NFL 2022 Week 8: Die Gewinner und Verlierer des Spieltags

Gewinner und Verlierer der NFL in Week 8
Ehemalige XFL-Spieler, die in der NFL auftrumpfen. Starke Running Backs, die teilweise alles können. Aber auch bittere Momente nach krassen Catches und ein ganzer Quarterback-Jahrgang, der enttäuscht: ran.de zeigt die Gewinner und Verlierer der NFL in Week 8.

Gewinner: Ex-XFL-Stars in der NFL
Die Carolina Panthers verlieren in der Overtime mit 34:37 gegen die Atlanta Falcons. Am ehemaligen XFL-Quarterback P.J. Walker lag es nicht. Mit 317 Passing Yards und einer sensationellen Hail Mary zum möglichen Sieg lieferte der frühere QB der Houston Roughnecks ab. Coach Steve Wilks würdigt das und möchte Walker auch gegen die Cincinnati Bengals beginnen lassen, obwohl Baker Mayfield wieder genesen wäre. Ein weiterer ehemaliger XFL-Quarterback überzeugte zudem. Taylor Heinicke steht als Starter der Washington Commanders 2-0 und führt das Team mit einem starken letzten Drive und einem QB-Sneak zum 17:16-Sieg gegen die Indianapolis Colts. Seit 2021 hat Heinicke mehr Comeback-Siege (vier) im vierten Viertel als Patrick Mahomes, Matthew Stafford, Tom Brady oder Russell Wilson (alle drei). Der verletzte Carson Wentz wird nicht vermisst.

Gewinner: Running-Back-Power
Unfassbar, wie diese fünf Running Backs abgerissen haben. Derrick Henry erzielte gegen die Houston Texans seinen 75. Touchdown und ist damit der Spieler mit den meisten TDs für die Tennessee Titans. Es ist zudem das vierte Mal in Folge, dass Henry mehr als 200 Rushing Yards und zwei TDs gegen die Texans erzielt - Rekord. Und er ist jetzt mit 1116 Yards der Spieler in der Historie, mit den meisten Rushing Yards gegen die Texans. Alvin Kamara fängt zwei und erläuft einen Touchdown und besiegt für die New Orleans Saints so die Las Vegas Raiders fast im Alleingang. Tony Pollard verdrängt Ezekiel Elliott bei den Dallas Cowboys als Nummer-eins-Running-Back immer mehr und erzielt ebenfalls drei Touchdowns. D'Onta Foreman ersetzt Christian McCaffrey bei den Carolina Panthers trotz Pleite sensationell und kommt auf drei TDs und 118 Yards. Jener CMC, welcher einen TD wirft, einen erläuft UND einen für die 49ers beim 31-14-Sieg über die Rams fängt. Das gelang zuletzt LaDainian Tomlinson 2005. Legendär!

Gewinner: A.J. Brown
Die Philadelphia Eagles stehen 7-0 - das erste Mal seit 2004. Und das im ersten Eagles-Jahr von Arthur Juan Brown, genannt A.J. Brown. Auch gegen die Pittsburgh Steelers brachte Brown dem Team drei Touchdowns bei 156 Yards. In dieser Saison erreichte Brown bisher 39 Receptions, 659 Receiving Yards und fünf Touchdowns. Zum Vergleich: die Titans, welche er verlassen hat, kommen mit ihrem gesamten Receiver Corps auf 51 Receptions, 658 Receiving Yards und nur einem Touchdown. Keine andere Receiver-Gruppe kommt nach acht Wochen auf schlechtere Werte. 

Gewinner: Bill Belichick
Bailey Zappe? Mac Jones? Bill Belichick! Trotz der Kontroverse um die Quarterback-Position konnte der Head Coach der New England Patriots einen wichtigen 22:17-Sieg über die New York Jets einfahren. Sein 325. Sieg in der NFL! Damit zieht er mit George Halas gleich und ist auf dem zweiten Platz der Coaches mit den meisten Siegen in der NFL-Historie. Auf Platz eins liegt Don Shula mit 347 Siegen.

Gewinner: Seahawks-Rookies
Ja: Geno Smith spielt für die Seattle Seahawks auf der QB-Position außerordentlich gut. Aber was besonders beim Spitzenreiter der NFC West mit einem Record von (5-3) auffällt: Jeder gedraftete Rookie aus diesem Jahr liefert ab und wird auch auf der Pressekonferenz nach dem 27:13-Sieg über die New York Giants von Wide Receiver Tyler Lockett gefeiert: "Es ist erstaunlich, was man erreichen kann, wenn sich niemand darum kümmert, wer die Lorbeeren erntet. Wenn ihr euch unsere Rookies anschaut ... die haben wahrscheinlich bisher keine 500 Worte gesagt, aber nehmen ihren Kopf runter und arbeiten für das Team. Sie hören zu, lernen und sind motiviert. Wir sind alles was wir haben, aber wir sind auch alles was wir brauchen." Die Rookies der Seahawks, die alle exzellent spielen: OT Charles Cross, LB Boye Mafe, RB Kenneth Walker III, OT Abraham Lucas, CB Coby Bryant, CB Tariq Woolen.

