Anzeige
Saisonfinale in Abu Dhabi

Formel 1: Max Verstappen ist Weltmeister - die harte Schule des Vaters

  • Aktualisiert: 12.12.2021
  • 15:48 Uhr
  • SID
Article Image Media
© imago images/HochZwei

Max Verstappen ist zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister. Sein Vater Jos hat die Grundlage dafür gelegt, denn Verstappen ging durch eine harte Schule. So ließ der Vater ihn schon mal an einer Autobahnraststätte stehen.

Abu Dhabi - Max Verstappen hat nicht wie Michael Schumacher die abgefahrenen Reifen seiner Kart-Konkurrenten aus der Mülltonne geholt, er musste auch nicht wie Lewis Hamilton in einem Mini-Apartment auf einem Ausziehsofa schlafen - ein Zuckerschlecken war die Jugend des neuen Formel-1-Weltmeisters allerdings keineswegs.

Sein Vater Jos, 107-maliger Grand-Prix-Teilnehmer und Schumacher-Teamkollege bei Benetton, erkannte früh das enorme Talent seines Sohnes. Und "Jos the Boss" schliff das Juwel mit aller Härte.

Anzeige
Anzeige

Max Verstappen: "Ich wollte immer nur gewinnen"

Die Woche des jungen Max war zweigeteilt. Schule von Montag bis Freitagmittag, danach ging es mit dem Bus quer durch Europa zu Kartrennen. "Wir sind nicht auf die Strecke gegangen, um hinterherzufahren. Ich wollte immer nur gewinnen, gewinnen, gewinnen. Das habe ich von ihm auch verlangt", erinnerte sich Verstappen senior bei Sport1.

Einmal war er gar so wütend auf seinen Sohn, dass er diesen an einer Autobahnraststätte stehen ließ. "Ich wollte ihn spüren lassen, dass das nicht gut ist, wenn er so weiterfährt", erklärte Verstappen.

Ein Rabenvater sei er dennoch nicht gewesen: "Ich wusste, dass meine Frau hinter mir fährt und ihn mitnimmt."

Ohne Zweifel ist Max Verstappen ein Fahrer, der unter Druck wächst und nie klein beigibt. Als Teenager fuhr er seine Konkurrenten in den Nachwuchsserien in Grund und Boden. Er war gerade 17 Jahre alt und besaß noch nicht mal den Führerschein, da machte Red Bull ihn 2015 beim Junior-Team Toro Rosso zum jüngsten Formel-1-Fahrer der Geschichte.

Der unerschrockene Niederländer machte schnell auf sich aufmerksam, Verstappen brach in der Königsklasse fast alle Altersrekorde. So wurde er im Mai 2016 in einem ersten Rennen für Red Bull mit 18 Jahren und 228 Tagen zum bis heute jüngsten Rennsieger der Formel 1.

Nicht wenige glauben, Verstappen wäre auch der jüngste Weltmeister geworden, wenn ihm Red Bull früher einen titelreifen Wagen hingestellt hätte - oder er den Avancen von Mercedes erlegen wäre. So aber muss der 24-Jährige in diesem Ranking Sebastian Vettel die Meriten überlassen, der bei seinem ersten Titelgewinn 2010 lediglich 23 Jahre und 134 Tage auf dem Buckel hatte.

Anzeige
Anzeige

Selbstvertrauen so groß wie das Talent

Verstappen wird es einerlei sein. Das Selbstvertrauen des Niederländers, der König Willem-Alexander zu seinen unzähligen Fans zählen darf, ist mindestens so groß wie sein Talent. "Zehn dominante Jahre für mich" wünschte er sich 2017 in einem Interview, "der Rest ist nicht so wichtig."

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Kimi Räikkönen hört auf: Die Karriere des "Iceman"

Karriere in Bildern: Räikkönen-Ausfall zum F1-Abschied

Die Formel-1-Saison 2021 ist die letzte in der Karriere von Kimi Räikkönnen. Eine legendäre Laufbahn geht zu Ende. ran blickt zurück.

  • Galerie
  • 12.12.2021
  • 15:09 Uhr

Etwa jedes siebte seiner bislang 141 Rennen hat Verstappen gewonnen, der wenig schmeichelhafte Beiname "Crashstappen" ist abgelegt. Verstappen fährt mit der Reife von sieben Formel-1-Jahren immer noch beinhart, im aufreibenden Generationenduell mit dem siebenmaligen Champion Lewis Hamilton (36) ging er oft an die Grenze oder ein Stück darüber hinaus, doch Dreher oder Abflüge sieht man kaum noch von ihm.

Verstappen stehen noch einige goldene Jahre bevor, auch wenn in George Russell, Lando Norris oder Charles Leclerc weitere hochtalentierte Fahrer seiner Altersklasse ein gesteigertes Interesse haben, dies zu verhindern.

Verstappen lebt für seinen Sport

Max Emilian Verstappen, am 30. September 1997 in eine Rennfahrerfamilie hineingeboren, lebt für seinen Sport. Aus seinem Privatleben erfährt man wenig, außer dass die brasilianische Weltmeistertochter Kelly Piquet derzeit die Frau an seiner Seite ist. In seiner Wahlheimat Monaco arbeitet Verstappen leidenschaftlich an seiner Fitness. Ohne Lenkrad hält er es nicht lange aus: Bereits vor der Corona-Zwangspause Anfang 2020 hat er das Sim-Racing für sich entdeckt.

Viele kleine Bausteine ergeben bei Verstappen ein Gesamtbild. Vater Jos meint nicht ohne Stolz, den Grundstein gelegt zu haben: "Max sollte nicht auf der Geraden mit Windschatten überholen, sondern in der Kurve, wo es schwieriger ist. Davon profitiert er bis heute."

Du willst die wichtigsten Motorsport-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.