Gewinner und Verlierer des 7. NFL-Spieltags
Gewinner und Verlierer des 7. Spieltags
Es war wohl der verrückteste Spieltag der diesjährigen NFL-Saison: Zahlreiche Begegnungen wurden in den letzten Sekunden entschieden, teilweise spielten sich völlig kuriose Szenen ab. ran.de präsentiert die Gewinner und Verlierer des 7. Spieltags.
Gewinner: Carson Wentz
Nachdem der Saisonstart der Philadelphia Eagles und Carson Wentz alles andere als nach Plan lief, stehen die Eagles dennoch nach sieben Spieltagen an der Spitze der NFC East. Doch auch gegen die Giants lief fast das gesamte Spiel nicht nach Plan - fünf Minuten vor Schluss lagen die Eagles mit 10:21 zurück. Dann übernahm jedoch Wentz: Mit u.a. einem 59-Yard-Pass sowie einem traumhaften Zuspiel auf Boston Scott drehte Wentz die verloren geglaubte Partie. In einer fast schon historisch schlechten Division ist Wentz mit Abstand der beste Quarterback - und hat damit die besten Karten für eine Playoff-Teilnahme.
Gewinner: Arizona Cardinals
Die Cardinals haben es geschafft: Kyler Murray und Co. bezwangen die ungeschlagenen Seattle Seahawks um Russell Wilson und sind in der NFC West den Seahawks auf den Fersen. Dabei half Kliff Kingsburys Team eine starke Mannschaftsleistung: Murrays Laufspiel war wieder einmal ein wichtiges Element im Cardinals-Spiel, in der Overtime wachte dann auch noch die Defense Arizonas auf. Plötzlich generierten die Cardinals Druck gegen Wilson und erzwangen durch Rookie Isaiah Simmons die spielentscheidende Interception.
Gewinner: Davante Adams
Nachdem Davante Adams' Comeback gegen die Tampa Bay Buccaneers noch ordentlich in die Hose ging, hat der Star-Receiver gegen die Houston Texans jeglichen Rost abgeschüttelt. Adams machte mit der Texans-Secondary was er wollte, Houston versuchte den Receiver regelmäßig in eins gegen eins Situationen zu verteidigen - und scheiterte gnadenlos. Am Ende des Tages stellte Adams mit 196 Receiving-Yards eine persönliche Bestmarke auf. Zudem fing er 13 Bälle und erzielte zwei Touchdowns.
Gewinner: Baker Mayfield
War es das beste Spiel in Baker Mayfields Karriere? Nachdem der Quarterback mit einer Interception unglücklich ins Spiel startete, fing Mayfield im Laufe des Spiels Feuer und konterte immer wieder Führungen der Cincinnati Bengals. Höhepunkt war sein Game-Winning-Drive mit etwas über 60 Sekunden auf der Uhr. Mayfield dirigierte seine Offense bis zur 24-Yard-Linie und fand anschließend Donovan People-Jones mit einem Traumpass zum Sieg. Jetzt muss Mayfield solche Spiele nur noch konstanter liefern.
Gewinner: Justin Herbert
Was für eine Sahne-Performance des Rookies! Justin Herbert hatte mit den Jacksonville Jaguars keine Probleme und führte seine Mannschaft mit 347 Yards und drei Passing-Touchdowns zum Sieg. Doch der Rookie überzeugte nicht nur mit seinem Arm: Herbert erlief zusätzlich 66 Yards und steuerte noch einen Rushing-Touchdown bei. Herbert sah schon in den vergangenen Wochen sehr gut aus - gegen Jacksonville reichte es endlich auch zu seinem ersten NFL-Sieg.
Verlierer: Stephen Gostkowski
Jetzt ist es also doch passiert: Die Tennessee Titans haben gegen die Pittsburgh Steelers ihr erstes Saisonspiel verloren. Dabei gerieten die Titans schnell in Rückstand und lagen zur Halbzeit mit 7:24 zurück. Ryan Tannehill setzte in den zweiten 30 Minuten dank haarsträubender Interceptions von Ben Roethlisberger jedoch zur Aufholjagd an und führte seine Offense Sekunden vor Schluss in Field-Goal-Range, um das Spiel auszugleichen. Kicker Stephen Gostkowski versagten jedoch die Nerven und verschoss aus machbaren 45 Yards. Damit ging die Niederlage letztlich auf seine Kappe. Der Kicker wackelte in dieser Saison schon häufiger und steht insgesamt bei zehn von 16 erfolgreichen Field Goals.
Verlierer: Cam Newton
Was für ein desolater Auftritt der Patriots. Cam Newton kam mit seiner Offense nie in einen Rhythmus und brachte lediglich sechs Punkte auf die Anzeigetafel. Newton warf dabei drei Interceptions und erzielte durch die Luft lediglich ganz schwache 98 Yards. Bill Belichick hatte im dritten Viertel ein Einsehen und degradierte Newton sogar auf die Bank. Newton führte seine Mannschaft in den vergangenen zwei Spielen nur zu einem mageren Touchdown - so könnten die Patriots erstmals seit 2008 die Playoffs verpassen.
Verlierer: Drew Lock
Es war eine der spannendsten Fragen der Offseason: Ist Drew Lock wirklich ein Franchise Quarterback? Nachdem der letztjährige Zweitrunden-Pick seine Mannschaft in fünf Starts zu vier Siegen führte, sahen viele Fans die Denver Broncos als möglichen Geheimfavoriten an. Lock verletzte sich früh in der Saison, doch seine Leistungen aus den vergangenen beiden Wochen deuten darauf hin, dass der Quarterback noch Zeit braucht. Gegen die Kansas City Chiefs lief von Beginn an nicht viel zusammen, Lock unterliefen im Spielverlauf zwei Interceptions und leistete sich in Kombination mit Melvin Gordon wohl den peinlichsten "Flea-Flicker" der NFL-Geschichte.
Verlierer: Dallas Cowboys
Dass es für die Dallas Cowboys ohne Dak Prescott schwierig werden würde, konnte man spätestens nach der 10:38-Niederlage gegen die Arizona Cardinals erahnen. Doch die Art und Weise, wie sich "America's Team" gegen Washington präsentierte, ist besorgniserregend. Dallas wirkte leblos und zeigte zu keinem Moment, dass es selbst an einen Sieg glauben würden. Symptomatisch, dass kein Cowboys-Spieler nach Jon Bostics dreckigem Hit gegen Andy Dalton seinen Quarterback verteidigte. Head Coach Mike McCarthy steht schon nach sieben Wochen heftig in der Kritik. Das Team ist ohne Prescott nicht mehr konkurrenzfähig und hat zudem ein Mentalitätsproblem.
Verlierer: Todd Gurley
Es war die kurioseste Szene des Wochenendes: Die Atlanta Falcons standen mit einer verbleibenden Minute kurz vor der Lions-Endzone und hatten den Sieg eigentlich schon sicher. Detroit hatte keine Timeouts mehr, die Falcons hätten nur die Uhr runterlaufen lassen müssen und per Field Goal das Spiel entscheiden können. Doch statt absichtlich vor der Endzone zu stoppen, lief Todd Gurley zum Touchdown und bescherte den Lions mit einer Minute auf der Uhr eine Chance, das Spiel per Touchdown zu drehen. Es kam, wie es kommen musste: Mit ablaufender Uhr fand Matthew Stafford T.J. Hockensen in der Endzone und fügte den Falcons eine weitere haarsträubende Niederlage zu.