Verlierer: D.J. Moore und Eddy Pineiro
Man hätte Wide Receiver D.J. Moore auch zu den Gewinnern packen können, aber sein Spiel verlief so tragisch, dass wir ihn zu den Verlierern packten. Seine Leistung gegen die Falcons war herausragend: 152 Yards und ein Touchdown nach einem Hail Mary-Pass von Walker. Doch nach diesem emotionalen Moment nimmt Moore seinen Helm beim Jubel ab. Das ist verboten. Die NFL-Referees werfen eine Flagge und der zugehörige Extrapunkt-Versuch findet 15 Yards weiter hinten satt. Kicker Eddy Pinheiro verzieht - vielleicht auch deswegen knapp und so geht es in die Overtime. Auch dort verpatzt er ein mögliches Field Goal zum Sieg und wird zum Verlierer des Spieltags, da sein Gegenüber, Falcons-Kicker Younghoe Koo, zum Sieg trifft. Moore schien an der Seitenlinie komplett bedient, auch wenn er mit Walker und ohne Matt Rhule als Coach besser im Spiel eingebunden scheint. Besonders bitter: Ex-NFL-Referee (1998-2007) und CBS Analyst Terry McAuley behauptet, die Flagge gegen Moore war irregulär, da dieser den Helm abnahm, als er außerhalb des Spielfeldes war. Dort dürfte er das. Den Falcons darf es egal sein.

Verlierer: Quarterback-Klasse von 2021
Trevor Lawrence (1st Pick, Jacksonville Jaguars) wirft mit einer Interception - mal wieder - das Spiel gegen die Denver Broncos in London weg. Die letzten Wochen hat Lawrence merklich Probleme. Zach Wilson (2nd Pick, Jets) wirft eine Interception, als er den Ball ins Aus werfen wollte und macht gegen die Patriots viele Fehler, insgesamt 3 INTs. Coach Robert Saleh muss seinen Schützling nach dem Spiel verteidigen. Trey Lance (3rd Pick, San Francisco 49ers) ist mal wieder verletzt. Justin Fields (11th Pick, Chicago Bears) gehört mit seiner Offense zu den schwächsten der Liga, auch wenn der Trend nach oben geht. Peinlich: Als Micah Parsons ein Turnover für die Dallas Cowboys gelang, springt Fields geistesabwesend über den am Boden liegenden Parsons und beendete nicht das Play, sodass die Cowboys zum Defense Touchdown liefen. Mac Jones (15th Pick, Patriots) gewann zwar gegen die Jets, hat aber Rookie Zappe im Nacken und wirkt nicht gefestigt. Davis Mills (67th Pic, Texans) steht mit Houston bei einer Bilanz von 1-5-1 und verlor gegen die Titans mit 10:17. Keine Besserung in Sicht, sodass die ersten Kritiker behaupten: die Quarterback-Klasse 2021 war nicht so gut, wie viele dachten. 

Verlierer: Kyler Murray
Es gibt die Statistik, dass Kyler Murray an Wochenenden, an denen es mehr Erfahrungspunkte im Spiel "Call of Duty" gibt, schlecht für die Cardinals spielt. Der Cardinals-Quarterback wird umso mehr mit dem Meme aufgezogen, seitdem bekannt wurde, dass die Cardinals in seinen Vertrag verankern ließen, dass er eine gewisse Zeit Videostudien über den Gegner absitzen soll. Da er wohl nicht immer konzentriert bei der Sache scheint. Am Wochenende kam das neue Call of Duty "Modern Warfare II" heraus. Die Cardinals verlieren 26:34 gegen die Minnesota Vikings, Murray wirft zwei Interceptions und fumblet einen Ball. Der ehemalige Arizona-Spieler Patrick Peterson spielt dabei für die Vikings stark und jubelt bei einem Turnover so, als ob er mit einem Controller zocken würde, um Murray zu verhöhnen. Das Meme lebt also weiter. 

Verlierer: Offense der Las Vegas Raiders
Head Coach Josh McDaniels ist bei den Raiders weiter in der Kritik. Zwar zeigte die Offense in Ansätzen in den vergangenen Wochen, was sie mit Derek Carr, Josh Jacobs und Davante Adams in der Lage sind zu tun, auch wenn Tight End Darren Waller verletzt fehlt. Aber gegen die New Orleans Saints ließen sie all das vermissen. Null Punkte. Nur 43 Rushing Yards für Jacobs. 101 Passing Yards für Carr bei keinem TD-Pass und einer INT. Adams gelang ein Catch für drei Yards. Beschämend, zumal die Raiders jetzt mit 2-5 das Schlusslicht der AFC West bilden. 

Verlierer: Joe Burrow
Joe Burrow kann einem Leid tun. Nicht nur, dass er gegen die Cleveland Browns wieder 5,5 Sacks einstecken musste. Nun fällt seine Lieblings-Anspielstation Ja'Marr Chase auch noch auf unbestimmte Zeit aus. Im Spiel gegen die Browns fehlte Chase komplett, sodass Head Coach Zac Taylor oft in seinem Play Calling unkreativ wirkte. Keine O-Line und kein Chase bedeutet wohl weitere schmerzhafte Wochen für den 25-jährigen Bengals-QB.