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Timo Glock im ran-Interview vor dem F1-Start

Formel 1: Timo Glock über das Hülkenberg-Aus, Vettel-Zukunft und mit einer Saison-Prognose

  • Aktualisiert: 07.03.2020
  • 17:46 Uhr
  • ran.de / Mike Stiefelhagen
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© Getty / Imago
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Der ehemalige F1-Pilot Timo Glock beschreibt im dreiteiligen ran-Interview, warum das Hülkenberg-Aus Sinn ergibt, weshalb er sich eine Vettel-Zukunft bei McLaren vorstellen kann und wen er als potenzielle Überraschung der Saison sieht.

München - Die Formel 1 steht vor ihrem Saison-Start am 15. März in Melbourne, Australien. Bei den Testfahrten sorgt Mercedes vorab mit einer revolutionären Idee für Aufsehen, Sebastian Vettel deutet einen eventuellen Ferrari-Abschied an und Lewis Hamilton jagt Rekorde von Michael Schumacher.

Die DTM gibt es ab 25. April wieder live in SAT.1 und auf ran.de!

Passend dazu gibt der ehemalige F1-Fahrer und aktuelle DTM-Pilot Timo Glock im zweiten der drei Interviewteile mit ran.de seine Saison-Prognose ab, spricht über das Hülkenberg-Aus und wie womöglich die Zukunft von Vettel aussehen könnte.

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Sebastian Vettel

Die Verträge der Fahrer: 14 Stück laufen aus!

Für Sebastian Vettel ist nach 2020 Schluss bei Ferrari. ran.de zeigt die Cockpits der kommenden Saison und die Vertragsdauer der Fahrer.

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  • 13.05.2020
  • 10:39 Uhr

Teil 2/3 des Glock-Interviews mit ran.de: Prognose zur kommenden F1-Saison

ran.de: Dann lassen Sie uns jetzt sportlich werden. Die F1 geht in die letzte Saison, bevor es 2021 zu vielen Regeländerungen kommt - Lewis Hamilton spricht von der "besten Saison aller Zeiten", die uns bevorsteht - sind Sie ähnlich zuversichtlich?

Timo Glock: Auf Mercedes bezogen vielleicht. Sie wirken wieder so, als hätten sie ein sehr, sehr gutes Paket. Sie haben einen guten Job gemacht und können in Melbourne dominant in die Saison starten.

ran.de: Ein wichtiger Faktor könnte das DAS-System (Dual Axis Steering) sein, welches Mercedes überraschend einführte. Dabei kann der Fahrer das Lenkrad durch Zieh- und Drückbewegungen schieben, um die Radspur zu verändern. Sehen Sie das als großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, welche dieses System (noch) nicht nutzt?

Glock: Ich bin sehr gespannt, wie es sich auswirkt und wie oft es in den Rennen dann auch zum Einsatz kommt. Die Idee ist definitiv revolutionär! Die anderen Teams spielen das Thema ja etwas runter und glauben, es würde keinen großen Vorteil bringen. Ich bin mir da nicht so sicher, da ich Mercedes so einschätze, dass wenn sie sowas schon bei den Testfahrten anbringen, dass es dann auch einen merkbaren Effekt haben wird. Dabei geht es um den Widerstand auf den Geraden und die Möglichkeit, die Reifentemperatur besser zu kontrollieren. Dadurch gewinnt das Auto auf der Geraden ein paar km/h, aber der viel größere Vorteil ist, den Reifen besser schonen zu können. Ich bin mir sicher, die anderen Teams werden da genau hinschauen.

ran.de: Stichwort "andere Teams". Ferrari wird die Saison ohne echte Nummer eins in der Fahrerkonstellation beginnen. Sebastian Vettel und Charles Leclerc sollen ebenbürtig behandelt werden. Richtig so?

Glock: Charles Leclerc hat klar gezeigt, wie gut er ist. Daher hat er es verdient, mit Vettel auf einer Stufe zu stehen. Wenn Sebastian aber wieder das richtige Auto hat, also eins, das ihm liegt und gefällt, dann bin ich mir sicher, dass er zurückschlagen wird. Vergangene Saison fühlte er sich im Ferrari einfach nicht wohl. Wenn Vettel sich mit dem neuen Ferrari wohl fühlen wird, wird es für Leclerc deutlich schwerer.

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Timo Glock über Ferrarigate
News

Glock exklusiv: "Ferrari gehört bei Betrug disqualifiziert"

Im dreiteiligen ran-Interview mit Timo Glock spricht der ehemalige Formel-1-Fahrer im ersten Teil über mögliche Konsequenzen für die Scuderia Ferrari bei der Bestätigung eines Betrugs. Neben einer Disqualifikation fordert der DTM-Pilot auch einen Rauswurf.

  • 06.03.2020
  • 21:13 Uhr

ran.de: Vettel sprach zuletzt über einen möglichen Abschied bei Ferrari. Deutete mit einem Schumacher-Vergleich sogar einen Mercedes-Wechsel an, welcher diesen Schritt gegangen ist. Für Sie ein mögliches Szenario? 

