Formel 1
Red Bull Racing - Christian Horner warnt: Saisonfinale ohne Top-Teams
- Aktualisiert: 23.05.2022
- 21:37 Uhr
- Tobias Wiltschek
Wegen der steigenden Inflation fordert Red Bull die Erhöhung der Budget-Obergrenze und malt ein Schreckensszenario an die Wand. Der Alpine-Chef kontert süffisant.
München - Die letzten Saisonrennen der Formel 1 ohne Red Bull, Mercedes und Ferrari?
Dieses Schreckensszenario malte Christian Horner nach dem Grand-Prix von Spanien an die Wand.
Der Grund: Viele Rennställe würden in dieser Saison nach Meinung des Red-Bull-Teamchefs wegen der hohen Inflation nicht unter der Budget-Grenze von 131 Millionen Euro bleiben können.
"Wahrscheinlich würden etwa sieben Teams die letzten vier Rennen verpassen, um dieses Jahr innerhalb der Obergrenze zu bleiben", warnte der Brite.
Budget-Grenze: Horner nimmt FIA in die Pflicht
Dieses Schicksal werde also nicht nur die absoluten Spitzenteams ereilen, sondern auch die Mittelklasse-Rennställe, sagte Horner und nahm den Weltverband in die Pflicht.
Die FIA habe eine "Sorgfaltspflicht" gegenüber den Teams, erklärte der 48-Jährige und wiederholte die Forderungen, die Red-Bull-Berater Helmut Marko bereits am Sonntag im "ORF" erhoben hatte.
"Die Transportkosten sind teilweise um 60 Prozent gestiegen, Materialkosten sind immens gestiegen. Pandemie und der Krieg waren Ereignisse, die nicht vorhersehbar waren, und diese Inflationsraten sind ja nicht normal", sagte Marko.
Infolgedessen würden sich über das Jahr hinweg weder Red Bull, Ferrari noch Mercedes innerhalb des "Cost Caps" bewegen können, so Marko. Deshalb sei eine "Inflationsabgeltung notwendig".
Dieser Forderung schloss sich laut "BBC" auch McLaren an.
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Vier Teams gegen Erhöhung des Budgets
Es gibt aber auch anderslautende Meinungen. Die Teams Alfa Romeo, Alpine, Haas und Williams positionierten sich demnach gegen eine Erhöhung der Budget-Obergrenze.
Die würde nur dafür sorgen, dass das Ungleichgewicht zwischen armen und reichen Rennställen noch weiter wachse, argumentierte Alpine-Boss Otmar Szafnauer und verweis auf die eigene Strategie.
"Wir haben unsere Budgets früh festgelegt, wir haben ein bisschen die Teuerung vorweggenommen. Die Inflation hat uns nicht einfach so überrollt", sagte der US-Amerikaner. Und was dem Sechsten des derzeitigen Team-Rankings gelinge, könnten die Top-Teams auch, fuhr er fort.
Horners Warnung, die letzten vier Rennen in den USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi könnten ohne die Haute-Volee der Königsklasse stattfinden, quittierte Szafnauer mit einem Lächeln. "Das wird uns in der WM nach vorne bringen. Das begrüße ich", sagte er und fragte in Richtung Red Bull: "Sollten wir damit planen oder war das nur ein Witz?"
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