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Kritik an Mintzlaff

Formel 1 - Helmut Marko: Seit Mateschitz' Tod fehlt bei Red Bull Vision und Emotion

  • Aktualisiert: 16.03.2023
  • 14:46 Uhr
  • Motorsport-Total
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© LAT
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Motorsportkonsulent Helmut Marko bedauert, dass Red Bull seit dem Tod von Konzernchef Dietrich Mateschitz Vision und Emotion abhandengekommen sind

Laut Helmut Marko fehlt bei Red Bull seit dem Ableben von Konzernchef Dietrich Mateschitz rund um das Formel-1-Programm des Energydrink-Herstellers nicht nur menschlich eine große Persönlichkeit, sondern auch eine starke Persönlichkeit mit Visionen und Emotionen.

Der 79-jährige Österreicher ist bei Red Bull Motorsportkonsulent und hat in dieser Funktion den Aufbau zuerst des Red-Bull-Juniorteams und später des Formel-1-Programms mit den beiden Teams Red Bull Racing und AlphaTauri koordiniert. Immer in enger Abstimmung mit seinem langjährigen Weggefährten und Freund Mateschitz.

Mateschitz ist im Oktober 2022 verstorben. Sein Nachfolger als CEO der Red Bull GmbH ist Oliver Mintzlaff, ein ehemaliger Fußballmanager. Den habe Marko, sagt er im Interview mit 'Speedweek', seither "zweimal getroffen. Er bekam Einblicke. Wie weit er auf unsere Ideen eingehen wird, wird man sehen. Red Bull Racing war immer sehr unabhängig."

Unter Mintzlaff habe sich Markos Kontakt zur Konzernspitze verändert: "Es ist nicht mehr so, dass ich nach jedem Training und Rennen telefonisch berichte. Das direkte, persönliche und freundschaftliche Verhältnis ist nicht mehr da. Didi war ein Visionär, hatte Emotionen. Das sehe ich jetzt nicht mehr."

Die 'Speedweek' ist eine Motorsport-Fachpublikation aus dem Red-Bull-Konzern, die daher oftmals als Haus- und Hofmedium von Red Bull in der Formel 1 bezeichnet wird. Dass Marko ausgerechnet dort berichtet, Visionen und Emotionen seien mit Mateschitz verloren gegangen, kommt für viele Beobachter der Branche überraschend.

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Wie lang macht Marko (79) seinen Job noch?

Wie lang Marko noch in seiner - mit Mateschitz stets auf Handschlagbasis vereinbarten - Rolle als Motorsportkonsulent weitermachen wird, das lässt er in dem Interview offen: "Ich bin ein freier Mensch. Ich kann jederzeit aufhören, wenn es mich nicht mehr freut. Mal abwarten, wie die Zukunft wird", sagt er.

Sowohl Marko als auch Teamchef Christian Horner haben in der Vergangenheit stets betont, dass es eine von Red Bulls großen Stärken war, dass mit Mateschitz kurze Entscheidungswege gegangen werden konnten. Brauchte man etwa zusätzliches Budget für eine wichtige Entwicklung, war das meistens mit einem Anruf beim Chef geklärt. Das könnte unter Mintzlaff anders werden.

Marko macht jedenfalls kein Geheimnis draus, dass er Mateschitz vermisst. Sein steirischer Landsmann sei "eine außerordentliche Persönlichkeit" gewesen, sagt er in einem aktuellen Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Mateschitz war, so Marko, "mit seinem unglaublichen Wissen, nicht nur wirtschaftlich, sondern in allen Bereichen, und auch in der Formel 1, eine große Stütze", und er habe Red Bull in der Formel 1 "vor allem mit seinem visionären Gedankengut wahnsinnig viel geholfen".

"Er fehlt natürlich sehr. Aber das Leben muss weitergehen. Es ist eine neue Geschäftsführung installiert, die ein klares Bekenntnis zur Formel 1 abgegeben hat. Es ist jammerschade. Uns persönlich trifft es, wenn solche Persönlichkeiten uns verlassen. Aber es muss weitergehen. Und derzeit läuft es Gott sei Dank sehr im Sinne von Mateschitz, wie wir derzeit performen."


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