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Giants geben Wide Receiver an Cleveland ab

Cleveland Browns: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Odell-Beckham-Trade

  • Aktualisiert: 13.03.2019
  • 16:44 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago

Dieser Trade stellt die NFL auf den Kopf: Star-Wide-Receiver Odell Beckham Jr. wurde in der vergangenen Nacht von den New York Giants zu den Cleveland Browns getradet. Dieser überraschende Deal lässt viele Fragen offen. ran.de liefert die wichtigsten Antworten zum Blockbuster-Trade.

München/Cleveland - Diese Nachricht erschütterte die NFL: Odell Beckham Jr. wurde von den New York Giants zu den Cleveland Browns getradet. Ein unerwarteter und überaus überraschender Deal. 

ran.de zeigt die wichtigsten Fragen und Antworten zum Blockbuster-Trade:

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War dieser Trade abzusehen?

Überhaupt nicht. Zwar gab es immer wieder Spekulationen, dass die Giants ihren Star-Receiver traden könnten. Allerdings hatte Odell Beckham Jr. erst am 27. August 2018 einen Fünfjahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von 90 Millionen US-Dollar (Quelle: Sportrac) unterschrieben.

Zudem hatte Giants General Manager Dave Gettleman den Trade-Gerüchten bei einer Pressekonferenz am 27. Februar noch widersprochen: "Wir haben ihn nicht bei uns unterschreiben lassen, um ihn zu tauschen." Umso überraschender, dass sich seine Einstellung innerhalb von 13 Tagen verändert hat.

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Was bekommen die Giants für Odell Beckham Jr.?

Die New York Giants bekommen von den Cleveland Browns für den bevorstehenden Draft einen Erstrunden-Pick und einen Drittrunden-Pick sowie den Safety Jabrill Peppers. Peppers wurde 2017 in der ersten Runde von den Browns gedraftet, hat in der vergangenen Saison alle Spiele als Starter bestritten und ist zudem ein Return-Spezialist.

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Was bedeutet der Trade für die New York Giants?

Zunächst einmal verlieren die Giants einen der besten Passempfänger der NFL und einen der populärsten Football-Spieler der Welt. Das sorgt für Unverständnis.

GM Gettleman steht ohnehin in der Kritik. Viele seiner Personalentscheidungen waren rückblickend ein Desaster. Die teuren Verpflichtungen von Tackle Nate Solder, Guard Patrick Omameh oder Running Back Jonathan Stewart hatten sich nicht ausgezahlt. Der Trade von Safety Eli Apple nach New Orleans war nicht nachvollziehbar. Dass Gettleman Anfang des Monats die Möglichkeit verstreichen ließ, den überragenden Safety Landon Collins per Franchise Tag zu binden, erntete ebenfalls Kopfschütteln. Mittlerweile unterschrieb der dreimalige Pro-Bowl-Spieler einen dicken Vertrag in Washington. Und nun auch noch dieser kaum nachvollziehbare Beckham-Trade.

Der Trade ist in finanzieller Hinsicht ein Desaster. Beckham erhielt bei seiner Vertragsunterzeichnung Ende August 2018 einen Signing Bonus von 20 Millionen Dollar. Zudem schlägt er in der Saison 2019 mit einem Cap von 16 Millionen Dollar zu Buche, obwohl er gar nicht für die Giants spielt. In der NFL spricht man von "Dead Money, also "totem Geld". Gettleman scheint der Mannschaft ein komplett neues Gesicht geben zu wollen.

Statistisch allerdings gibt es keinen Zweifel daran, dass die Giants ohne OBJ schwächer sind. In den vergangenen fünf Spielzeiten hatten die Giants mit ihrem Star-Receiver eine Bilanz von 25 Siegen und 34 Niederlagen und erzielten pro Spiel durchschnittlich 22,6 Punkte. Spielte der Star-Receiver nicht, beläuft sich die Bilanz auf 6-15 und nur 18,5 Punkten pro Spiel.  

Inwiefern kann sich der Trade für die Giants trotzdem lohnen?

Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob es mit OBJ einen Zwischenfall gab, der die Giants zu diesem merkwürdigen Trade motiviert hat. Bislang deutet aber nichts darauf hin.

Betrachtet man den Trade sachlich, erhalten die Giants in Safety Jabrill Peppers einen günstigen Ersatz für den abgewanderten Landon Collins – allerdings keinen gleichwertigen.

Hinzu kommen die beiden Picks im bevorstehenden Draft – und zwar für die erste und die dritte Runde. In der ersten Runde sind die Giants nun an Position 6 und 17 an der Reihe. Eine Option wäre, dass sie nun die Nachfolge von Quarterback Eli Manning klären und sich nach oben traden. Dafür anbieten würden sich die San Francisco 49ers, die den 2. Pick halten. Die Giants könnten dann Dwayne Haskins draften, der als großer Quarterback eher in das Beuteschema der Giants passt als der gehypte und deutlich kleiner gewachsene Kyler Murray.

