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David Bada beim Washington Football Team: "Habe das Gefühl, dass ich jeden Tag besser werde"
- Aktualisiert: 02.10.2020
- 22:17 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
Der deutsche Defensive Lineman absolviert im Practice Squad des Washington Football Teams seine erste NFL-Saison. Im Zoom Call spricht er über den verpassten Sprung in den Kader, die verrückte Offseason, Ziele und was ihn besonders beeindruckt.
München – David Bada überlegt. Kurz nur, dann macht er keinen Hehl daraus, dass er enttäuscht war. Denn natürlich war der Kader des Washington Football Teams das große Ziel, das er in diesem Sommer verfolgt hat.
Der Münchner, der in Deutschland für die Schwäbisch Hall Unicorns spielte, hatte über das International Pathway Program (IPP) für nicht-amerikanische Talente eine Chance erhalten und Ende Juli seinen Rookie-Vertrag unterschrieben.
Weiterhin mittendrin
Am Ende wurde es "nur" der Practice Squad. Doch für Bada ist das wie eine zweite Chance, seinen großen Traum weiter verfolgen zu können. Er ist weiterhin dabei im großen Geschäft NFL, wenn auch (noch) nicht komplett mittendrin.
"Natürlich war ich enttäuscht. Der Coach hat mir aber erklärt, woran ich arbeiten muss. Er hat mir gesagt, dass ich Fortschritte mache, und das jeden Tag. Ich weiß, was ich jeden Tag machen muss und bekomme jeden Tag Feedback und gebe jeden Tag Gas. Ich habe das Gefühl, dass ich jeden Tag, Schritt für Schritt, besser werde", sagte der Defensive Lineman in einem Zoom Call mit deutschen Journalisten.
Er kann im Practice Squad nun die ganze Saison über mit den Profis trainieren und sich zeigen. Er weiß: "Ich muss an allem arbeiten. Anstrengung und Vorbereitung, das sind Dinge, die man kontrollieren kann. Und das mit vollem Einsatz."
Er gehört zu einem Großteil der Spieler, die nicht genau wissen, wie ihre Karriere weitergeht, die nicht unbedingt für die nächsten Jahre fest mit dem Job in der NFL planen können. "Man muss jeden Tag genießen, dass man Football spielen kann. Man freut sich, und was die Zukunft bringt, kann man sowieso nicht kontrollieren. Du gibst jeden Tag Gas und hoffst auf das Beste", sagte er.
So schnell wie möglich spielen
Was seinen persönlichen Karriereplan betrifft, schaut er nicht zu weit nach vorne. "Ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich spielen kann. Das ist mein größtes Ziel. Wichtig ist erstmal, dass das Team gewinnt und wir in die Saison kommen. Dann schauen wir weiter", so Bada.
Washington steht vor dem vierten Spieltag bei 1-2 und trifft am Sonntag auf die Baltimore Ravens. Wohin die Reise geht, muss sich noch zeigen. Vor allem Quarterback Dwayne Haskins muss sich nach einem schwachen Saisonstart beweisen, fordert Trainer Ron Rivera. "Wir sind ein sehr junges Team, haben eine junge und talentierte Offense, neue Coaches und viele Veränderungen hinter uns. Wir arbeiten daran, was am Ende dabei herauskommt, wird man sehen", sagte Bada.
Das könnte auch am Coronavirus liegen, denn natürlich verfolgt man in Washington die aktuellen Entwicklungen bei den Tennessee Titans, wo zuletzt sieben Spieler und sieben Offizielle positiv getestet wurden und das ursprünglich für Sonntag geplante Spiel gegen die Pittsburgh Steelers verlegt wurde.
"Seit dem Camp hat der Coach klar gemacht: Das gesündeste Team wird wohl auch den Super Bowl gewinnen", berichtet Bada: "Denn wenn sich das halbe Team ansteckt und wir spielen müssen, werden wir auf jeden Fall verlieren. Deshalb müssen wir darauf achten, dass wir Masken tragen und den Abstand einhalten, auch im Privatleben."
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Verrückte Offseason
Dass er in der Hauptstadt sein Team gefunden hat, war sowieso eine besondere Fügung, wenn man so will, denn der Klub hat in der Offseason so viele Schlagzeilen produziert wie andere in fünf Jahren. Der Redskins-Skandal, der angebliche sexuelle Missbrauch, die Krebs-Erkrankung beim Coach, das Comeback von Alex Smith - langweilig wurde es definitiv nicht: "Das war eine verrückte Offeason, das ist ja meine erste", sagte Bada, für den Leute wie Smith und Rivera Vorbilder sind, "was sie für das Team machen, und so viel Arbeit müssen wir auch ins Team stecken".
Nicht nur die rege Offseason hat ihn überrascht, sondern auch die Geschwindigkeit, und auch das Spielverständnis der Spieler und Coaches. "Man kann sie alles fragen. Ich habe jede Frage gestellt, die möglich ist, und sie haben immer eine Antwort. Das Wissen ist unglaublich."
Von dem will Bada mehr. Damit er schon bald wirklich mittendrin ist.
Andreas Reiners
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