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NFL Draft 2021 am 29. April live auf ProSieben MAXX und ran.de

DeVonta Smith, Ja'Marr Chase, Jaylen Waddle - Wer stiehlt wem die Draft-Show?

  • Aktualisiert: 12.04.2021
  • 17:50 Uhr
  • ran.de/Timo Nicklaus
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© Getty Images

Trotz einer Rekord-Saison wird Heisman-Sieger DeVonta Smith wohl nicht als erster Receiver vom Draft-Board gehen. Seine Konkurrenten Ja'Marr Chase und Jaylen Waddle punkten in Bereichen, in denen Smith keine Chance hat. Die Personalie offenbart: In der NFL kommt es auf weit mehr als die jüngsten Erfolge an. 

München - Es war das perfekte Ende einer historischen Saison. Ja'Marr Chase setzte sich die graue Kappe mit dem Schriftzug "National Champion" auf, strahlte zusammen mit Quarterback Joe Burrow in die Kameras. In dominanter Manier hatte das Duo die LSU Tigers im Jahr 2019 zum Titel geführt. 

Nicht nur im Finale gegen die Clemson Tigers legte der Wide Receiver mit 221 Yards und zwei Touchdowns eine All-Time-Performance auf den Rasen. Auch in der regulären Saison stellte Chase mit insgesamt 1.780 Yards und 20 Touchdowns zwei Bestmarken in der 90-jährigen Historie der SEC-Conference auf. Rekorde für die Ewigkeit. So schien es. 

Doch nur ein Jahr später waren beide schon wieder dahin. 

DeVonta Smith pulverisierte die Bestleistungen auf ein Neues - 1.856 Receiving Yards, 23 Touchdowns. Als erster Wide Receiver seit Desmond Howard 1991 gewann Smith die Heisman Trophy des besten College-Spielers der Saison.

Mit der Alabama Crimson Tide gewann er ebenso wie ein Jahr zuvor Chase den Titel, fing gegen die Ohio State Buckeyes in der ersten Halbzeit zwölf Pässe für 215 Yards und drei Touchdowns. Dass Smith die 221 Yards von Chase nicht knackte, lag nur daran, dass er aufgrund einer Handverletzung ab dem dritten Viertel an der Seitenlinie stand. 

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NFL Draft: Smith nur die Nummer drei?

Smith war der Top-Star in einer mit Youngsters gespickten Alabama-Mannschaft. Und doch sind die Vorzeichen vor dem NFL Draft 2021 (in der Nacht vom 29. auf den 30. April live auf ProSieben MAXX und ran.de) wieder umgekehrt. 

Bei fast allen Experten gilt Ja'Marr Chase als Nummer-Eins-Receiver. Hinter seinem Bama-Kollegen Jaylen Waddle folgt Smith gar nur an dritter Stelle. 

Nach solch einer Rekord-Saison wie von DeVonta Smith stellt sich unweigerlich die Frage: Warum? 

Mit einer Körpergröße von 1,85 Meter bringt Smith gerade einmal 79 Kilo auf die Waage und sticht damit heraus. Lange Beine, dünne Arme - nicht umsonst trägt der 23-Jährige den Spitznamen "The Slim Reaper" - zu deutsch: "Der schlanke Sensenmann". 

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DeVonta Smith
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"Schlanker Sensenmann": Das ist Heisman-Sieger Smith

Die Heisman-Trophy geht erstmals seit 1991 wieder an einen Receiver. DeVonta Smith von den Alabama Crimson Tide beeindruckt als "schlanker Sensenmann" und könnte zu einer Franchise besonders gut passen.

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Im Vergleich zum gleichgroßen, aber rund 12 Kilo schwereren, bulligeren Chase fehlt es Smith an der nötigen Physis. Mit jenen Maßen von Smith wurden in diesem Jahrtausend nur zwei Spieler, Snoop Minnis (2011) und Paul Richardson Jr. (2014), im Draft ausgewählt. 

Chase stellte in der Saison 2019 hingegen unter Beweis, dass er bereits ein kompletter Spieler ist. Besonders in puncto "Yards after Catch" hat Chase die Vorteile klar auf seiner Seite. Gleiches gilt für die Fähigkeit, nach dem Fang ein Tackle zu brechen. Dazu kommt, dass Chase (Jahrgang 2000) noch zwei Jahre jünger als Smith (Jahrgang 1998) ist. 

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Chase und Waddle schauen bei Rekord-Jagd nur zu

Waddle ist dagegen sogar 7 Zentimeter kleiner, aber 4 Kilo schwerer als Smith. Für den 1,78 Meter großen Waddle spricht seine unglaubliche Schnelligkeit, mit der er bereits an der Line of Scrimmage den Verteidigern davonzieht und daher als beste Anspielstation für die tiefen Pässe gilt. 

Das Kuriose: Während Smith im Jahr 2020 diverse Rekorde aufstellte, schaute Chase nur zu. 

Der 21-Jährige entschied sich dazu, die Saison 2020 auszusetzen. Die Corona-Pandemie spielte eine Rolle, viel mehr stellte Chase nach dem Abgang zahlreicher Leistungsträger seiner Tigers aber den sportlichen Wert der Saison infrage. Stattdessen richtete er den vollen Fokus auf den NFL Draft 2021. 

Auch Bama-Kollege Waddle verpasste nach einem Knöchelbruch in Woche fünf den Großteil der Spielzeit. Zuvor sammelte er zwar in jedem der vier Einsätze mehr als 120 Receiving Yards, doch die große Breakout-Saison a la DeVonta Smith blieb Waddle verwehrt. 

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Pro Day: Waddle und Smith setzen aus, Chase liefert

Waddle und Smith ließen ihren Pro Day zuletzt aus, Chase hingegen wollte beweisen, dass er nach einem Jahr Pause nichts von seiner Athletik eingebüßt hat. Und das gelang ihm. 4,38 Sekunden beim 40-Yard-Dash markierten ebenso einen Top-Wert wie 3,35 Meter beim Weitsprung aus dem Stand sowie 1,04 Meter beim Hochsprung. 

Während sich die ersten Teams im Draft vor allem auf die Suche nach einem neuen Quarterback machen, werden vor allem die Miami Dolphins an Position sechs ihr Hauptaugenmerk auf die Auswahl eines Receivers legen.

Auch halten sich die Spekulationen, dass die Cincinnati Bengals auf eine Reunion von Chase mit Burrow setzen. Allerdings sehen Experten beim Klub aus Ohio mehr einen Burrow-Beschützer gefragt als einen Passabnehmer.

Hinter den Dolphins folgen mit Teams wie den Detroit Lions, New York Giants oder Philadelphia Eagles allesamt Teams, die ebenfalls Bedarf auf der Receiver-Position besitzen. 

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Besonders in der Spitze besitzt die Receiver-Klasse also eine enorme Qualität. Auch der Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown überzeugte zuletzt mit seinen Leistungen, gilt aufgrund der starken Kollegen aber eher als Kandidat für die zweite oder dritte Runde. 

Ob Smith also tatsächlich hinter Chase und Waddle ausgewählt wird, entscheidet sich womöglich erst am Draft Day. Überraschungen gibt es immer wieder. 

Dennoch zeigt die Personalie: In der NFL zählen andere Parameter als die reine Leistung im College. Was in der jüngsten Vergangenheit passierte, ist nicht allein entscheidend. Auch nicht, wenn, wie bei Smith, die Rekorde nur so purzeln. 

Timo Nicklaus 

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