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Dortmunder Glücksgriff

BVB: Emre Can als Leitwolf, Sprachrohr und heimlicher Sieggarant

  • Aktualisiert: 08.06.2020
  • 00:07 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago Groothuis/Witters/Pool

Im Winter hat sich Borussia Dortmund mit Emre Can verstärkt. Gegen Hertha BSC bringt er seine zahlreichen Qualitäten zusammen auf den Platz. Der Mittelfeldmann wird immer wichtiger.

Dortmund - Borussia Dortmund ist ein Glücksgriff gelungen - und das gleich auf mehreren Ebenen.

Nein, die Rede ist nicht von Super-Knipser Erling Haaland, sondern von Emre Can. Eine Million Euro nahmen die Schwarz-Gelben im Winter in die Hand, um Can von Juventus Turin bis zum Saisonende auszuleihen. Nur wenig später legte der BVB 25 Millionen Euro drauf und verpflichtete den defensiven Allrounder fest.

Denn bereits nach wenigen Momenten auf dem Rasen war zu sehen, dass Can der Mannschaft gut tut. Und das nicht nur mit seinen spielerischen Qualitäten, sondern auch als "Aggressive Leader" - ein Begriff den der frühere niederländische Nationalspieler Mark van Bommel prägte - und als "Sprachrohr" abseits des Platzes.

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Can glänzt gegen Hertha BSC auf ungewohnter Position

Gegen Hertha BSC zeigte er all diese Qualitäten und fügte noch eine hinzu, die nicht konstant von ihm erwartet wird - das Toreschießen. Nach Vorlage von Julian Brandt schloss er platziert ins rechte Eck ab, beileibe kein Traumtor, wie bei seinem BVB-Debüt gegen Leverkusen, aber eminent wichtig im Kampf um Rang zwei nach den Patzern der Konkurrenz zuvor.

Seine üblichen Fertigkeiten brachte er zudem mit ein - sogar auf ungewohnter Position. Nach der Gelbsperre von Mats Hummels lief Can im Zentrum der Dreierabwehrkette des BVB auf und nicht wie üblich im defensiven Mittelfeld.

Doch auch eine Reihe weiter hinten zeigen die Zahlen, dass Can überzeugen konnte. Siebenmal klärte er den Ball als "letzter Mann" und dreimal fing er Hertha-Zuspiele ab - beides die Topwerte beim BVB. Auch seine acht Balleroberungen können sich sehen lassen, war doch nur Axel Witsel mit zwölf Eroberungen besser.

Doch auch offensiv legte Can gegen die "Alte Dame" aus der Hauptstadt ein starkes Spiel hin, davon zeugen eine Passquote von 95,2 Prozent und zwei Abschlüsse. Nur Offensivkünstler Jadon Sancho hatte einen mehr als Can.

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Deadline Day, BuLi, 1600

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Can wäscht Sancho öffentlich den Kopf

Apropos Sancho: Der Engländer war für einen unerlaubten Frisörbesuch mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro belegt worden und kritisierte die Strafe von Seiten der DFL als "Witz". Can fand deutliche Worte für das Handeln seines jungen Teamkollegen: "In solchen Sachen muss er einfach etwas schlauer sein. Das darf er sich in Zukunft nicht mehr leisten, solche Fehler zu machen."

Und weiter: "Wir wissen, dass er in manchen Dingen disziplinierter sein muss. Das weiß er aber auch. Ich glaube nicht, dass er das extra macht, um einen Skandal zu machen. Vielleicht ist es ihm nicht bewusst, vielleicht vertraut er in manchen Dingen zu viel anderen Menschen."

Da war wieder das "Sprachrohr" Can, der sich auch nicht scheut, unangenehme Dinge aus- und anzusprechen. Nicht jedem dürfte dies immer passen, doch letztlich möchte Can seine Kollegen zur besten Leistung bringen.

So ist auch seine Aussage bei "Sky" nach dem Hertha-Spiel zu deuten: "Man muss aber auch ehrlich sein, dass manchen Spielern aktuell ohne die Fans etwas die Spannung fehlt. Heute war es vielleicht so ein Spiel."

Doch nicht mit Can!

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Dortmunds heimlicher Sieggarant

Und so ist der deutsche Nationalspieler sogar ein heimlicher Sieggarant, denn von sechs Spielen mit Can in der BVB-Startelf gewannen die Borussen fünf. Lediglich gegen Bayer Leverkusen setzte es eine Niederlage.

Bei der Pleite gegen die Bayern war Can unter der Woche angeschlagen und konnte nur in Halbzeit zwei spielen - ohne dabei im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Andernfalls könnte die Meisterschaft unter Umständen noch offen sein.

Allerdings läuft Cans Vertrag noch bis 2024. Genügend Zeit für den Dortmunder Glücksgriff, sich auch mit Trophäen für seine Fähigkeiten zu belohnen.

Das Gewinner-Gen trägt Can spätestens seit seiner Zeit bei Italiens Serienmeister Juventus Turin ohnehin tief in sich drin.

Markus Bosch

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