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NFL

Cleveland Browns: Jimmy Haslam - der Besitzer, der für Chaos sorgt

  • Aktualisiert: 26.01.2019
  • 15:59 Uhr
  • ran.de / Julian Huter
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© Getty Images

Die Cleveland Browns müssen sich in den letzten Jahren viel Hohn und Spott gefallen lassen. Das liegt vor allem an der sportlichen Krise - und am Führungsstil von Owner Jimmy Haslam. 

München/Cleveland - Eigentlich wollten die führenden Köpfe in der Marketing-Abteilung der Cleveland Browns ihren Mitarbeitern nur zeigen, wie sie auf den Social-Media-Plattformen mit ihren Fans interagieren. Deshalb wurden die verschiedenen Social-Media-Feeds im Büro groß auf eine Wand projiziert.

Eines Tages suchte ein Mitarbeiter nach "#dp" - kurz für "Dawg Pound", der Name jener Sektion im FirstEnergy Stadium, in dem die Treuesten der Browns-Anhänger sitzen. Dummerweise hat dieser Hashtag auch noch andere - nicht jugendfreie - Bedeutungen und so waren auf dem Live-Feed für mehr als 20 Minuten pornographische Inhalte zu sehen, bis ein IT-Mitarbeiter sich erbarmte und den Stecker zog.

Dieses Missgeschick ist sicherlich kein Weltuntergang und bei anderen NFL-Franchises würde man es wohl als witzige Anekdote abtun. Bei den Cleveland Browns ist diese unschöne Geschichte aber nur eine von vielen. Sie steht sinnbildlich für die letzten paar Jahre, in denen sich die Browns zur Lachnummer der Liga entwickelt haben.

In erster Linie hat das sicherlich sportliche Gründe. 2007 schlossen die Browns zuletzt eine Saison mit einer positiven Bilanz ab, die letzte Playoff-Teilnahme ist sogar noch länger her. Doch diese sportliche Krise hat ihre Ursache auch im Management und im Führungsstil des Teams. Seit 2012 hat die Franchise bereits fünf Head Coaches und noch mehr Quarterbacks verschlissen.

Eine Konstante gibt es allerdings schon in diesem Zeitraum: Eigentümer Jimmy Haslam.

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Haslam mischt sich beim Draft ein

Der 64-Jährige hat sein Vermögen mit einer Erdölfirma gemacht und ist außerdem Eigentümer des MLS-Teams Columbus Crew. Mit der NFL hatte er - bevor er 2012 die Browns kaufte - nicht besonders viel zu tun. Das hält den Milliardär allerdings nicht davon ab, sich in die sportlichen Belange des Teams einzumischen. Dabei überstimmte er häufig eben jenes Personal, das er höchstpersönlich eingestellt hatte, um eben eigene Entscheidungen zu treffen.

Gerade mit seinen Einmischungen im Draft sorgte Haslam immer wieder für Schlagzeilen.

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Wilks/Kitchens/Monken
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Laut "ESPN" wollte Ray Farmer, der damalige General Manager der Browns, im Draft 2014 eigentlich Brandin Cooks draften. Haslam bevorzugte aber einen Quarterback. Sein Scouts rieten ihm dazu, Teddy Bridgewater zu draften, doch laut Bericht soll dem Browns-Owner Bridgewaters Händedruck nicht gefallen haben. Deshalb wählten die Browns an 22. Stelle Johnny Manziel aus - einer der größten Draft-Flops der letzten Jahre.

Farmer hatte den Job als General Manager erst wenige Wochen zuvor übernommen. Sein Vorgänger Michael Lombardi wurde laut "ESPN" von Haslam ohne genauere Begründung entlassen. Farmer wurde vom Assistant- zum Vollzeit-GM befördert, ohne sich je für den Job beworben zu haben.

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Jackson war Haslams Favorit

Als die Browns 2016 einen neuen Head Coach suchten, soll sich der Großteil der Browns-Verantwortlichen für den damaligen Panthers-Defensive-Coordinator Sean McDermott ausgesprochen haben. Doch Haslams Favorit war Hue Jackson, da dieser seiner Meinung nach einen besseren Draht zu den Spielern hätte.

Der damalige GM Sashi Brown traf sich noch einmal mit dem Owner und erklärte ihm, dass er Jackson für eine schlechte Wahl halte. Haslam sagte ihm, dass er ihn verstanden habe - und stellte trotzdem Jackson ein. Da Jackson sein Kandidat war, ließ er ihm sogar zwei Saisons mit einer Bilanz von 1-31-Siegen durchgehen.

Jackson wurde in dieser Saison schließlich doch entlassen. Nachdem Haslam und General Manager John Dorsey Jackson die Nachricht mitgeteilt hatten, verabschiedete dieser sie mit den Worten "Get the f*** out of my office". Jacksons Nachfolger Gregg Williams führte das Team immerhin zu vier Siegen aus den letzten acht Spielen der Saison.

Fans und Spieler setzten sich für eine Beförderung von Williams zum dauerhaften Head Coach ein, doch das Team um Owner Haslam entschied sich dazu, den Offensive Coordinator Freddie Kitchens zu verpflichten. Haslam sollte darauf hoffen, dass er diesmal richtig liegt, denn eigentlich haben die Browns jetzt endlich genug Talent um die Playoff-Durststrecke zu beenden.

Dafür sollte Haslam allerdings seine Angestellten in Ruhe arbeiten lassen.

Julian Huter

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