Saison 2020 startet nächste Woche
Coronavirus: Wie geht die NFL mit der Ausbreitung um?
- Aktualisiert: 13.03.2020
- 21:05 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
Das Coronavirus ist inzwischen eine Pandemie und weitet sich immer weiter aus. Wie reagiert die NFL, die sich noch in der Offseason befindet, auf die sich stetig verändernde Herausforderung?
München – Die Situation der NFL ist anders. Nicht minder gefährlich, diese Ansicht wäre fatal, auch wenn sich die Liga in der Offseason befindet.
Denn das Coronavirus hat den Sport weltweit inzwischen im Griff. Spiele finden vor leeren Rängen statt, werden abgesagt, verschoben oder der Spielbetrieb gleich ganz eingestellt oder ausgesetzt.
Ligen setzen aus oder brechen ab
Inzwischen auch in den USA. Wie in der NBA, NHL und XFL, die ihre Saisons unterbrechen oder vorzeitig beenden.
Doch die Situation ist dynamisch. Heißt: Sie kann sich jederzeit ändern. Texte über den Stand der Dinge können nach Minuten bereits veraltet sein.
Stündlich ziehen deshalb Organisatoren und Verantwortliche nach, sehen ein, dass es bei dem Thema durch die rasante Ausbreitung keine zweite Meinung gibt. Covid-19 ist seit Donnerstag offiziell eine Pandemie – also ein weltweites Problem.
Wie also reagiert eine Liga, die zwar offiziell (noch) Pause hat, aber in der natürlich nie Stillstand herrscht? Eine Liga, die zudem bald aus dem Winterschlaf erwacht?
Die Free Agency steht vor der Tür. Heißt: Spieler können ab Montag offiziell mit anderen Teams verhandeln, werden dann dort auch vorstellig. Am Mittwoch beginnt offiziell das neue Ligajahr 2020, woran die NFL auch trotz der rasanten Ausbreitung festhalten will. Und dann kommt der Betrieb auch in der NFL wieder ins Rollen.
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Schlag auf Schlag
Klar ist aber, dass vorerst noch nicht viel klar ist: Die Liga selbst reagiert auf die Entwicklung wie viele Unternehmen mit der Anweisung für zahlreiche Mitarbeiter, von Zuhause aus zu arbeiten.
Einige Teams diskutieren darüber, ihre Einrichtungen zu schließen, einige setzten es am Freitag bereits um, andere lassen als erste Maßnahme äußerste Vorsicht walten.
Viele Teams wie die New York Jets, San Francisco 49ers oder Washington Redskins haben bereits angekündigt, dass Mitarbeiter auf Reisen, zum Beispiel wegen Pro Days der College-Talente, verzichten.
Das ist allerdings keine Anweisung, sondern entscheidet jedes Team selbst.
Im Gegenzug gibt es allerdings auch Unis, die ihre Pro Days canceln. Auch die Agenten sind nicht untätig, weisen die Nachwuchsspieler an, Zuhause zu bleiben. Normalerweise zeigen sie sich im Vorfeld des Draft bei interessierten Teams.
"Mit zwölf oder mehr absolvierten Spielen, einem All-Star-Spiel und dem Combine für die meisten Spieler, haben die Teams genug Informationen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen", twitterte Mike McCartney.
Man merkt, dass das Coronavirus, auch bedingt durch die strikten Einreiseverbote für Europäer durch Präsident Donald Trump, in den Köpfen der US-Amerikaner inzwischen mit aller Brutalität angekommen ist.
Und die Lage ändert sich schnell. So schnell, dass man bisweilen kaum noch nachkommt.
Was das für Auswirkungen auf den Ligastart und die Free Agency hat? Unklar. Bis jetzt will die Liga am 18. März festhalten. Klar ist: Problematisch dürften zum Beispiel die obligatorischen Medizinchecks werden, die durchgeführt werden müssen. Alles, was mit direktem Kontakt zu tun hat. Normalerweise hauen die Teams einen raus, wenn Spieler vorbeikommen, um zu beeindrucken. Wie das nächste Woche geregelt wird? Ebenfalls unklar.
Was passiert mit dem Draft?
In der Schwebe zudem: der Draft vom 23. bis 25. April in Las Vegas, der erste Höhepunkt der neuen Saison.
Wie geht man damit um? Absage? Verschiebung? Ausschluss der Öffentlichkeit?
"Das Ligabüro, die Spielergewerkschaft, die Stadt und der Staat arbeiten zusammen", sagt Mark Davis, Besitzer der von Oakland nach Las Vegas umgezogenen Raiders, der "Dallas Morning News": "Sie werden eine angemessene Entscheidung treffen. Die Gesundheit und die Sicherheit werden immer oberste Priorität haben." Diskutiert wird ein Conference Call als abgespeckte Version, eine Live-Übertragung soll es trotzdem geben.
Offseason Webshow: Icke erklärt die möglichen Regeländerungen in der NFL
Fest steht: Das für Ende März geplante Annual Meeting der Teambesitzer, auf dem unter anderem auch Regeländerungen besprochen und beschlossen werden, wurde bereits abgesagt, die Agenda auf das nächste Meeting im Mai verlegt.
Was bis dahin ist? Das weiß niemand im Moment. Was wir wissen: Ab Mai geht es dann auch bei der NFL so langsam ans Eingemachte: Rookie Minicamp, OTAs, Minicamp und Training Camp. Preseason.
Vielleicht. Denn keiner weiß im Moment, was in vier Wochen ist. Geschweige denn, in drei Monaten.
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