Oder die Giants gehen auf Risiko und hoffen, dass Haskins noch an Position 6 verfügbar ist und nicht von den ebenfalls interessierten Oakland Raiders weggeschnappt wird. Dann könnten die Giants ihren zweiten Erstrunden-Pick nutzen, um andere Baustellen zu schließen – zum Beispiel auf der Position des Wide Receivers.

Netzreaktionen zu OBJ-Trade
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Netzreaktionen: Beckham-Trade schockt das Internet

Odell Beckham Jr. wechselt in einem absoluten Blockbuster-Trade von den New York Giants zu den Cleveland Browns. Der Deal kam aus dem Nichts. Twitter reagiert geschockt. ran.de zeigt die besten Netzreaktionen.

  • 13.03.2019
  • 08:20 Uhr
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Was bedeutet der Trade für Giants-Quarterback Eli Manning?

Der Quarterback geht in sein letztes Vertragsjahr bei den New York Giants, wahrscheinlich sogar in die letzte Saison seiner Karriere. Die Chance auf einen erfolgreichen Karriereausklang ist durch den Beckham-Trade gesunken. Die Zahlen beweisen nämlich: Mit OBJ auf dem Platz ist Manning deutlich effektiver als ohne.

Mit Beckham brachte Manning 64 Prozent seiner Pässe an den Mann, ohne nur 60,2 Prozent. Ohne OBJ ist auch der durchschnittliche Raumgewinn geringer (6,3 statt 7,2 Yards). Zudem wirft Manning prozentual mehr Interceptions (2,5 % statt 2,1 %), wird häufiger gesackt (5,4 % statt 4,8 % ) und hat ein niedrigeres Passer Rating (78,8 statt 91,9).

Das heißt: Manning könnte der große Verlierer dieses Trades sein.  

Was bedeutet der Trade für die Cleveland Browns?

Die Offense der Browns entwickelt sich zu einer Macht. Sie haben mit Odell Beckham Jr. und Jarvis Landry nun eines der besten Wide-Receiver-Duos der NFL – vielleicht sogar das Beste. Von der Qualität sind die beiden vielleicht sogar noch höher einzuschätzen als das Vikings-Duo Adam Thielen und Stefon Diggs.

Zudem haben sie mit Nick Chubb und dem neu verpflichteten Kareem Hunt (auch wenn diesem eine längere Sperre bevorsteht) zwei der besten Running Backs, in Baker Mayfield auch noch den vielversprechendsten Jung-Quarterback der NFL.  

Auch finanziell ist der Trade für die Browns positiv zu bewerten. Den Signing Bonus haben die Giants bereits bezahlt. Die Browns zahlen ihrem neuen Passempfänger für die kommenden fünf Spielzeiten 77 Millionen US-Dollar, 19,5 Millionen US-Dollar davon sind garantiert. Pro Jahr fallen im Schnitt also 15,4 Millionen US-Dollar an. 47 Millionen Dollar sind in den nächst drei Spielzeiten zu bezahlen.

Um das einmal ins Verhältnis zu setzen: Die Kansas City Chiefs zahlen für den längst nicht so effektiven Sammy Watkins für drei Spielzeiten eine Million Dollar mehr. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei Beckham also gut.

Allerdings wächst nun der Erfolgsdruck: Konnten die Browns in den letzten Jahren nur positiv überraschen, wird von ihnen nun mindestens der Playoff-Einzug erwartet.

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Was bedeutet der Trade für OBJ?

Odell Beckham Jr. kann eine mögliche Erfolgsära der Browns mitprägen. Die Chance auf den Super Bowl scheint bei den Browns kurz- und mittelfristig deutlich größer zu sein als bei den Giants. Zudem kommt es für OBJ einem Upgrade gleich, zukünftig von Mayfield anstatt von Manning angeworfen zu werden. Zumal Mayfield ein Spezialist für tiefe Pässe ist. Das wird OBJ entgegenkommen.

Mayfield freut sich jedenfalls über die Verpflichtung von Beckham und postete bei Instagram ein Foto.

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Passt der Superstar in das Mannschaftsgefüge der Cleveland Browns?

Diese Frage lässt sich zwar erst in einigen Monaten beantworten. Es besteht allerdings Grund zur Zuversicht: Jarvis Landy, der in der vergangenen Saison der effektivste Wide Receiver der Browns war, ist ein enger Freund von Beckham. Beide haben zusammen am College für die LSU Tigers gespielt und wechselten 2014 in die NFL. Seitdem haben beide immer wieder den Wunsch geäußert, einmal für das gleiche Team zu spielen. Nun hat sich dieser erfüllt. Eifersüchteleien zwischen den beiden Star-Receivern sind also nicht zu erwarten.

Zumal OBJ trotz seiner Extravaganz nicht als Diva im Stil von Antonio Brown gilt. Sein ehemaliger Mitspieler Geoff Schwartz beschreibt ihn als einen harten Arbeiter, der in der Kabine sehr beliebt ist.

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