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Fantastische Football-Party im Volksparkstadion: Die ELF muss diesen Schwung mitnehmen - ein Kommentar
- Aktualisiert: 06.07.2023
- 10:05 Uhr
- ran.de
Die European League of Football (ELF) fährt schon am zweiten Spieltag der noch jungen, dritten Saison groß auf. Im Hamburger Volkspark wird ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. Die Liga befindet sich auf einem guten Weg, den es nun konsequent(er) zu verfolgen gilt. Ein Kommentar.
Von Tobias Hlusiak
Das Spiel wirkte fast ein wenig nebensächlich, als plötzlich eine Jubelwelle durch das Stadion fuhr. Auf der Anzeigetafel standen fünf Ziffern: 32.500. Es war die Zuschauerzahl.
Niemals zuvor hatte eine derart große Menschenmenge ein Spiel der noch jungen ELF live im Stadion verfolgt. Rekord! Kein Wunder also, dass man sich nun selbst feierte.
Überhaupt mutete die ganze Veranstaltung, die am Sonntagnachmittag im Hamburger Volksparkstadion - dort wo sonst der HSV spielt - stattfand, nicht zwingend wie ein Meisterschaftsspiel an. Man konnte eher den Eindruck gewinnen, auf einer riesengroßen, geschlechter- und altersübergreifenden Sportparty zu sein. Und das im absolut positiven Sinne.
Mega-Event im Volksparkstadion
Friedlich, ausgelassen und vom fantastischen Wetter beseelt genossen die Fans das Spektakel rund um das Aufeinandertreffen der gastgebenden Sea Devils aus Hamburg und Rhein Fire aus Düsseldorf, das die Gäste am Ende relativ ungefährdet mit 27:22 gewannen.
Es war ein Nachmittag, der der Liga gut tun dürfte. Die Aufmerksamkeit, die solche Ausnahmespiele generieren, ist überlebenswichtig für das ehrgeizige Projekt, das in seiner dritten Saison seit der Gründung mittlerweile beachtenswerte 17 Franchises vereint.
Von "Werbung für den Sport" sprach Sea-Devils-Boss Max Paatz. Sein Tight End Jean-Claude Madin Cerezo schwärmte: "Das war eine geile Atmosphäre, danke an alle Fans."
Einziger Wermutstropfen - wenn man ihn denn tatsächlich so nennen will - ist der Blick in die Realität. Denn natürlich sind Spiele vor über 30.000 Zuschauern in den größten Arenen des Landes nicht Alltag in der noch jungen Liga. Können sie auch gar nicht. Niemand erwartet das.
Der Schwung muss mit in den Alltag
Die Vereine sind darauf (noch) gar nicht ausgelegt. Viele Sea-Devils-Mitarbeiter beispielsweise schufteten in Überstunden oder nahmen Urlaub vom eigentlichen Job, um am Gelingen des großen Tages mitzuwirken.
Der Alltag ist - für den Standort Hamburg - das Stadion Hoheluft. 8.000 Fans finden hier bei voller Auslastung Platz. Hier spielen die Sea Devils in zwei Wochen gegen Berlin Thunder. Alltag sind aber auch Spiele vor noch deutlich geringerer Kulisse.
Und gerade deshalb wird und sollte die Liga immer wieder durch große Events den Scheinwerfer auf das eigene Produkt lenken, um neue Fans zu gewinnen. Der Schwung aus dem Volksparkstadion muss mitgenommen werden.
Wenn nur ein kleiner Teil der 32.500 wiederkommt, ist die Rechnung bereits aufgegangen. Dann trägt die große Party Früchte.
Die weitere Professionalisierung der Strukturen innerhalb der Liga und Franchises kommt dann von ganz allein.