Die prominentesten Entlassungen der NFL-Offseason 2017: Guion, Whitehead, Pitta
Letroy Guion (Green Bay Packers)
Die Green Bay Packers haben sich von Letroy Guion getrennt. Wegen der Einnahme leistungssteigernder Substanzen wäre der Nose Tackle für die ersten vier Saisonspiele gesperrt gewesen. Erst im Juni war er von der Polizei unter Einfluss von Rauschmitteln am Steuer eines Autos aufgegriffen worden. Dieser Vorfall soll das Fass zum Überlaufen gebracht haben. In den vergangenen drei Saisons hatte Guion nur vier Spiele verpasst, drei davon wegen einer Sperre durch die NFL. Sein Vertrag in Green Bay wäre noch zwei Jahre gültig gewesen.
Lucky Whitehead (Dallas Cowboys)
Die Dallas Cowboys haben sich von Rodney Darnell Whitehead Jr. - besser bekannt unter seinem Spitznamen Lucky - getrennt. Grund war ein Fauxpas der Polizei in Virginia, die dem Wide Receiver einen Ladendiebstahl zuschrieb. Später räumten die Ordnungshüter ein, dass ein anderer Verdächtiger verhaftet worden war - doch da war die Tür beim "America's Team" für Whitehead bereits geschlossen. Nur zwei Tage nach der Entlassung griffen die New York Jets zu.
Dennis Pitta (Baltimore Ravens)
Die Baltimore Ravens haben sich von Tight End Dennis Pitta getrennt. Fünf Tage nachdem sich der 31-Jährige im Training eine schwere Hüftverletzung zugezogen hat, ziehen die Ravens die Reißleine und verschaffen sich damit rund 2,5 Millionen Dollar zusätzlichen Salary-Cap Space. Pitta, der 2010 von den Ravens gedraftet wurde, droht nun sogar das Karriereende, nachdem er bereits in der Vergangenheit mit mehreren Hüftverletzungen zu kämpfen hatte. In der vergangenen Saison verzeichnete er 86 Catches, kein Tight End hat den Ball öfter gefangen. Seine 729 Receiving Yards waren zudem ein persönlicher Bestwert.
Dion Jordan (Miami Dolphins)
Die Miami Dolphins verzichten in Zukunft auf die Dienste von Dion Jordan. Wie die Franchise bekanntgab, fiel der Defensive End durch eine ärztliche Untersuchung. Jordan wurde von den Dolphins 2013 als Nummer-Drei-Pick verpflichtet, schaffte den Durchbruch danach aber nicht. Insgesamt kam er auf 26 Einsätze, davon aber nur einmal als Starter. Sein "bestes" Jahr war 2014, als er zehn Einsätze verzeichnen konnte und dabei 13 Tackles und einen Sack schaffte. Bei dem 27-Jährigen kam es während seiner Dolphins-Zeit immer wieder zu Problemen mit Doping. Wegen der mehrmaligen Einnahme verbotener Substanzen hatte er die beiden vergangenen Saisons komplett verpasst. Durch die Trennung werden im Salary Cap der Dolphins 3,2 Millionen Dollar frei. Die Seattle Seahawks griffen zu und sicherten sich den Defense-Star.
Robert Griffin III (Cleveland Browns)
Robert Griffin III ist Free Agent! Wie ESPN-Reporter Josina Anderson berichtet, entlassen die Cleveland Browns ihren Quarterback einen Tag bevor sie ihm einen Bonus von 750.000 US-Dollar hätten zahlen müssen. Der 27-Jährige kam in der vergangenen Saison wegen einer Schulterverletzung lediglich auf fünf Einsätze in Cleveland. Dabei warf er für 886 Yards zwei Touchdowns und drei Interceptions. Griffins Entlassung erfolgt einen Tag nach der Verpflichtung von Brock Osweiler. Laut NFL-Insider Ian Rapoport hat Cody Kessler jetzt eine große Chance, Starting-Quarterback zu werden.
Scott McCloughan (Washington Redskins)
Die Washington Redskins feuern fristlos ihren General Manager Scott McCloughan! Im offiziellen Statement nennen sie zu dieser Entscheidung keine Hintergründe. Die "Washington Post" berichtet, der GM soll Alkohol-Probleme haben und erschien in der Kabine des Teams häufiger mal betrunken. Zudem war er angeblich teilweise wochenlang im Amt, ohne wirklich aktiv zu arbeiten. McCloughan wurde bereits 2010 bei den San Francisco 49ers und 2014 bei den Seattle Seahawks entlassen, da er seinen Umgang mit dem Alkohol nicht in den Griff bekam. McCloughan war zwei Jahre lang bei den Redskins tätig.
