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Rugby Six Nations live auf P7 MAXX und ran.de

Rugby Six Nations: Was ist los mit Vize-Weltmeister England?

  • Aktualisiert: 08.02.2020
  • 15:12 Uhr
  • ran.de / Simon Jung
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© 2020 Getty Images
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England, nach dem Finaleinzug bei der WM in Japan eigentlich Favorit der Six Nations 2020, steckt nach dem 17:24 gegen Frankreich in der Krise. Was ist los beim Vize-Weltmeister? Eine Analyse von ranRugby-Experte Simon Jung.

München - Nach dem zweiten Platz bei der WM in Japan 2019 galt England als großer Favorit auf den Titel bei den Six Nations 2020. Nach dem ersten Spieltag und der 17:24-Niederlage in Frankreich sieht die Rugby-Welt auf der Insel aber ganz anders aus.

Die Engländer waren in allen Aspekten des Spiels die schlechtere Mannschaft. Im Angriff fehlte es an Durchschlagskraft, in der Verteidigung an Disziplin. Frankreich dagegen zeigte Spielspaß, eine harte Verteidigung und ein äußerst gutes Kickspiel im Regen von Paris.

Das englische Comeback kam zwar, aber es kam zu spät. Und ohne Jonny May, der quasi aus dem Nichts zwei Versuche erzielte, wäre das Ergebnis noch viel deutlicher ausgefallen. Die Klatsche hat drei aktuelle Probleme bei den Engländern vor der kommenden Partie gegen Schottland (am Samstag ab 15:00 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) offenbart.

Eine Analyse von ranRugby-Experte Simon Jung.

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Die angeknackste Psyche

Es ist nicht leicht, eine Niederlage im WM-Finale wegzustecken. Die meisten Spieler des aktuellen Kaders verloren vor gerade einmal drei Monaten das wichtigste Spiel ihrer Karriere. Davon erholt man sich nicht einfach so.

Den Spielern war auf dem Rasen des Stade de France die gleiche Ratlosigkeit anzusehen wie im November im WM-Finale gegen Südafrika. Die gewohnte Siegermentalität: Fehlanzeige. England braucht ein Erfolgserlebnis - und zwar schnell.

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Die Sturheit des Trainers

Eddie Jones ist einer der besten Rugby-Coaches der Welt und auch der richtige Mann für diese englische Mannschaft. Er ist allerdings ein richtiger Sturkopf, der sich von nichts und niemandem umstimmen lässt. Ben Youngs ist seit Jahren seine unumstrittene Nummer 9, obwohl er sich seit 2018 in einem Formtief befindet. Gegen Frankreich verpasste er zwei entscheidende Tackles, die beide zum Gegenversuch führten.

Englands Star-Achter Billy Vunipola verletzte sich kurz vor den Six Nations - und Jones holte keinen positionsgetreuen Ersatz a la Alex Dombrandt, Sam Simmonds oder Nathan Hughes. Stattdessen lässt er lieber Tom Curry auf einer für ihn ungewohnten Position spielen.

Jones' blindes Vertrauen in seine altvertrauten Spieler gibt diesen zwar Halt und Selbstbewusstsein, aber es birgt auch Risiken, vor allem, wenn es nicht so läuft. So wie im Moment.

Der fehlende Plan B

England hat ein recht simples Spielsystem. Sie versuchen erst mit ihren großen, schweren Ballträgern über die Vorteilslinie zu kommen und so "Front Foot Ball" zu kreieren, mit dem die Spielmacher Ford und Farrell die Bälle schnell in den Raum spielen können.

Doch was ist, wenn der Gegner stärker ist (wie Südafrika im WM-Finale)? Was ist, wenn die designierten Ballträger Vunipola und Tuilagi ausfallen (wie gegen Frankreich)? Die Engländer haben unter Jones immer wieder gezeigt, dass sie nicht dazu in der Lage sind, ihren Plan im laufenden Spiel umzustellen. Diese Eindimensionalität macht sie ausrechen- und damit verwundbar.

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Neue Formation gegen Schottland

Englands Probleme sind kein Geheimnis und müssen von Eddie Jones und Co. angegangen werden. Allerdings kann das Ergebnis in Frankreich auch etwas täuschen, denn Heimvorteil ist entscheidend bei den Six Nations. Am ersten Wochenende gewannen alle drei Heimteams - und England spielt zu Hause noch gegen Wales und Irland, die größten Kontrahenten im engen Rennen um den Turniersieg. Vielleicht entpuppt sich ja der Defensivbonuspunkt am Ende der Partie in Paris noch als entscheidend für die Endabrechnung.

Für das Spiel gegen Schottland (am Samstag ab 14:50 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) nahm Jones ein paar entscheidende Wechsel vor: Ben Youngs büßt seinen Platz in der Startformation ein, statt seiner trägt Willi Heinz das Trikot mit der Nummer 9.

Im Sturm kehren mit Mako Vunipola und George Kruis zwei extrem wichtige Stützen der letzten Jahre in Englands erste 15 zurück. Beide sind gut darin, die Bälle nicht nur hart nach vorne zu tragen, sondern ab und an auch einen Pass kurz vor dem Kontakt zu spielen.

Die Aufstellung lässt hoffen, dass England gegen Schottland ein deutlich schnelleres und offeneres Angriffsspiel zeigen wird als gegen Frankreich. Dann kann auch der Weg aus der Krise gelingen.

Simon Jung

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