Formel 1
Rote-Flaggen-Chaos im Qualifying und Training in Zandvoort: "So sollte Formel 1 sein"
- Aktualisiert: 04.09.2021
- 22:45 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Das Formel-1-Wochenende in Zaandvort bietet bereits vor dem Rennen einiges an Chaos und Unterbrechungen, bei dem die Rote Flagge sehr oft zu sehen ist. Dennoch äußern sich einige Fahrer sehr positiv.
Zandvoort - Blau, weiß und rot sind die Farben der niederländischen Landesflagge. Doch an der Strecke in Zandvoort dominierte vor allem die Farbe Orange, in die sich der Großteil der tausenden Fans an der Strecke hüllte.
Auf der Strecke aber dominierte die Farbe Rot das Geschehen. Insgesamt sechs Mal wurden bislang rote Flaggen gezeigt, die zum sofortigen Abbruch der laufenden Session führen. Der Auslöser: Immer wieder flogen Fahrer auf dem hügeligen Auf-und-Ab-Kurs von der Strecke und krachten in die Reifenstapel. Glücklicherweise verletzte sich dabei niemand, doch für die Mechaniker gab es an den ersten beiden Tagen bereits eine Menge Arbeitsstunden, um die Boliden ihrer Fahrer wieder fahrbereit zu bekommen.
Im Qualifying erwischte es dann im zweiten Abschnitt Williams-Pilot Nicholas Latifi, der von der Strecke abflog. Mit schwerwiegenden Folgen, denn Q2 wurde danach nicht mehr fortgesetzt. Leidtragender war unter anderem McLaren-Pilot Lando Norris, der beim Rennen am Sonntag nur von Rang 13 ins Rennen gehen wird.
Vettel scheitert in Q1: "Waren irgendwie nicht schnell genug"
Noch schwerer wird es für Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel, den bereits im ersten Qualifying-Abschnitt das Aus ereilte. Der Heppenheimer war, bei seinem zweiten Versuch, eine schnelle Rundenzeit zu setzen von den beiden Haas-Boliden mit Nikita Mazepin und Mick Schumacher ausgebremst worden. Der Russe und der Deutsche waren sich nicht einig, wer denn nun Vorfahrt habe, Leidtragender war Vettel.
"Wir waren irgendwie nicht schnell genug", räumte der 34-Jährige bei "Sky" allerdings ein: "Man kann nicht wirklich überholen hier. Wir probieren morgen was aus und schauen, wo wir dann stehen."
Überholen wird auf dem engen und winkligen Kurs in den Dünen von Zandvoort allerdings sehr schwer, sodass Vettel auf einen ähnlich chaotischen Verlauf hoffen muss, wie an den ersten beiden Tagen. Die Voraussetzungen dafür stehen aber gut, glaubt man den Fahrern, die nach 36 Jahren Pause wieder auf dem Kurs in den Niederlanden zu Gast sind.
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Sainz schwärmt: "Genau so sollte die Formel 1 sein"
"Ich denke, es könnte auch morgen in dieser Hinsicht eine Menge Action geben, einige Safety-Cars und so weiter. Daher müssen wir aufmerksam sein", sagte Routinier Fernando Alonso bei "Dazn". Mindestens bemerkenswert ist auch die Aussage von Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der im dritten freien Training ebenfalls abflog. "Wenn du nur ein paar Zentimeter von der Linie abkommst, hast du weniger Grip, weil dort ein bisschen Sand liegt. Ich habe den Scheitelpunkt in der Runde vielleicht um 20 Zentimeter verpasst. Und man kann sehen, dass ich etwas Staub aufwirble. Das ist meiner Meinung nach genug, um auf dieser Strecke einen Unfall zu haben", sagte der Spanier.
Sainz ergänzte: "Das macht die Sache hier so anspruchsvoll und für einen Fahrer so unterhaltsam. Denn du weißt, es können Fehler passieren. Im Qualifying haben wir genau das gesehen: Fehler von Fahrern. Ich würde sagen, abgesehen von Monaco und Baku stellt Zandvoort die fahrerisch größte Herausforderung dar in diesem Jahr." Selbst bei seinem Unfall habe es sich so angefühlt, als "hätte ich den Crash verdient".
Sainz' eindeutiges Fazit: "Genau so sollte die Formel 1 sein." Wohl selten hat man einen Teil der Fahrer so ehrfürchtig über einen Kurs, den sie nicht aus dem Effeff kennen, reden hören.
Bleibt nur noch die Frage, ob am Sonntagnachmittag auch die Farbe rot auf der Strecke in Zandvoort dominierend ist. Denn bei allem Spektakel, die Sicherheit der Fahrer muss einfach an erster Stelle stehen. Aber ein Highlight ist die Strecke von Zandvoort schon jetzt, obwohl noch keine einzige Rennrunde gefahren wurde.
Markus Bosch
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