Jay Cutler (Chicago Bears)
Die Quarterback-Ära von Jay Cutler bei den Chicago Bears ist vorbei. Bears General Manager, Ryan Pace, verkündet Cutlers Entlassung in einem offiziellen Statement. Dabei bedankt sich der GM für den Einsatz und die Professionalität des 33-Jährigen, der acht Jahre lang beim Franchise unter Vertrag stand. Zuvor verpflichtete Chicago QB Mike Glennon, als Ersatz für Cutler. Der langjährige Bears-Passgeber kam kurz vor Start der Pre Season bei den Miami Dolphins unter.
Elvis Dumervil (Baltimore Ravens)
Die Baltimore Ravens haben sich von Defensive End Elvis Dumervil getrennt. Das berichtet der frühere Ravens-Receiver Steve Smith Sr. und bezog sich auf eine seiner Quellen. Dumervil spielt seit 2006 in der NFL, sammelte in zehn Spielzeiten 99 Sacks und forcierte 23 Fumbles. Künftig räumt er in der Defense der San Francisco 49ers auf.
Antoine Bethea (San Francisco 49ers)
Die San Francisco 49ers haben Safety Antoine Bethea auf eigenen Wunsch entlassen. "Antoine ist ein echter Profi und ich empfinde nur Respekt dafür, wie er seine Karriere gestaltet. Wir wollen ihm danken, dass er unser Team als Spieler und Anführer weitergebracht hat", sagte Generel Manager John Lynch gegenüber "ESPN". In seinen zwei Vertragsjahren kam der 32-Jährige auf insgesamt 110 Tackles und fing eine Interception. Durch die Trennung sparen die 49ers Betheas Gehalt von knapp 5,75 Millionen US-Dollar ein. Die Arizona Cardinals haben dagegen Verwendung für Bethea.
Brandon Flowers (L.A. Chargers)
Die L.A. Chargers haben sich von Cornerback Brandon Flowers getrennt. Der 31-Jährige kam in der vergangenen Saison wegen verschiedener Verletzungen nur zu sechs Einsätzen. Neben Flowers wurden auch Offensive Lineman D.J. Fluker und Wide Receiver Stevie Johnson entlassen. Laut "OverTheCap.com" sparen die Chargers dadurch ca. 19 Millionen US-Dollar ein. Kurz vor dem Start der Pre Season gab Flowers sein sofortiges Karriereende bekannt.
Bills entlassen fünf Spieler
Die Bills machen Platz im Kader und sparen dadurch sechs Millionen Dollar Salary-Cap Space. Insgesamt entlässt die Franchise fünf Spieler: Kicker Dan Carpenter, Cornerback Nickell Robey-Coleman, Safety Phillip Thomas, Tight End Gerald Christian und Long Snapper Garrison Sanborn. Während die Entlassung von Carpenter nicht überraschend kommt (der Kicker verpatzte in den vergangenen zwei Saisons elf Extra-Punkte und neun Field Goals), hätten mit dem Cut von Robey-Coleman wohl nur die wenigsten Fans gerechnet. Der Cornerback gilt als solider Slot-Spieler und kam noch vor Start der Pre Season bei den Los Angeles Rams unter.
Sebastian Vollmer (New England Patriots)
Nun ist es offiziell: Die New England Patriots trennen sich nach acht Jahren vom deutschen Offensive Tackle Sebastian Vollmer. Damit reagieren die Patriots auf Vollmers Verletzungsquerelen der letzten Saison. Dort fehlte der 32-Jährige wegen Hüft- und Schulterverletzungen komplett. Da er auf der PUP-Liste stand, verlängerte sich sein eigentlich auslaufender Vertrag automatisch um ein Jahr. Doch nun zogen die Patriots die Reißleine. Wenig später beendete Vollmer seine Karriere. Seine Bilanz bei den Patriots ist beeindruckend ...
Sebastian Vollmer (New England Patriots)
Vollmer wurde im Draft 2009 als 58. Pick (2. Runde) von den Patriots ausgewählt und kommt auf insgesamt 88 Spiele in der Regular Season, 80 davon als Starter. Er bestritt zehn Post-Season-Einsätze, drei davon auf dem Weg zu seinem ersten Super-Bowl-Sieg 2014. Seine produktivste Saison spielte Vollmer 2010, als er als Right Tackle in allen 16 Spielen der Regular Season Starter war.
