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Saison 2022

Mercedes: Der Anfang vom Ende einer Ära? - Silberpfeile hinken in der Formel 1 nur noch hinterher

  • Aktualisiert: 28.03.2022
  • 14:53 Uhr
  • ran.de
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© imago

Mercedes hat offensichtliche Probleme mit seinem Rennwagen und kann zurzeit nicht mit den anderen Top-Teams mithalten. Sollten diese Mängel nicht schnellstmöglich behoben werden, könnte Luis Hamilton seine achte Weltmeisterschaft schon früh in der Saison abschreiben müssen und die Silberpfeile stünden vor dem Ende einer Ära.

München - Bei den Wintertestfahrten der Formel 1 in Barcelona und Bahrain gab es noch große Spekulationen darüber, ob die tiefstapelnden Aussagen von Mercedes bezüglich der Stärke des Rennwagens ernst zu nehmen sind oder nur reine Taktikspielchen, wie man es aus der Vergangenheit bereits kannte.

"Gerade denke ich nicht, dass wir im Rennen um Siege sind", sagte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton im Rahmen der Testfahrten in Bahrain.

Zwar sind Fans und Experten ein gewisses Understatement vor der Saison bei Mercedes gewohnt, doch in den Aussagen schien tatsächlich auch ein gutes Stück Wahrheit zu stecken.

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Mercedes-Bedenken bewahrheiten sich

Spätestens nach dem zweiten Rennen der Saison steht fest, dass Toto Wolff, Hamilton und Co. mit den Aussagen nicht im Unrecht waren. Ganz im Gegenteil: Ihre Bedenken waren angesichts der Leistungen in den ersten beiden Rennen absolut gerechtfertigt.

Zwar gab es für Hamilton beim Saison-Auftakt in Bahrain noch ein Happy-End, da am Ende Platz drei heraussprang, doch von den Rundenzeiten her blieb der Mercedes-Pilot deutlich hinter den Erwartungen und vor allem der letztjährigen Ergebnisse zurück.

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Toto Wolff zeigt sich schwer enttäuscht
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Mercedes hadert nach Quali-Debakel: "Nicht akzeptabel"

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  • 11:19 Uhr

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Hamilton und Russell hinter Erwartungen

Zumal Hamilton überhaupt erst durch die beiden Ausfälle der Red Bull von Sergio Perez und Max Verstappen nach vorne gespült wurde. Mit einem Podiumsplatz hatte während des Rennens eigentlich keiner mehr beim deutschen Rennstall gerechnet.

Eine Woche später folgte dann in Dschidda die große Ernüchterung. Weder George Russell noch Hamilton landeten unter den Top-Drei. Der junge Neuling holte zwar mit einem ordentlichen fünften Platz noch zehn Punkte für die Fahrerwertung, bei Hamilton jedoch sah das alles ganz anders aus.

74 Sekunden Rückstand auf Verstappen

Lediglich einen Punkt kassierte der Serien-Weltmeister durch den zehnten Platz, der am Ende mit rund 74 Sekunden Rückstand auf Gewinner Verstappen heraussprang. In Saudi-Arabien musste sich der Brite mit zunehmender Renndauer sogar Haas-Pilot Kevin Magnussen geschlagen geben. "Ich konnte am Ende nicht mit dem Haas mithalten", erklärte der ernüchterte Hamilton fast schon ratlos.

Hamilton war so enttäuscht und wahrscheinlich auch überrascht zugeich, dass er am Ende des Rennens sein Team über Funk sogar verwirrt fragte: "Gibt es für Rang zehn überhaupt einen Punkt?"

Dabei hatten die Mercedes-Beteiligten schon vor Wochen angekündigt, dass das Auto diverse Probleme offenbart und noch an einigen Stellschrauben gedreht werden müsse. Viel verändert hat sich am Wagen allerdings bis jetzt noch nicht - zumindest nichts, was für den Zuschauer oder in den Rennergebnissen ersichtlich ist.

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Wolff: "Überall Defizite"

Der dritte Platz in Bahrain war ein Zufallsprodukt - die enttäuschende Leistung in Saudi-Arabien hingegen mit Ansage. "Wir haben das Auto nicht da, wo wir es haben wollen", monierte Mercedes-Teamchef Wolff nach dem Rennen und fügte hinzu: "Wir haben überall Defizite."

Aussagen, die sich sehr mit denen ähneln, die schon vor Wochen bei den Testfahrten geäußert wurden. Nun ist auch klar, dass das Auto innerhalb dieser kurzen Zeit nicht komplett überarbeitet und alle Fehler behoben werden können. Allerdings fragt man sich dennoch, warum Mercedes momentan von der Pace her nicht mithalten kann.

Mercedes verpokert sich

Denn von Ferrari und Red Bull sind die Silberpfeile zurzeit meilenweit entfernt. Auch Russell hatte über eine halbe Minute Rückstand auf Verstappen. In Dschidda pokerte Mercedes bereits im Qualifying beim Konzept des Wagens - und verpokerte sich gnadenlos.

"Bei Lewis haben wir ein Experiment versucht, das ins Auge gegangen ist. Das hätten wir uns sparen können", sagte Wolff bei "Sky".

Das Auto, mit dem Hamilton erstmals wieder seit 2017 bereits in Q1 ausschied, sei demnach "unfahrbar" gewesen. Die Optimierungen der Mechaniker über Nacht halfen dann auch kaum mehr etwas, denn die Ergebnisse waren aus Sicht des deutschen Teams enttäuschend.

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Welche Rolle spielt Mercedes in der WM?

Dass zwischen Ferrari und Red Bull - oder genauer: Charles Leclerc und Max Verstappen - ein neuer Zweikampf entstanden ist, kann man bereits nach Rennen zwei erkennen, doch ist Mercedes schon jetzt gänzlich aus der Angelegenheit außen vor?

Die Ergebnisse in den ersten beiden Rennen deuten zumindest daraufhin, dass es eine mögliche Wachablösung an der Formel-1-Spitze geben könnte. Denn in der aktuellen Verfassung, in denen sich die Mercedes-Boliden befinden, ist keiner der beiden britischen Piloten in der Lage, um die WM mitzufahren.

Auch wenn erst zwei von ingesamt 23 Rennen absolviert sind, sollte Mercedes zusehen, die offensichtlich schwerwiegenden Probleme in den Griff zu bekommen. Ansonsten könnte sich Rekord-Weltmeister Hamilton schon früh in der Saison den nächsten WM-Titel abschminken und bei Mercedes das Ende einer erfolgreichen Ära einläuten.

Max Bruns

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