Aaron Rodgers vor Rückkehr im Dezember: Die schnellsten Comebacks der Sportwelt nach Verletzungen
Schnellste Comebacks der Sportgeschichte
Jets-Quarterback Aaron Rodgers erlitt in Woche 1 der NFL-Saison 2023 einen Achillessehnenriss, rund dreieinhalb Monate später soll der viermalige MVP angeblich wieder auf dem Feld stehen. Schafft er das, würde er die normale Ausfallzeit um vier bis fünf Monate unterbieten. ran zeigt eine Auswahl der schnellsten Comebacks nach Verletzungen und Unfällen aus der Sportwelt.
Aaron Rodgers (American Football)
Rodgers zog sich seine Verletzung am 12. September 2023 zu, laut US-Medienberichten will der Jets-Quarterback am 24. Dezember gegen die Washington Commanders wieder auflaufen - vorausgesetzt, sein Team befindet sich noch im Playoff-Rennen und er fühlt sich komplett gesund.
Aaron Rodgers (American Football)
Laut "Fox Sports" ist der Einstieg ins Mannschaftstraining sogar schon für den 2. Dezember, also nicht mal drei Monate nach seiner Verletzung, geplant. Bei der Behandlung setzt Rodgers auf eine ungewöhnliche Methode, seine Sehne ließ er mittels der nicht ganz risikofreien Speedbridge-Technik stabilisieren.
Karol Bielecki (Handball)
Im Juni 2010 bekam Karol Bielecki bei einem Länderspiel seiner Polen gegen Kroatien den Finger von Josip Valcic in das linke Auge. Hornhaut, Linse und Augapfel platzten, Netz- und Lederhaut wurden stark beschädigt. Auch zwei Operationen konnten das Augenlicht nicht retten, Bielecki war auf der einen Seite blind.
Karol Bielecki (Handball)
Trotzdem kämpfte sich der Rückraumspieler, der fortan eine Spezialbrille trug und enorm an Techniken zur Wahrnehmung arbeiten musste, zurück. Nur sechs Wochen nach dem Unfall stand er in einem Testspiel wieder für die Rhein-Neckar-Löwen auf der Platte, einen weiteren Monat später gab er Anfang September sein Comeback in der Bundesliga.
Niki Lauda (Formel 1)
Der Crash von Niki Lauda 1976 am Nürburgring gilt als einer der schlimmsten der Formel-1-Geschichte. Er verlor die Kontrolle über seinen Wagen, krachte in die Streckenbegrenzung, zwei weitere Boliden rasten in den Ferrari hinein. Binnen Sekunden fing das Auto Feuer, Lauda konnte letztlich von Arturo Merzario aus den Flammen befreit werden.
Niki Lauda (Formel 1)
Der Österreicher wurde in das Krankenhaus gebracht, lag vier Tage im Koma, erlitt schwerste Verbrennungen an Gesicht und Körper. Noch problematischer waren jedoch die Verletzungen an der Lunge. Doch Lauda gab nicht auf und saß nach nur 42 Tagen beim Monza-GP schon wieder hinterm Steuer. Nur ein Jahr später wurde er Weltmeister.
Amari Rodgers (American Football)
Während seiner College-Zeit bei Clemson zog sich Amari Rodgers einen Kreuzbandriss zu. Im Normalfall beträgt die Ausfallzeit rund neun Monate, Cardinals-Quarterback Kyler Murray feierte jüngst nach rund elf Monaten seine Rückkehr. Rodgers war da wesentlich schneller.
Amari Rodgers (American Football)
Nur etwas mehr als fünf Monate vergingen von März bis September 2019, ehe der derzeitige Free Agent wieder für sein College Pässe fing. 34 Snaps spielte er bei seinem Comeback, sicherte zwei Pässe für sechs Yards und wurde im Draft 2021 in der dritten Runde von den Green Bay Packers ausgewählt.
Sami Khedira (Fußball)
Ein wenig länger als Rodgers brauchte Sami Khedira. Im November 2013 riss er sich in einem Testspiel mit dem DFB-Team gegen Italien das vordere Kreuzband, die Teilnahme an der WM 2014 war in akuter Gefahr.
Sami Khedira (Fußball)
Doch der Mittelfeldspieler stand schon nach fünf Monaten wieder auf dem Trainingsplatz, am 4. Mai saß er bei Real Madrid auf der Bank. Beim Champions-League-Sieg 20 Tage später spielte Khedira 59 Minuten, auch zur WM schaffte er es und kam beim Titelgewinn in fünf von sieben Partien zum Einsatz.
Ewald Lienen (Fußball)
Es ist bis heute eines der brutalsten Fouls der Bundesliga-Geschichte. Bremens Norbert Siegmann ging mit einem hohen Bein gegen den Bielefelder Ewald Lienen in den Zweikampf, erwischte den Flügelspieler voll am Oberschenkel. Mit den Stollen schlitzte er dem Arminen den Oberschenkel auf.
Ewald Lienen (Fußball)
Die Fleischwunde war länger als 20 Zentimeter, die Muskelhülle zu sehen. Lienen sprang im Affekt auf, wollte auf Werder-Coach Otto Rehhagel losgehen. Erst kurz danach wurde er auf der Tartanbahn behandelt, später die Wunde mit rund 20 Stichen genäht. 17 Tage nach dem Vorfall war er wieder im Training, einen knappen Monat später spielte er.
Randy de Puniet (MotoGP)
Beim Sachsenring-GP am 18. Juli 2010 stürzte Honda-Pilot Randy de Puniet und blieb auf der Strecke liegen. Der Finne Mika Kaillo konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und überrollte den Franzosen, der einen doppelten Beinbruch erlitt.
Randy de Puniet (MotoGP)
Den Großen Preis der USA verpasste de Puniet im Anschluss, aber im tschechischen Brünn stieg er wieder auf die Maschine. Zwischen den beiden Rennen lagen nur 30 Tage. Das Comeback kam aber etwas zu früh, eine Operation war aufgrund zu hoher Schmerzen notwendig.
Clint Malarchuk (Eishockey)
Clint Malarchuk, 1989 Goalie der Buffalo Sabres, wurde vom Schlittschuh des gegnerischen Stürmers am Hals getroffen, er verlor rund anderthalb Liter Blut. Ein Betreuer rettete ihm das Leben, indem er seinen Finger in die Wunde drückte. Im Krankenwagen wurde der Kanadier genäht, die Ärzte empfahlen Malarchuk, den Rest der Saison auszusetzen - er stand knapp eine Woche später wieder auf dem Eis.
Clint Malarchuk (Eishockey)
Allerdings verfolgte der Vorfall den Keeper noch länger, er litt unter Depressionen und Zwangsstörungen. 2008 versuchte er sich sogar umzubringen. Derzeit arbeitet er als Goalie Coach bei den Calgary Flames.