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Gesichter Olympias: Sebastian Brendel - Der traurige Kanu-König

  • Aktualisiert: 07.08.2021
  • 11:55 Uhr
  • SID
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© AFPSIDLUIS ACOSTA

Der Traum vom historischen dritten Canadier-Gold in Folge war für Sebastian Brendel früh geplatzt, Rang sieben im Halbfinale beendete alle Hoffnungen.

Tokio (SID) - Nach dem vielleicht letzten Rennen auf seiner geliebten Olympia-Bühne suchte Sebastian Brendel Schutz unter einem Regenschirm. Ein Wolkenbruch entlud sich über dem Sea Forest Waterway, doch der Kanu-König blieb tapfer und gab bereitwillig Auskunft. Über den verkorksten Tag in Tokio vor allem, aber auch über seine Zukunft.

"Ich hoffe, dass ich den Sport noch ein bisschen machen kann. Ob es bis Paris reicht, weiß ich noch nicht", sagte der 33-Jährige. Nicht auszudenken, dass der zweite Platz im B-Finale sein Abschied von Olympia gewesen sein soll. Es wäre eines ganz Großen seines Sports unwürdig.

Der Traum vom historischen dritten Canadier-Gold in Folge war früh geplatzt, Rang sieben im Halbfinale beendete alle Hoffnungen. "Ich habe mir das A-Finale vom Ufer aus ansehen müssen und einige Tränen nach der verpassten Qualifikation verdrückt", schrieb der Routinier bei Instagram. Im B-Finale gab er trotzdem noch einmal alles: "Ich wollte meiner Familie und allen nochmal zeigen, dass ich kämpfe".

Immerhin: Im Zweier hatte Brendel an der Seite von Tim Hecker Bronze geholt, mit leeren Taschen fährt er also nicht zurück nach Potsdam. "Ich bin sehr stolz auf die Bronzemedaille, aber unterm Strich ist das enttäuschend. Es hat leider nicht geklappt", sagte Brendel.

Kleiner Trost: Gold ging an den Brasilianer Isaquias Queiroz dos Santos, der seinen Sohn einst nach seinem großen Vorbild "Sebastian" benannt hatte. "Ich freue mich riesig für ihn. Er hat es wirklich verdient", sagte Brendel. Er selbst wird nun erst einmal mit der Familie in Urlaub fahren. Irgendwo hin, wo es keinen Regen gibt.

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