Brandon Marshall (New York Jets)
Die New York Jets haben Wide Receiver Brandon Marshall entlassen. Der 32-Jährige bat nach Angaben von NFL-Insider Ian Rapoport selbst um eine vorzeitige Vertragsauflösung. Neben Nick Folk, Nick Mangold, und Darrelle Revis ist Marshall der vierte Leistungsträger, den die Jets während der Offseason bereits gecuttet haben. Die "Gang Green" spart durch seine Entlassung über 7 Millionen US-Dollar Cap Space ein. Marshall sammelte in zwei Jahren in New York über 2200 Receiving-Yards und 17 Touchdowns. Er bleibt dem "Big Apple" erhalten, trägt in der Saison 2017 das Trikot der New York Giants.
Darrelle Revis (New York Jets)
Die New York Jets haben sich von Star-Cornerback Darrelle Revis getrennt. Der Move hatte sich angekündigt, nachdem der 31-Jährige zuletzt wegen einer Auseinandersetzung in mehreren Punkten gerichtlich angeklagt wurde. Durch die Entlassung des siebenfachen Pro Bowlers und Super Bowl Champions von 2014, sparen die Jets knapp neun Millionen US-Dollar Cap Space ein.
Jamaal Charles (Kansas City Chiefs)
Die Kansas City Chiefs haben ihren Running Back Jamaal Charles entlassen. Der 30-Jährige spielte seit 2008 im Jersey der Chiefs und ist mit einem Average von 5,5 Yards pro Carry in dieser Statistik der beste Running Back der NFL-Geschichte. Aufgrund einer Knieverletzung kam der ehemalige Drittrunden-Pick in den vergangenen zwei Saisons allerdings nur auf acht Einsätze. Durch seine Entlassung sparen die Chiefs sechs Millionen US-Dollar an Cap Space ein. Nun spielt er für die Denver Broncos.
Andrew Hawkins (Cleveland Browns)
Der Receiver war nur kurzzeitig Free Agent. Nach drei Jahren lösten die Browns den Vertrag mit Andrew Hawkins auf und sparen damit dessen Gehalt von 1,8 Millionen US-Dollar ein. Der Passempfänger selbst äußerte sich in einem Video zur Trennung: "Ich bin nach Cleveland geflogen und habe das Team getroffen. Es war ein hartes Gespräch, aber am Ende des Tages ist es wohl die beste Entscheidung für beide Seiten." Zum Abschied dankte er zudem den Klub-Besitzern und nannte Hue Jackson einen der "besten Coaches im Football". Im Mai unterschrieb er einen Vertrag für eine Saison bei den New England Patriots, verkündete jedoch zwei Monate später sein Karriereende.
Nick Mangold (New York Jets)
Die New York Jets haben sich von Center Nick Mangold getrennt, wie das Team auf ihrer Homepage offiziell bekannt gab. Der 33-Jährige hatte noch einen Vertrag für die kommende Saison. Durch seine Entlassung sparen die Jets etwa neun Millionen Dollar Cap Space ein. Mangold wurde 2006 in der ersten Draft-Runde von der Franchise aus New York ausgewählt und stand in 164 Spielen für die Gang Green auf dem Feld. In elf Spielzeiten wurde er sieben Mal in den Pro Bowl gewählt.
Nick Folk (New York Jets)
Die NFL ist ein knallhartes Geschäft. Das hat nun auch Kicker Nick Folk zu spüren bekommen. Er ist der zweitbeste Scorer der Geschichte der New York Jets (729 Punkte) und der Kicker mit der höchsten Field-Goal-Quote bei über 100 Versuchen der Franchise-Historie (81,3 Prozent). Doch für drei Millionen Dollar mehr Cap Space setzen ihn die Jets nun nach sieben Jahren vor die Tür. "Es ist ein trauriger Tag, aber so läuft das Geschäft", sagte Folk: "Es waren tolle sieben Jahre. Besser hätte es nur mit ein paar Super-Bowl-Siegen sein können." In der Saison 2017 setzen die Tampa Bay Buccaneers auf seine Dienste.
Alterraun Verner (Tampa Bay Buccaneers)
Für Cornerback Alterraun Verner ist die Uhr in Tampa Bay abgelaufen. Nachdem er zu Beginn der Saison 2016 noch Starter war, verdrängte ihn Rookie Vernon Hargreaves im Saisonverlauf. Nun haben ihn die Buccs entlassen. Die Franchise spart durch die Entlassung des 28-Jährigen in diesem Jahr 6,5 Millionen Dollar Salary Cap-Hit, da Verner kein garantiertes Fix-Gehalt mehr zugestanden hätte, sondern sich die Zahlungen aus leistungsbezogenen Prämien zusammengesetzt hätten. Nun spielt er bei den Miami Dolphins.
