind. Mit Yuki Tsunoda und seinem alten Kumpel Kimi Räikkönen kollidierte er. Das Ziel erreichte er nicht mehr - es hätte ohnehin nicht für Punkte gereicht. 

MICK SCHUMACHER: Mit seinem Unfall in Runde zehn setzte der Haas-Pilot die unglaubliche Dynamik in diesem bis dahin unspektakulären Rennen in Gang. Schumacher nahm den Fehler für sein Ausscheiden auf sich. Sein Haas ist schwer zu beherrschen, ganz klar. Doch es ist nicht das erste Mal, dass er auf einem Stadtkurs nicht das Ziel erreicht und erheblichen materiellen Schaden für sein kleines Team anrichtet. Stichwort: Monaco.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Da war kein Champagner dabei, das hat keinen Spaß gemacht." (Verstappen bei Sky auf die Frage, warum er die Siegerehrung unmittelbar nach der Pokalübergabe verlassen hat)


© 2024 Seven.One Entertainment Group