Glock: Ich denke, bei diesem Gedankenspiel wird es auch darauf ankommen, was im Hintergrund alles geschieht und wie die Ferrari-Betrugsgeschichte ausgeht. Eventuell zieht Vettel auch daraus seine Konsequenzen. Ich könnte mir vorstellen, dass das für ihn ein Grund sein könnte zu sagen: "das war es jetzt hier".

ran.de: Welches Team käme für Vettel als Alternative in Frage?

Glock: Vielleicht McLaren. Mit Andreas Seidl haben sie einen deutschen Teamchef unter dem es zuletzt nur nach oben ging. Die Konstellation kann ich mir gut vorstellen, er hätte bestimmt gerne einen erfahrenen deutschen Fahrer im Team. Mercedes ist auch eine Variante, ob für Valtteri Bottas oder gar Lewis Hamilton weiß nur Toto Wolff. Bei Red Bull scheint die Tür definitiv zu.

ran.de: Vettel ist zumindest der letzte verbliebene deutsche Fahrer in der Formel 1, da Renault Nico Hülkenberg mit dem Franzosen Esteban Ocon ersetzte und Hülkenberg kein neues Cockpit fand. Nachvollziehbare Entscheidung?

Glock: Aus deutscher Sicht sehr schade. Aus Team-Sicht ergibt der Austausch schon Sinn, als französischer Automobilhersteller kann ich die Entscheidung verstehen.

ran.de: Abgesehen von der Nationalität, den Sponsoren und allem Abseitigen: ist Ocon denn für Sie der bessere Rennfahrer, als Hülkenberg?

Glock: Da muss man dieses Jahr abwarten. Ocon hat bei Force India damals einen guten Job gemacht. Ob er wirklich besser ist als Hülkenberg, bleibt abzuwarten. Ich bin gespannt, wie er sich auch neben einem Fahrer wie Daniel Ricciardo macht, den ich auf einem deutlich höheren Level als Teamkollegen sehe, als damals bei Force India Sergio Perez. Neben Ricciardo wird man ein besseres Bild bekommen, wie gut Ocon wirklich ist.

ran.de: Hülkenberg steht jetzt ohne F1-Cockpit da. Halten Sie ein F1-Comeback für möglich?

Glock: Wenn ein Fahrer einmal raus ist, ist ein Comeback immer schwierig. Weil es rücken immer viele junge Fahrer nach, aber auch Fahrer, die durch Sponsoren viel Budget mitbringen. Da wird es für einen erfahrenen Mann schwer zurückzukommen.

ran.de: Michael Schumacher ist mit sieben Weltmeisterschaften der erfolgreichste Fahrer der F1-Geschichte. Lewis Hamilton steht aktuell bei sechs Titeln und jagt auch diverse andere Rekorde des Deutschen. Der ehemalige Teamkollege von Schumacher, Eddie Irvine, behauptete zuletzt, Hamilton sei auch der komplettere, bessere Fahrer. Teilen Sie diese Meinung?

Glock: Das würde ich nie so sagen. Ich finde, es können nur Fahrer verglichen wären, die in der gleichen Ära fahren. Ich würde auch nie einen Schumacher mit einem Juan Manuel Fangio vergleichen, der fünf Titel hat, aber eben in den 50ern fuhr. Wer weiß, was ein Schumacher mit den Autos von heute anstellen würde. Ich vergleiche nur Fahrer, die in einer ähnlichen Ära, dem gleichen Reglement und eigentlich auch gleichen Auto saßen.

ran.de: Wer ist denn neben Hamilton Titelfavorit? Oder gewinnt der Brite für Sie klar?

Glock: Es gibt schon noch andere Fahrer, die üblichen Verdächtigen eben. Max Verstappen wird mit Red Bull Racing ein Thema sein, je nach Ausgang der aktuellen Geschichte auch die beiden Ferraris und bei Bottas bin ich gespannt, ob er seinen Ankündigungen über dem Winter gerecht wird und Hamilton attackieren kann. Er wollte ja einiges ändern.

ran.de: Ihre Prognose. Welcher Fahrer wird dieses Jahr im Feld mit seinen Leistungen positiv am meisten überraschen?

Glock: Esteban Ocon. Er ist wieder neu dabei und hungrig. Ihm traue ich das zu.

ran.de: Und andersherum: wer wird den Erwartungen am wenigsten gerecht?

Glock: Es wird paar kritische Situationen geben. Zum Beispiel bei Mercedes mit Bottas und bei Red Bull mit Alexander Albon. Denn die beiden müssen unbedingt performen und stehen unter Druck. Denn sonst sind sie in einer kritischen Lage, was ihren Vertrag angeht.

Das Interview führte Mike Stiefelhagen

Teil I: Lesen sie hier im ersten Teil des ran-Interviews: Timo Glock über den "Ferrarigate" - Glock fordert nachträgliche Ferrari-Disqualifikation und einen Rauswurf, sollte wirklich betrogen worden sein.

Teil III: Lesen sie hier im dritten Teil des ran-Interviews: Timo Glock vor dem DTM-Saisonstart - wie ist sein Verhältnis zu Kubica, wie sieht sein Saisonziel aus und wen wünscht er sich mal als DTM-Fahrer? 

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