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Formel 1

Ende des Nummer-1-Status: Sebastian Vettel muss sich bei Ferrari neu erfinden

  • Aktualisiert: 23.12.2019
  • 21:05 Uhr
  • ran.de / Lukas Hiegle
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© imago
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Sebastian Vettel verliert bei Ferrari offiziell seinen Status als Nummer 1. Noch dazu wird Vettels Teamkollege Charles Leclerc das Ferrari-Gesicht der Zukunft. Auf Vettel warten ungewisse Zeiten.

München/Maranello - Die weihnachtliche Bescherung dürfte bei Sebastian Vettel keine Freudensprünge auslösen, zumindest auf beruflicher Ebene.

Nach einem für ihn und seinen Rennstall Ferrari unbefriedigenden Jahr hat die Scuderia reagiert und dem viermaligen Weltmeister offiziell den Status als Nummer 1-Fahrer im Team entzogen.

Beim Auftaktrennen am 15. März 2020 in Melbourne werden beide Piloten unter den selben Bedingungen starten, kündigte Ferrari-Boss Mattia Binotto an. "Wenn wir nach Australien kommen, können sie frei fahren und es wird keine Nummer eins geben", sagte der Italiener.

Vor einem Jahr hatte der offizielle Anführer noch Vettel geheißen. Diese Änderung verlor Vettel im Laufe der vergangenen Saison, parallel dazu erarbeitete sich Leclerc den Aufstieg.

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Vettel und Ferrari: Keine Traum-Ehe

In seinem fünften Jahr beim Rennstall aus Maranello erlebte Vettel eine mehr als durchwachsene Saison. Lediglich Platz fünf in der Fahrerwertung ist zudem die schlechteste Platzierung seit er in Maranello unter Vertrag steht. Nur ein Saisonsieg und insgesamt neun Podestplätze bei 21 Rennen - zu wenig für die Ansprüche des 32-Jährigen

Und seines Rennstalls.

Als die Roten aus Maranello 2014 die Verpflichtung von Vettel verkündeten, erhofften sich Fans und Verantwortliche, die Erfolgsgeschichte - wie sie einst Michael Schumacher bei Ferrari hatte - fortschreiben zu können.

Fünf Jahre später lässt sich klar sagen: Die Zusammenarbeit brachte bisher für beide Seiten nicht den gewünschten Erfolg. Statt Traum-Ehe nur noch ein abgekühltes Arbeitsverhältnis.

Warten auf einen WM-Titel

Vettel steht nach wie vor bei vier WM-Titeln, die Scuderia wartet weiter auf den Gewinn einer Fahrer- oder Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Die letzten Erfolge stammen noch aus den Zeiten von Kimi Räikkönen aus der Saison 2007 bzw. 2008. 

Zuletzt kamen immer wieder Gerüchte auf, dass Red Bull-Pilot Max Verstappen aber auch Weltmeister Lewis Hamilton die Nachfolge für den Cockpit-Platz Vettels antreten könnten.

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Medien: Ferrari will Leclerc langfristig an sich binden
News

Ferrari verlängert mit Leclerc bis 2024

Formel-1-Traditionsrennstall Ferrari setzt in den nächsten alles auf die Karte Charles Leclerc.

  • 07.01.2020
  • 16:02 Uhr

Ausbleibende Erfolge und der aufstrebende, junge Leclerc an seiner Seite setzten dem 32-Jährigen ebenfalls erheblich zu. Der Heppenheimer machte einfache Fehler, die untypisch für den sonst so coolen Vettel sind. 

Innerhalb nur einer Saison brachte Leclerc nach seinem Wechsel von Alfa Romeo den zementierten Superstar-Bonus seines Teamkollegen mit starken Leistungen erst ins Wanken und schließlich zu Fall. Mit dem vierten Platz in der WM-Wertung landete der junge Monegasse einen Platz vor seinem Teamkollegen, holte mit sieben Pole Positions die meisten im Fahrerfeld und gewann auch ein Rennen mehr als Vettel, darunter das so wichtige Heimrennen in Monza.

Hierarchie brachte Scuderia in Nöte

"Als wir in die Saison gestartet sind, war die Situation eine andere", verteidigte Ferrari-Chef Binotto die Entscheidung, vor der Saison 2019 auf Vettel als Nummer 1 zu setzen. "Wir hatten einen Rookie und einen erfahrenen Fahrer im Team."

Doch im Laufe der Saison gerieten die Italiener durch die festgelegte Team-Hierarchie immer wieder in taktische Nöte.

Sinnbildlich dafür stand das Rennen in Russland, als die Crew Vettel beim Start an Leclerc vorbeilotste und sich der Heppenheimer anschließend weigerte, die versprochene Position zurückzugeben. "Das war nicht einfach, genau wie China, wo wir die Positionen getauscht haben - auch das war vermutlich nicht die richtige Wahl", gestand Binotto Fehler ein.

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Leclerc wird das Ferrari-Gesicht der Zukunft

Den Super-Gau erlebten die Roten im vorletzten Rennen in Brasilien, als sich Vettel und Leclerc gegenseitig aus dem Rennen schossen. Patzer, die Binotto mit der neuen Hierarchie künftig vermeiden möchte.

"Wir können im nächsten Jahr stärker sein", erklärte der 50 Jahre alte Teamchef. "Die Wahrnehmung von außen täuscht. Sie reden miteinander, sie tauschen Informationen aus, sie sind offen", versuchte Binotto, die öffentliche Wahrnehmung zwischen den beiden Teamkollegen zu entkräften.

Um Platzhirsch Mercedes in Zukunft ernsthaft Paroli zu bieten, setzen die Roten aus Maranello künftig voll auf die Karte Leclerc. Denn zeitgleich mit der Verkündung, keine klare Nummer 1 zu haben, verkündete Ferrari die langfristige Vertragsverlängerung mit Leclerc bis 2024.

"Mit jedem Rennen in diesem Jahr wurde unser Wunsch immer deutlicher, den Vertrag mit Charles zu verlängern", erklärte der Teamchef.

Ein Wunsch, den die Italiener bei Vettel derzeit offenbar nicht verspüren.

Zwar führte Binotto weitere aus, dass sie "gemeinsam viele neue Kapitel schreiben werden", Vettels Vertrag läuft allerdings Ende 2020 aus - Tendenz und Zukunft unklar!

Die neuesten Entwicklungen in Maranello sprechen aber für ein anderes Kapitel in Vettels Vita.

Lukas Hiegle

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