Victor Cruz (New York Giants)
Es hat sich ausgetanzt! Für Victor Cruz heißt es Abschied nehmen aus dem Big Apple. Nach fünf Jahren ist für den mittlerweile 30 Jahre alten Wide Receiver Schluss bei den New York Giants. Der für seine Salsa-Tänze in der Endzone bekannte Passempfänger fällt dem Rotstift zum Opfer. Cruz hat als Rookie entscheidenden Anteil am Super-Bowl-Gewinn 2011, als er neben einem Touchdown auch für 17 First Downs in den Playoffs sorgt. Die Chicago Bears griffen zu und holten sich den Ballfänger.
Rashad Jennings (New York Giants)
Neben Cruz ist Rashad Jennings das zweite prominente Opfer des Giants-Rotstifts. Mit seiner Entlassung und der von Cruz spart die Truppe aus dem Big Apple satte 10 Millionen Dollar ein. Für Jennings ist die abgelaufene Saison ein wahres Seuchenjahr. 593 Yards in 13 Spielen ist die mickrigste Ausbeute in seinen drei Jahren bei den Giants.
D'Qwell Jackson (Indianapolis Colts)
Nach den verpassten Playoffs starten die Indianapolis Colts unter dem neuen GM Chris Ballard mit den Umbauarbeiten im Kader. Mit Linebacker D'Qwell Jackson stellen die Colts ausgerechnet den Spieler frei, der in den letzten drei Spielzeiten jeweils die meisten Tackles für die Colts erzielt. In der Saison 2016 gelingen dem 33-Jährigen 78 Tackles und ein Sack in zwölf Spielen. Mit der Entlassung schaffen sich die Colts wieder neuen finanziellen Handlungsspielraum. Die Ersparnis durch Jacksons vorzeitigen Abgang ein Jahr vor Vertragsende beträgt laut "OverTheCap.com" 5,5 Millionen Dollar.
James Starks (Green Bay Packers)
Der Running Back spielt in den Planungen der Green Bay Packers keine Rolle mehr und ist somit ab sofort Free Agent. Zahlreiche Verletzungen in der vergangenen Spielzeit machen ihn entbehrlich. 2010 draften die Packers Starks in der sechsten Runde. Gleich in seiner Rookie-Saison holt er auch den Super Bowl nach Wisconsin.
Sam Shields (Green Bay Packers)
Er gilt als einer der Steals auf dem Free-Agent-Markt. 2010 nehmen die Packers den Cornerback unter Vertrag, nachdem ihn die 32 Klubs zuvor beim Draft noch verschmähen. In seiner ersten Saison bei Green Bay holt er auch gleich den Super Bowl und wird 2014 für den Pro Bowl nominiert. Den Großteil der vergangene Saison verpasst er aufgrund einer Gehirnerschütterung. Nun folgt die Entlassung. Und Shields muss sich wieder auf dem Free-Agent-Markt behaupten.
Josh McCown (Cleveland Browns)
Der Quarterback spielte in der NFL bereits für die Arizona Cardinals, Detroit Lions, Oakland Raiders, Miami Dolphins, Carolina Panthers, San Francisco 49ers, Chicago Bears, Tampa Bay Buccaneers und zuletzt eben die Cleveland Browns. Nun geht die Rundreise für den 37-Jährigen weiter. Um in allen Divisionen gespielt zu haben, fehlen ihm noch die NFC East und die AFC South. Seine nächste Station sind allerdings die New York Jets in der AFC East.
Leodis McKelvin (Philadelphia Eagles)
Der Cornerback spielt acht Jahre lang für die Buffalo Bills, ehe er vor der vergangenen Saison 2016 zu den Philadelphia Eagles wechselt. Dort werden McKelvin seine Gehaltskosten von 3,2 Millionen Dollar zum Verhängnis. Nach nur einer Saison ist Schluss. Der 31-Jährige absolviert insgesamt 13 Spiele für die Eagles, verbucht dabei 43 Tackles für sich, dazu 13 verteidigte Pässe und immerhin zwei Interceptions - eine davon trägt er in Woche 12 gegen die Washington Redskins 29 Yards für einen Touchdown in die Endzone.