220 Stunden im Rennsattel verbracht
Tour de France: Alternativer Tour-Star Morton erreicht Paris und sammelt Spenden
- Aktualisiert: 13.07.2021
- 18:52 Uhr
- SID
Der Australier Lachlan Morton hat seine alternative Tour de France erfolgreich abgeschlossen. Der Radprofi brachte die 5510 Kilometer lange Strecke in 220 Fahrstunden hinter sich und sammelte 420.000 Euro an Spenden.
Paris - Der Australier Lachlan Morton hat seine alternative Tour de France erfolgreich abgeschlossen. Nach 18 Tagen, 5510 Kilometern, über 65.000 Höhenmetern und 220 Stunden im Sattel erreichte der 29-Jährige in den frühen Morgenstunden die Champs-Elysees in Paris - fünf Tage vor dem regulären Tour-Finale. Mit der Aktion sammelte Morton zudem Spenden in Höhe von über 420.000 Euro für die Hilfsorganisation World Bicycle Relief.
Der Profi vom Team EF Education Nippo fuhr als Hommage an die Anfangstage des organisierten Radsports die Tour als ganzes nach. Alleine, ohne Hotels, mit Gepäck am Rad, als sein eigener Mechaniker, ohne Ruhetage, ohne Transfers. Auf seiner Schlussetappe bewältigte er 576 km am Stück.
"Reinste Form, um Radsport zu erleben"
"Mit sich selbst und wenig zufrieden zu sein, ist ein großartiges Gefühl", sagte Morton, der bereits quer durch Australien oder die Rocky Mountains gefahren ist: "Es scheint mir die reinste Form, Radsport zu erleben."
Nachdem er das Ziel erreicht hatte, ließ im Kreise von Bekannten die Champagner-Korken knallen. Lob gab es von seinem Teamchef Jonathan Vaughters, der twitterte: "Das ist eine unvorstellbare Leistung. So unvorstellbar unbequem. Aber Lachy hat sich in einer Art und Weise gewehrt, wie es wohl nur wenige getan hätten. Schlaf gut, mein Freund. Chapeau.
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Morton will an Anfänge der Tour erinnern
Vor seinem eigenen Grand Depart zweieinhalb Wochen zuvor hatte Morton davon gesprochen, vor ihm liege eine Hommage an die Anfangsjahre des Straßenradsports - die erste Tour de France wurde 1903 ausgetragen.
"Damals ging es dem Tour-Direktor im Grunde darum, dass es nur ein Fahrer ins Ziel schafft. Es war ein völlig anderer Sport - total inspirierend", erinnerte der nimmermüde Pedaleur vor seiner großen Herausforderung: "Es war eine aufregende Zeit. An die will ich erinnern und eine Idee vermitteln, wie eine Tour durch Frankreich aussehen kann."
Täglich legte er 300 Kilometer zurück, manchmal auch mehr als 400. Nicht selten fuhr er bis in die Nacht hinein - ganz so wie seine Vorbilder vor mehr als 100 Jahren.